„Zu Gast bei Urbane Künste Ruhr“
Residenzstipendium auf dem Halfmannshof

Alisha Danscher, Nadine Rangosch, Andrea Lamest und Vanessa Nica Mueller. | Foto: Gabi Rottes
  • Alisha Danscher, Nadine Rangosch, Andrea Lamest und Vanessa Nica Mueller.
  • Foto: Gabi Rottes
  • hochgeladen von Petra Zellhofer-Trausch

Seit Anfang April leben und arbeiten die beiden Künstlerinnen Vanessa Nica Mueller und Nadine Rangosch in der Künstlersiedlung Halfmannshof. Sie nehmen an einem dreimonatigen Residenzstipendium teil, das die Urbanen Künste Ruhr in Kooperation mit der Stadt Gelsenkirchen ausrichten. Hier leben sie als Hausgemeinschaft und arbeiten an ihren jeweiligen Projekten.

„Wir freuen uns, zwei junge, kreative Köpfe in Gelsenkirchen auf dem Halfmannshof beherbergen zu dürfen“, so Andrea Lamest, Leiterin des Referat Kultur der Stadt Gelsenkirchen. „Kunst und Kultur leben von Austausch – und auch unter Corona-Bedingungen bin ich zuversichtlich, dass Vanessa Nica Mueller und Nadine Rangosch von den kreativen Impulsen der Stadt und der Region profitieren werden.“

Vanessa Nica Mueller
Vanessa Nica Mueller lebt als Filmkünstlerin in Hamburg, wo sie an der Hochschule für Bildende Künste Film und zeitbasierte Medien studiert hat. Auf dem Halfmannshof setzt sie die Arbeit an einem Essayfilm fort: Zum Thema fragile Ökosysteme macht sie in einer Trickfilmbox dazu weitere Filmaufnahmen. Vor Ort hat sie zudem begonnen, zu den Halden des Ruhrgebiets zu recherchieren. „Diese schlafende Riesen und künstlichen Berge formen künstliche Landschaften und erzählen von vergangenen Zeiten der Industriekultur“, so Mueller. „Sie haben eine besondere Ästhetik und stehen für die Transformation der Orte, die Leere und Größe dieser Plätze und die Zeitlosigkeit, die sie ausstrahlen.“

Nadine Rangosch
Nadine Rangosch hat an der HGB Leipzig Medienkunst studiert und produziert in ihrer künstlerischen Praxis multimediale Rauminstallationen, in denen vor allem Klang und Video im Mittelpunkt stehen. „Gegenwärtig beschäftige ich mich mit den Möglichkeiten der Audifizierung von Blütenformen als virtuelle Räume – das bedeutet, ich erstelle aus Blüten, die in der Umgebung wachsen, akustische Profile.“ Dabei greift Rangosch auf Technologien aus dem Architekturkontext zurück und untersucht deren Potenziale, die Wahrnehmung zu erweitern. In diesem Prozess erforscht sie die unmittelbar vorhandene Pflanzenwelt und setzt sich kritisch mit der computergenerierten Darstellung von Realität auseinander.

Optimales Arbeitsumfeld
Die ruhige Lage des Halfmannshof, der als Teil des Kreativquartiers Ückendorf dennoch sehr gut an die lebendige Kunstszene Gelsenkirchens angebunden, macht ihn aus Sicht der Urbanen Künste Ruhr zu einem optimalen Arbeitsumfeld für die Residentinnen. „Gerade Künstlerinnen, die mit zeitbezogenen Medien arbeiten, profitieren hier von einer tollen technischen Ausstattung“, so Alisha Danscher, kuratorische Assistenz von „Zu Gast bei Urbane Künste Ruhr“.

Hintergrund: 
Urbane Künste Ruhr initiiert unter der künstlerischen Leitung von Britta Peters ein Residenzprogramm für internationale Künstlerinnen und Künstler im Ruhrgebiet. Die in der Regel drei- oder zwölfmonatigen Aufenthalte werden unabhängig von konkreten Projektvorschlägen vergeben und ermöglichen es den Künstlerinnen und Künstlern, die Region kennenzulernen, diese Erfahrungen in ihre bisherige Arbeit einfließen zu lassen oder daraus neue Ideen zu entwickeln. Die Kandidatinnen und Kandidaten für das dezentrale Residenzprogramm werden in der Regel über ein Vorschlagsverfahren ausgewählt. Den Stipendiatinnen und Stipendiaten werden durch Kooperationspartner eine Unterkunft und gegebenenfalls ein Arbeitsraum in einer der zentral gelegenen Städte der Region sowie Lebenshaltungs- und Materialkosten zur Verfügung gestellt. Über die Betreuung durch Mentorinnen und Mentoren hinaus bietet die Institution den Künstlerinnen und Künstlern während ihres Aufenthalts eine individuelle Betreuung an.

Autor:

Lokalkompass Gelsenkirchen aus Gelsenkirchen

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