Das Klima und die Kunst: EU-Projekt "C-Change" startet mit Kick-Off Workshop

Simon Curtis stellt den Kooperationspartnern das Projekt "Carbon Literacy" vor. | Foto: Gerd Kaemper
  • Simon Curtis stellt den Kooperationspartnern das Projekt "Carbon Literacy" vor.
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In Gelsenkirchen setzt man sich seit kurzem verstärkt mit den Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels auseinander. Die Stadt ist einer von sechs Partnern des europaweiten Projekts "C-Change". Es geht vor allem um eine internationale Kooperation zwischen Kultur- und Umweltbehörden.

GE. Kaum ein Thema ist so aktuell wie der Klimawandel. Trotz nachdrücklichen Warnungen aus der Wissenschaft und spürbaren Konsequenzen auf der ganzen Welt, wird die Existenz und Relevanz der Problematik immer wieder kontrovers diskutiert - und in Frage gestellt.

Gelsenkirchen setzt nun ein Zeichen. Gemeinsam mit den Partnerstädten Manchester (England), Breslau (Polen), Mantua (Italien), Sibenik (Kroatien) und Agueda (Portugal) wird im Rahmen eines zweijährigen Projektes namens "C-Change" vor allem eins erforscht: Wie können Künste und kulturelle Institutionen relevante Zukunftsfragen problematisieren, hinterfragen und zur Bewältigung der Herausforderungen beisteuern?

Initiiert wurde das umfangreiche Konzept, das im Rahmen des europäischen URBACT Programms läuft, von der Stadt Manchester, die sich seit längerer Zeit und in vielen verschiedenen Bereichen für Umweltfragen engagiert und dafür bereits ausgezeichnet wurde. Das Projekt hat mit einem Kick-off-Workshop in der Künstlersiedlung am Halfmannshof begonnen. Dabei war nicht nur die Delegation aus England, sondern auch stellvertretende Kooperationspartner aus Gelsenkirchen und anderen Ruhrgebietsstädten wie Bochum, Essen und Dortmund.

Obwohl Gelsenkirchen die einzige deutsche Stadt ist, die an dem Projekt teilnimmt, werden auch umliegende Gebiete miteinbezogen, so dass ein städteübergreifender Lernprozess und gegenseitiger Austausch gefördert werden kann. Doch nicht nur die Städte sollen voneinander lernen, auch eine referatsübergreifende Kooperation zwischen der Kultur- und Umweltverwaltung wird angestrebt.

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Kunst und Kultur Vorreiter bei der Bewältigung des Klimawandels sein können. Annette Berg, die Kulturdezernentin der Stadt Gelsenkirchen, ist überzeugt, dass es diese Form von unkonventioneller Zusammenarbeit und freiem Wissensaustausch ist, die große Erfolge des Projektes verspricht. "Besonders wichtig ist, dass wir den Brückenschlag zwischen den Erfahrungen aus Manchester und der Kreativszene im Ruhrgebiet organisieren, damit neue Synergien und Impulse erwachsen", so Berg.

Kunst und Kultur gegen den Klimawandel 

Neben Martine Tommis, dem führenden Partner des Projekts und Vorsitzenden des Stadtrats in Manchester, sind auch Claire Buckley und Simon Curtis aus England angereist. Curtis ist der Produktionsleiter des Royal Exchange Theaters in seiner Heimatstadt und berichtet, dass sich immer mehr Kulturschaffende, so wie er selbst, als aktive Kräfte in der Gesellschaft verstehen.

Daher hat er das Projekt "Carbon Literacy" ins Leben gerufen, welches den Menschen in seiner Stadt dabei helfen soll, ein Grundverständnis der Klimaproblematik zu bekommen. Kunst habe die Macht, sozialen und politischen Wandel herbeizuführen und viele Menschen zu erreichen, die sonst nicht miteinbezogen werden. Buckley kann da nur zustimmen. Die Londonerin ist Expertin im Bereich Nachhaltigkeit und Umwelt. Schon seit vielen Jahren arbeitet sie bei der Organisation "Julie's Bicycle", wo sie dafür zuständig ist, Unternehmen und Städte aber auch kreative Einrichtungen bei der Verbesserung ihrer ökologischen Arbeit zu unterstützen.

Auch Gelsenkirchen hat eine bunte Mischung aus Umwelt- und Kulturexperten zum Workshop geschickt. Dabei sind unter anderem der Klimaschutzbeauftragte Armin Hardes, die Projektmanagerin des Wissenschaftsparks Dr. Sabine Rickelt, Der Leiter des Referats Kultur Dr. Volker Bandelow, sowie Projektleiterin Christiana van Osenbrüggen. Dazu kamen zahlreiche Spezialisten aus den umliegenden Städten.

Nun muss abgewartet werden, wie der Austausch verläuft. Die Delegation aus Manchester wird im Anschluss an das Treffen in Gelsenkirchen auch die anderen vier Partnerstädte besuchen, bevor sich im September alle Parteien erstmals in England treffen werden. Es bleibt zu hoffen, dass die vielen Erfahrungen aus verschiedenen Ländern und Fachgebieten zu einer erfolgreichen Strategieentwicklung führen werden, die auch in Zukunft Modellcharakter haben wird. Ganz nach dem Leitsatz: Gemeinsam sind wir stärker als allein.

interessierte Künstler  können sich melden

Kunst- und Kulturschaffende, kulturelle Einrichtungen und Kreative aus dem gesamten Ruhrgebiet, die sich in ihren Werken mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel auseinandersetzen und an einer Mitarbeit interessiert sind, können sich unter halfmannshof@gelsenkirchen.de melden.

Autor:

Fotini Kouneli aus Gelsenkirchen

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