Geduld in Sachen "Erlenkrug" scheint endgültig zu Ende zu sein
Stadt Gladbeck droht nun ganz offen mit Enteignung

Der Brand am 5. Juli hat scheinbar das "Fass zum Überlaufen" gebracht: Die Stadt Gladbeck will nun mit aller Entschiedenheit und Nutzung aller rechtlichen Möglichkeiten gegen den Eigentümer der Immobilie "Erlenkrug" vorgehen. | Foto: Kariger/STADTSPIEGEL Gladbeck
  • Der Brand am 5. Juli hat scheinbar das "Fass zum Überlaufen" gebracht: Die Stadt Gladbeck will nun mit aller Entschiedenheit und Nutzung aller rechtlichen Möglichkeiten gegen den Eigentümer der Immobilie "Erlenkrug" vorgehen.
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Den Verantwortlichen im Gladbecker Rathaus scheint der Geduldsfaden endgültig gerissen zu sein: In einer Mitteilung an die Medien kündigt die Verwaltung konkrete Schritte in Sachen "Erlenkrug" in Gladbeck-Ost an.

Schon seit über zehn Jahren lasse der Besitzer der Schrottimmobilie die Immobile verkommen, beklagt sich die Stadt Gladbeck. Jetzt habe die unrühmliche Geschichte eine gefährliche Fortsetzung gefunden, als am 5. Juli haushohe Flammen aus dem Innenhof geschlagen seien. Und mit dem Eigentümer hat die Stadt Gladbeck sofort den Schuldigen für den Brand ausgemacht, denn dem Eigner wird vorgeworfen, in dem Innenhof "illegal meterhoch alte Tannenbäume und Schrottautos" gelagert zu haben. Zum Glück, so die Verwaltung in ihrer Stellungnahme weiter, habe die Feuerwehr Schlimmeres verhüten und insbesondere eine Gefahr für die Nachbarschaft verhindern können. Und nun habe die Polizei die Ermittlungen nach der Brandursache aufgenommen.

Lösungsmöglichkeiten angeboten

Weiter führt die Stadt Gladbeck aus, dass dem Eigentümer in den letzten Jahren durch die städtische Wirtschaftsförderung mehrfach Lösungsmöglichkeiten angeboten worden seien. Zudem hätten die stadteigene GWG als auch private Investoren Kaufinteresse signalisiert. Leider habe der Eigentümer diese Chancen nicht genutzt. Auch die seit Jahren vorliegende Baugenehmigung sei nicht genutzt worden.

Vielmehr habe es aus der Nachbarschaft des alten Erlenkruges immer häufiger Beschwerden gegeben. Seitens der Stadt Gladbeck habe man mit regelmäßgigen Kontrollen durch Mitarbeiter des Amtes für öffentliche Ordnung, der Bauordnungsabteilung und des ZBG auf die Beschwerden reagiert. Nach Angaben der Stadt Gladbeck wurden illegale Nutzungen, darunter auch eine Autoreparaturwerkstatt, untersagt. Zuletzt habe man dann im März den Kreis Recklinghausen als zuständige untere Abfallwirtschaftsbehörde eingeschaltet, nachdem es Hinweise auf die illegale Lagerung von Tannenbäumen und Altautos gegeben habe.

Negative Auswirkungen

Aus dem Rathaus wird versichert, dass man in den letzten Monaten auch geprüft habe, wie die Belastung des Stadtteils durch die Schrottimmobilie Erlenkrug auch ohne Mitwirkung des Eigentümers beendet werden könne. Da alle anderen Möglichkeiten an dem Eigentümer gescheitert seien und von dem Gebäudekomplex erhebliche negative Auswirkungen auf die gesamte Nachbarschaft und den Stadtteil ausgehen würden, gebe es nun sowohl die Möglichkeit, den Eigentümern zu einer Sanierung oder, wie bei der Schwechater Straße 38, zu einem Abriss zu zwingen. Auch eine Enteignung als letztes Mittel wird inzwischen im Rathaus nicht mehr ausgeschlossen.

Einsatzkosten in Rechnung stellen?

Die Stadt will auf jeden Fall jetzt die erforderlichen Maßnahmen auf den Weg bringen. Außerdem soll auch geprüft werden, ob der Eigentümer herangezogen werden kann, die Kosten für den Einsatz von Feuerwehr und THW vom Einsatz am 5. Juli zu übernehmen. „Es ist nicht einzusehen, dass die Allgemeinheit dafür bezahlen muss, dass ein verantwortungsloser Immobilieneigentümer illegal Abfall auf seinem Gelände lagert und damit vermutlich einen Großbrand auslöst," so die Stadt Gladbeck abschließend.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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