Anstieg im Januar geringer als in den letzten Jahren
Arbeitsmarkt RE "in typischer Januarverfassung"

Das Jobcenter registriert im Januar einen geringeren Einfluss der Coronakrise auf die Arbeitslosigkeit, als von vielen erwartet.
  • Das Jobcenter registriert im Januar einen geringeren Einfluss der Coronakrise auf die Arbeitslosigkeit, als von vielen erwartet.
  • hochgeladen von Oliver Borgwardt

Im Januar zählte der Agenturbezirk Recklinghausen 29.790 arbeitslose Menschen und damit 801 mehr als im Dezember (+2,8 Prozent) und 3.524 mehr als im Januar vor einem Jahr (+13,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Punkte auf 9,1 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 8,0 Prozent. In Gladbeck waren die Zahlen schon vor der Pandemie höher als in den anderen Kreisstädten.

„Die Lage auf dem vestischen Arbeitsmarkt hat sich im Januar im erwarteten Maß eingetrübt und für weniger Arbeitsaufnahmen gesorgt“, beschreibt Agenturchef Frank Benölken die aktuelle Entwicklung. Dies sei jedoch keine direkte Folge der Pandemie: „Ein Anstieg zu Jahresbeginn ist völlig normal. Wir stellen sogar fest, dass er in diesem Jahr geringer ausfällt als in den vergangenen beiden Jahren.“

Zu den Gründen äußert der Arbeitsmarktexperte: „Naturgemäß wird gerade in den witterungsabhängigen Außenberufen im Winter weniger gearbeitet und Personal benötigt.“ Eine Besonderheit in Corona-Zeiten kennt Benölken aber doch: „Wo sonst im Januar (Saison-)Kräfte aus Gastronomie, Hotellerie und Eventbranche arbeitslos wurden, stellen wir dieses Jahr keine besonderen Effekte fest. Sie befinden sich entweder in Kurzarbeit und damit in Beschäftigung oder wurden im letzten Jahr gar nicht erst eingestellt.“

Die neuerliche Verlängerung des Lockdowns mache es für Unternehmen schwer, in die Zukunft zu blicken und verlässlich zu planen, entsprechend vorsichtig sei das derzeitige Einstellungsverhalten. Dennoch geht Benölken von einer Frühjahrsbelebung im März und April aus. Bis dahin rechne er jedoch noch einmal mit einer leichten Erhöhung der Arbeitslosigkeit.

Gladbeck schon vor der Coronakrise Schlusslicht

Nicht geändert hat sich leider die negative Spitzenposition Gladbecks unter den zehn Städten im Kreis. Schon vor Corona im Januar 2020 lag Gladbeck mit 10,1 Prozent (3890 Personen) an der Spitze vor allen anderen Städten, während Haltern mit nur 3,4 Prozent am besten dastand. Die höchste Arbeitslosigkeit wies Gladbeck dann im Hochsommer aus, wo sie bei 12,5 Prozent lag (rund 4780 Personen). Im Januar 2021 ist die Quote wieder auf 12 gesunken (4597 Personen), liegt aber weiterhin vor allen anderen Städten. Starke Schwankungen von mehreren Prozent zwischen den Monaten weisen aber keine der zehn Städte auf.

Die detaillierten Statistiken der Arbeitsagentur für alle Städte des Kreises finden Sie hier.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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