Immer mehr Kritik an den Zuständen im Stadtsüden von Gladbeck
SPD-Rosenhügel sieht ganz viel Handlungsbedarf

Auf gute Nachbarschaft und Miteinander: Anlässlich des "Tages der Moscheen" gehörten auch Mitglieder Vorstandes des SPD-Ortsvereins Rosenhügel zu den Besuchern der Moschee an der Breuker Straße. | Foto: SPD
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  • Auf gute Nachbarschaft und Miteinander: Anlässlich des "Tages der Moscheen" gehörten auch Mitglieder Vorstandes des SPD-Ortsvereins Rosenhügel zu den Besuchern der Moschee an der Breuker Straße.
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Jede Menge Themen standen jetzt bei der ersten offenen Vorstandssitzung der Rosenhügeler SPD nach der Bundestagswahl auf der Tagesordnung. Natürlich standen aber zunächst die örtlichen Ergebnisse der Bundestagswahl im Mittelpunkt.

„Auch bei uns hat Michael Gerdes nach Erststimmen eindeutig gewonnen. Er konnte im Rosenhügeler Norden 46,5 Prozent und im Rosenhügeler Süden 44 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen," macht Andreas Dunkel als Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Rosenhügel aus seiner Freude keinen Hehl. Zumal Gerdes sein bestes Gladbecker Ergebnis im Stimmbezirk 21.1 errang – im Heinrich-Weidemeier-Haus mit 49,7 % der Erststimmen. Auch bei den Zweitstimmen ziehen die Sozialdemkraten eine zufriedene Bilanz: Im Wahlbezirk Rosenhügel Nord lag die SPD mit 42,4 Prozent weit vor der CDU mit 20,1 Prozent. Auch in Rosenhügel Süd ein ähnliches Ergebnis: Die SPD kam auf 38,1 Prozent, die CDU auch hier lediglich auf CDU mit 20,5 Prozent. Wäre da aus Sicht der Genossen nicht der "Wermutstropfen" AfD, denn mit durchschnittlich 12 Prozent ging fast jede achte Rosenhügeler Wählerstimme an die AfD.

"Wir gratulieren Olaf Scholz und Michael Gerdes zu ihren klaren Erfolgen und bekunden aber parallel auch allen Kandidaten der anderen demokratischen Parteien unseren aufrichtigen Respekt unsere Demokratie gestärkt zu haben“, so der OV-Vorsitzende Andi Dunkel.

„Durch den Bundestagswahlkampf sind die örtlichen Problemlagen durch bundespolitische Themen überlagert worden," gesteht Dunkel ein. Dennoch seien während des Wahlkampfes zahlreiche Bürger mit ihren Sorgen vor allem bei der SPD vorstellig geworden. Dunkel versichert, dass die Rosenhügeler Sozialdemokraten nun schnell wieder den Augenmerk auf Themen vor Ort lenken wollen, um für Sicherheit und Orientierung zu sorgen.“

Eines der größten Probleme ist aus Sicht der Genossen die zunehmend sichtbare Vermüllung in einigen Rosenhügeler Wohnquartieren und Straßenzügen. Unter anderem seien davon die Grünanlagen des Südparks und der südliche Bereich des Rosenhügels um die Hügel-/ Hunsrück-/ Bremer- und Kieler Straße betroffen. „Wir möchten in einer konzertierten Aktion alle beteiligten Akteure einbinden, um das Müll-Problem einzudämmen. Unsere Mandatsträger und unsere Eckleute in den Quartieren haben bereits Kontakte zum ZBG und zu den Wohnungsunternehmen aufgenommen, um Abhilfe zu schaffen“, berichtet die stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Nina Krüger.

Weiter erläutert Krüger: „Der Ordnungsaspekt spielt auch beim Thema „Wildes Parken“ im Bereich der Horster Straße eine große Rolle. Ebenso sorgt die allgemeine Parkraum-Not in allen Siedlungsbereichen des Rosenhügels immer wieder zu Ärgernissen und führt nicht selten zu nachbarschaftlichen Verstimmungen. Dazu trägt auch die zunehmende Wohnraumverdichtung bei, ohne ausreichenden Parkraum zu schaffen, bei. Bei einer Ortsbegehung zusammen mit dem Ordnungsamt werden wir nach Lösungen suchen."

Ein weiteres Problem sieht Andreas Dunkel sich auf dem Parkplatz vor dem Haupteingang des Friedhofes entwickeln. In den späten Abendstunden werde der Platz immer mehr zu einem Treffpunkt von Autofahrer. Dies geschehe zum Ärger der Anwohner der Stettiner- und auch der Stargarder Straße. Beschwerden über Vermüllung, Lärmbelästigung und Missachtung der Straßenverkehrsordnung beim Ordnungssamt oder bei der Polizei hätten bisher keine Änderung herbeiführen können. "Wir fordern deshalb, eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Ordnungsbehörde und Polizei zu organisieren und die Kontrollintervalle in diesem Bereich zu erhöhen," sieht Andreas Dunkel die Behörden in der Pflicht.

Auch das Thema Integration wurde angesprochen. "Hier haben wir über die geplante islamische Bildungseinrichtung an der Roßheidestraße diskutiert. Wir sind uns einig, dass alle Glaubensgemeinschaften grundsätzlich gleichbehandelt werden müssen und dass es immer besser ist, miteinander statt übereinander zu reden. Deshalb haben wir mit einer Delegation die bestehende Einrichtung an der Breuker Straße anlässlich des „Tags der offenen Moschee“ am 3.Oktober besucht, um uns persönlich ein Bild zu machen“, so Nina Krüger.

Deutliche Worte gibt es abschließende von Andreas Dunkel: „Das viel größere Problem sehen wir allerdings in Auseinandersetzungen im Bereich des Kreisverkehrs Horster-/ Marienstraße der jüngsten Vergangenheit. Straßenkampfähnliche Situationen mit dutzenden Leuten können und wollen wir weder hinnehmen noch tolerieren. Wir danken ausdrücklich unserer Polizei, die mit einem hohem Personalaufgebot die Situation zügig in den Griff bekommen und an den Folgetagen immer wieder vor Ort Präsenz gezeigt hat.“

Die Rosenhügeler Sozialdemokraten seien sich einig darüber, dass es immer eine Reihe von Problemen vor Ort geben werde. Das sei aufgrund der Bevölkerungsdichte und der Bevölkerungszusammensetzung der verschiedensten Kulturen im Gladbecker Süden auch nicht anders zu erwarten. Es müsse jedoch in einem höheren Maße als zurzeit gelingen, ein friedliches und tolerantes Nebeneinander zu organisieren.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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