Stadt Gladbeck spricht von "unvermeidbaren Einschränkungen"
Gestresste Autofahrer im Baustellen-Stau

Die Großbaustelle zur barrierefreien Umgestaltung der Bushaltestelle "Bahnhof West" sorgt auf Sand- und Mühlenstraße sowie der Konrad-Adenauer-Allee besonders im Berufsverkehr für lange Staus. Die Stadt spricht diesbezüglich von "unvermeidbaren Einschränkungen". | Foto: Archiv Kariger
  • Die Großbaustelle zur barrierefreien Umgestaltung der Bushaltestelle "Bahnhof West" sorgt auf Sand- und Mühlenstraße sowie der Konrad-Adenauer-Allee besonders im Berufsverkehr für lange Staus. Die Stadt spricht diesbezüglich von "unvermeidbaren Einschränkungen".
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Die Bauarbeiten für die barrierefreie Umgestaltung der Bushaltestelle „Bahnhof West“ an der Großkreuzung Sand-/Mühlenstraße/Konrad-Adenauer-Allee in Stadtmitte laufen derzeit auf Hochtouren.

Dafür, dass genannte Bushaltestelle künftig für Fahrgäste an Attraktivität gewinnt, sollen zudem aber auch neue und großzügigere Wartehallen sowie Wartebereiche, Sitzgelegenheiten, Fahrradabstellplätze, eine verbesserte Beleuchtung als auch ein dynamisches Fahrgastinformationssystem sorgen, Darüber hinaus sollen zur Verbesserung des Betriebsablaufes die Bushaltebuchten den aktuellen Anforderungen angepasst werden. Zudem soll auch der Radverkehr von den Baumaßnahmen durch eine verbesserte und sichere Führung im Kreuzungsbereich profitieren. „Somit handelt es sich um eine ‚gebaute Maßnahme der Verkehrswende‘, die der Stadtplanungs- und Bauausschuss einstimmig beschlossen hat“, erläutert Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer.

Die notwendigen Bauarbeiten, die bis Oktober dieses Jahres abgeschlossen sein sollen, treffen jedoch nicht bei allen Gladbeckern auf Verständnis. So erreichten die Stadtverwaltung bereits mehrere Hinweise darauf, dass sich der Verkehr besonders im Berufsverkehr staue. Zudem wird die parallele Durchführung der Umgestaltung mit dem Brückenneubau an der Beethovenstraße in Zweckel hinterfragt. Zu den Beschwerdeführern gehört auch der CDU-Ortsverband Mitte, der sich dazu direkt an den Stadtbaurat wandte.

„Baustellen sind immer Ausdruck von Investitionen in unsere Stadt, zugleich aber auch mit Belastungen und Einschränkungen verbunden“, erklärt Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer in seinem Antwortschreiben. Dabei stellt der Stadtbaurat ausführlich auch die positiven Effekte der Umgestaltung heraus.

Der Baurat versichert der CDU-Mitte, dass die Stadtverwaltung die besondere Bedeutung der Verbindung über die Europabrücke natürlich kenne und daher alle Möglichkeiten einer guten, schnellen und vor allem sicheren Durchführung der Bauarbeiten unternommen würden. Oberstes Ziel sei dabei, sämtliche Verkehrsbeziehungen offen zu halten, den ÖPNV aufrechtzuerhalten und den Fußgänger- und Radfahrerverkehr sicher abzuwickeln.

Die Verwaltung schränkt allerdings ein, dass sich die ergebenden Staulängen im Berufsverkehr im Zuge der Bauarbeiten leider nicht zu verhindern seien. Dazu habe es viele Überprüfungen zu unterschiedlichen Tageszeiten gegeben. „Die Staus lösen sich aber immer wieder in wenigen Minuten auf. Verkehr aus dem Stadtwesten kann der Baustelle über die Bottroper Straße ausweichen, für den Stadtnorden gibt es die Verbindung über die Tunnelstraße. Beide Strecken sind zwar mit Umwegen verbunden, die in unserer kompakten Stadt allerdings überschaubar sind. Es ist letztlich ein Komfortproblem wegen des sicher vorhandenen Fahrzeit-Verlustes für jeden Einzelnen, das aber leider unvermeidlich ist“, so Dr. Kreuzer.

Eine zeitliche Verschiebung der Umgestaltung, um die parallele Durchführung mit dem Brückenneubau an der Beethovenstraße in Zweckel zu vermeiden, sei leider nicht möglich gewesen, da die Baumaßnahme aus Mitteln des kommunalen Investitionsförderungsgesetzes mit 90 Prozent gefördert werde. Nach den Vorgaben des Bundes müsse die Umgestaltung der Bushaltestelle daher bis zum Jahresende umgesetzt werden. „Die parallele Bauzeit ergibt sich deshalb aus den Vorgaben des Bewilligungsbescheids“, begründet Dr. Kreuzer die Überschneidung.

Bei der Ausschreibung sei den Firmen bereits ein sehr kurzer Zeitraum zur Realisierung vorgegeben worden. Daher sei auch die von der CDU-Mitte geforderte „Beschleunigung“ der Maßnahme durch eine Verlängerung der Arbeitszeiten über 16 Uhr hinaus nicht realisierbar. Der Stadtbaurat verweist diesbezüglich darauf, dass die durch ein solches Vorgehen entstehenden Mehrkosten nicht förderfähig sei und von der Stadt komplett alleine bezahlt werden müssten. Zudem müssten Arbeiten außerhalb der tariflich festgesetzten Arbeitszeiten beim Amt für Arbeitsschutz der Bezirksregierung Münster genehmigungspflichtig beantragt werden.

Dr. Kreuzer versichert, dass die Stadt Gladbeck natürlich im laufenden Prozess einer Baustelle immer mögliche weitere Beschleunigungs- und Optimierungsmöglichkeiten suche, um diese mit der ausführenden Firma umzusetzen. Häufig führe dies auch tatsächlich zu Beschleunigungen einer Baumaßnahme. „Dies wird auch in der Baustelle an der Sandstraße versucht, kann aber nicht verbindlich zugesagt werden“, so Dr. Kreuzer abschließend.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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