Nichtraucherschutz: Gastronomen und Schützen bangen um ihre Existenz

In der Öffentlichkeit dürfte der Raucher bald schon vom "Aussterben" bedroht sein, falls die "Nichtraucherschutzgesetz"-Pläne der Düsseldorfer Landesregierung in die Tat umgesetzt werden. Ob dann der Griff zum Schnuller als Ersatztherapie ausreicht? | Foto: Tomizak/pixelio.de
  • In der Öffentlichkeit dürfte der Raucher bald schon vom "Aussterben" bedroht sein, falls die "Nichtraucherschutzgesetz"-Pläne der Düsseldorfer Landesregierung in die Tat umgesetzt werden. Ob dann der Griff zum Schnuller als Ersatztherapie ausreicht?
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Gladbeck/Nordrhein-Westfalen. Die Zahl der "Kneipen an der Ecke" ist auch in Gladbeck in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Gründe für das "Kneipensterben" mag es viele geben und nun droht den Gastronomen weiteres Ungemach, denn die rot-grüne Landesregierung in Düsseldorf will im Herbst ein deutlich härteres "Nichtraucher-Schutzgesetz" verabschieden. Das Gesetz sieht ein generelles Rauchverbot in gastronomischen Einrichtungen vor. Ausnahmen, zum Beispiel seperate Raucherräume oder so genannte Raucher-Clubs, soll es nicht mehr geben. Das Rauchverbot soll zudem in Festzelten, allen Sport-, Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie auf Spielplatzgeländen gelten.

Und schon regt sich der Widerstand. Zum Teil äußerst heftig: „Wir befürchten, dass mehrere tausend Betriebe, vor allen Dingen Kneipen, - gesetzlich beschleunigt - schließen müssen, wenn der Entwurf der Regierung Gesetz wird. Das ist besonders bitter, weil wir unseren Gästen heute in vier von fünf Betrieben rauchfreie Angebote unterbreiten“, unterstreicht Hans-Dietmar Wosberg, Vizepräsident des DEHOGA Nordrhein-Westfalen. „Es geht mittlerweile nicht mehr nur um Nichtraucherschutz, sondern darum das Rauchen zu verbieten.“

Zudem gibt es nach Erkenntnissen des DEHOGA NRW gar keine Mehrheit in der nordrhein-westfälischen Bevölkerung, die ein absolutes Rauchverbot favorisiert. „Weder bei den Bürgerinnen und Bürgern noch bei den Gastronomen“, konkretisierte Wosberg. Eine vom DEHOGA NRW in Auftrag gegebene repräsentative Forsa-Umfrage hatte im Frühjahr ergeben, dass 51 Prozent der Befragten ein absolutes Rauchverbot ablehnen. Lediglich 47 Prozent stimmten dafür. Noch deutlicher ist die Stimmung der Gastronomen gegen ein absolutes Rauchverbot. Dort sprechen sich 72 Prozent gegen das Aus von Raucherkneipen und –räumen aus.

Der DEHOGA NRW fordert den Beibehalt der jetzigen Ausnahmen und eine Weiterentwicklung des Gesetzes beim Minderjährigenschutz. „In fast allen Bundesländern gibt es die Möglichkeit, in Raucherkneipen und Raucherräumen oder bei einer privaten Feier rauchen zu lassen. Das funktioniert tadellos und lässt die Kneipen am Leben. Wenn sich zudem nur noch Erwachsene in Raucherbereichen aufhalten dürften, hätten wir einen fairen und wirksamen Nichtraucherschutz“, so Wosberg abschließend.

Unterstützung erfährt DEHOGA NRW bereits von den Schützenvereinen im Lande, die um die Fortsetzung ihrer Vereinstraditionen fürchten, wenn das Rauchen in den Festzelten nicht mehr erlaubt wäre.

Aus dem politischen Raum kritisieren die Landes-CDU und -FDP die Gesetzespläne der Düsseldorfer Koalition.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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