Servier-Roboter in der Gastronomie
"Der Mensch ist nicht ersetzbar"

"Lutzi" ist seit einigen Wochen im Essener XXXLutz-Restaurant im Einsatz.  | Foto: Foto: XXXLutz
2Bilder
  • "Lutzi" ist seit einigen Wochen im Essener XXXLutz-Restaurant im Einsatz.
  • Foto: Foto: XXXLutz
  • hochgeladen von Miriam Dabitsch

Das Serviceteam im Essener Restaurant von XXXLutz hat einen neuen Kollegen: Ab sofort unterstützt Roboter "Lutzi" beim Servieren und Abräumen.

1,29 Meter groß, 57 Kilogramm schwer und mit dem Lächeln einer Katze im Display ausgestattet, das ist „Lutzi“, der Service-Roboter, der sein neues Zuhause fortan in dem XXXLutz Bedienungsrestaurant hat: „Lutzi“ serviert Speisen und Getränke selbstständig, räumt Geschirr wieder ab und sorgt so für eine Entlastung des Servicepersonals in der Gastronomie der XXXLutz Möbelhäuser mit dem Roten Stuhl.

Kollegen entlasten

„Es geht uns mit ,Lutzi‘ keinesfalls um die Einsparung von Mitarbeitern. Im Gegenteil: Wir suchen weiterhin Leute für unsere Restaurants. Denn sicher ist: Der Mensch ist in der Gastronomie und im Kundenservice nicht ersetzbar“, betont Andreas Haderer, Geschäftsführer der XXXLutz Gastronomie. „Es geht darum, unsere Kollegen zu entlasten und ihnen die Arbeit im oftmals stressigen Alltag zu erleichtern. Gerade in Zeiten von personellen Engpässen, von denen nahezu alle Branchen betroffen sind und die sich durch die Pandemie nochmals zugespitzt haben, ist es wichtig, das Arbeitsumfeld besonders attraktiv und maximal angenehm zu gestalten."

Dank Lutzi weniger Strecken fürs Personal

„Lutzi“, dessen Akku bis zu 24 Stunden hält, kann alleine unterwegs sein, wird aber oft vom Personal begleitet, so dass das Servieren mehrerer Mahlzeiten oder aber das Abräumen großer Tische jetzt auf einmal möglich ist. „Genau darum geht es uns auch. Die Bedienung musste oft zweimal gehen, so erspart sie sich jetzt einen Weg, wenn ,Lutzi‘ ihr beim Tragen hilft“, sagt Haderer.

DEHOGA liegen keine Zahlen zu Robotern vor

Wie viele Restaurants schon auf Künstliche Intelligenz (KI) setzen, dazu liegen dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) keine Zahlen vor. Pressesprecherin Stefanie Heckel geht auch nicht davon aus, dass die Roboter "flächendeckend als Mitarbeiter-Ersatz" angeschafft werden. "Ein Service-Roboter kann und wird die Mitarbeiter in unserer Branche niemals ersetzen. Unsere Gäste schätzen gelebte, herzliche wie kompetente Gastfreundschaft. Der persönliche Kontakt ist und bleibt der Dreh- und Angelpunkt eines erfolgreichen gastronomischen Betriebes. Mehr denn je kommt es auf den individuellen Service an", sagt Heckel.

Echter Gewinn oder eher ein Gag?

XXXLutz sieht sich mit "Lutzi" als Vorreiter: „Auf der Suche nach Möglichkeiten zur Entlastung unseres Personals verfolgen wir Trends, überprüfen die Machbarkeit und sind am Ende dann auch mutig genug, neue Wege auszuprobieren und zu gehen. Der Servierroboter ist ein gutes Beispiel, das zeigt, dass wir der fortschreitenden Digitalisierung sehr aufgeschlossen gegenüberstehen. Wenn es am Ende auch die Kollegen für gut empfinden und darüber hinaus der Kunde begeistert ist, dann ist das ein echter Gewinn für alle", sagt Haderer.

Nicht die Lösung für den Fachkräftemangel

Dass die Roboter das Personal wirklich entlasten, daran hat Jonas Bohl von der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten Zweifel. "Die Roboter können vielleicht Spitzen abdecken, sind aber aktuell doch noch eher ein Gag und eine Werbemaßnahme." Denn dass die kleinen Helfer für jede Menge Gesprächsstoff sorgen, wo sie im Einsatz sind, hat er selbst schon erlebt. Für ihn sind sie aber nicht die Lösung des Fachkräftemangels im Bereich der Gastronomie. "Die Arbeitgeber müssen den Beruf attraktiver machen, um neues Personal gewinnen zu können", sagt Bohl. "Unterdurchschnittliche Löhne bei überdurchschnittlichen Arbeitszeiten locken nur wenige Menschen in die Gastronomie."

Lutzi stimmt ein Ständchen an

Neben der Entlastung des Personals kann "Lutzi" aber noch mehr: Mit seinem Katzengrinsen sorgt er für staunende Kinder und wenn ein Gast Geburtstag hat, stimmt er ein Ständchen an. "Die ersten Rückmeldungen sind allesamt positiv – sowohl von unserem Personal als auch von unseren Kunden“, sagt der Geschäftsführer der XXXLutz Gastronomie. 

Eure Meinung

Könnt ihr euch vorstellen, im Restaurant von einem Roboter bedient zu werden? Wie fändet ihr das? Oder habt ihr sogar schon eine Begegnung mit einem Servier-Roboter gehabt? Wie war das? Schreibt eure Meinung in die Kommentare!

"Lutzi" ist seit einigen Wochen im Essener XXXLutz-Restaurant im Einsatz.  | Foto: Foto: XXXLutz
Lutzi trägt Teller und Getränke und kann sogar singen. | Foto: XXXL Lutz
Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

Miriam Dabitsch auf Facebook
Miriam Dabitsch auf Instagram
Miriam Dabitsch auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

256 folgen diesem Profil

9 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.