Polizei und Amtsvertreter überprüfen Wohnungen - Schwere Mängel festgestellt
Gladbeck: Razzia nach Beschwerden und Verdacht auf Sozialbetrug

Der Einsatz an der Klara- und Herbertstraße wurde durch Polizei abgesichert. | Foto: Stadt Gladbeck
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Mit massiver Polizeiunterstützung überprüften städtische Amtsvertreter am Mittwochmorgen (17. Juli) Wohnungen an der Klara- und Herbertstraße. Damit reagierte die Stadt auch auf zahlreiche Beschwerden von Anwohnern, die auf Lärm und Müll hingewiesen hatten. Im Haus stellten die Einsatzkräfte schwere Mängel und Sicherheitsprobleme fest, dazu wurden nun Ermittlungen wegen Sozialbetruges eingeleitet.

von Oliver Borgwardt

Gegen halb sieben am frühen Morgen versammelten sich Mitarbeiter von Ordnungs- und Jugendamt, Ausländerbehörde und Feuerwehr sowie des Bauordnungsamtes vor den Häusern an der Clarastraße 37 und der Herbertstraße 39. Flankiert wurden sie von 40 Einsatzkräften einer Polizeihundertschaft, die für einen sicheren Ablauf der Kontrollen sorgen sollten. Da es sich bei den Anwohnern um rumänische und bulgarische Staatsbürger mit zumeist fehlenden Deutschkenntnissen handelte, wurden Dolmetscher hinzugezogen.

Die unerwartete Kontrolle überraschte die noch müden Bewohner, die den Einsatz laut Stadtsprecherin Christiane Schmidt "ruhig und passiv" verfolgten. Von bei der Stadt gemeldeten 34 Bewohnern trafen die Kontrolleure nur 13 an, von denen zwei ihren Wohnsitz nicht in Gladbeck angemeldet hatten. "Wenn diese Personen dauerhaft nicht an ihrem angegebenen Wohnort verweilen, kann die Stadt Sozialleistungen kürzen oder ganz einstellen", erklärt Christiane Schmidt. Auch daher seien regelmäßige Kontrollen wichtig.

Müll versperrt Fluchtwege

Besonders offensichtlich traten die hygienischen und sicherheitsrelevanten Mängel in den Gebäuden zum Vorschein. So stapelten sich Abfall und Gerümpel in Wohnungen und Hausflur, wobei die Gegenstände auch die gesetzlich vorgeschriebenen Fluchtwege versperrten. Abenteuerlich gelegte Stromkabel spannten sich teilweise in die Nebengebäude, so dass für die Kontrolleure Abnahmestelle und Empfänger teilweise kaum zu ermitteln waren. Auch im Hof stießen die Einsatzkräfte auf zusammenhanglos hingeworfenen Unrat. Die Vertreter des Jugendamtes kontrollierten zudem die Wohnsituation in allen Haushalten, in denen Kinder leben.

"Für die Kollegen beginnt jetzt die Nachbereitung des Einsatzes", betont Stadtsprecherin Schmidt. So werde der Hauseigentümer beispielsweise verpflichtet, die Mängel umgehend zu beseitigen. Zudem müssten Jugendamt und Sozialamt nun über mögliche Sanktionen entscheiden. "Es wird aber nicht die letzte Kontrolle gewesen sein", versicherte Schmidt.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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