Der nächste Lebensmittel-Skandal hat NRW erreicht

Die Serie der Fleischskandale in Europa reißt nicht ab. In NRW wurden in 20 Tonnen Putenbrust-Produkten zum Teil hohe Antibiotika-Werte festgestellt. In Norwegen und England haben Kontrolleure in angeblich islamkonformen Lebensmitteln große Mengen Schweinefleisch gefunden.

Fast 20 Tonnen medikamentenbelastetes Putenfleisch sind aus Rumänien nach Nordrhein-Westfalen gelangt, weiterverarbeitet und in mehrere Länder ausgeliefert worden. In der verarbeiteten Pute waren die Antibiotika-Werte zum Teil 27 Mal höher als erlaubt. Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Ware schon verzehrt wurde. Akute Gesundheitsgefahr bestehe dadurch aber nicht. Laut Aussage des Ministeriums versuchen die Behörden, noch so viel Fleisch wie möglich zu finden.

Eine Firma aus dem Münsterland verkaufte das Fleisch an Kantinenbetreiber und Händler in Deutschland, Großbritannien und Österreich. Rund 15 Tonnen gelangten nach NRW, Bayern, Baden-Württemberg und Bremen.

Eigenproben des Betriebs in Warendorf und eines Kunden hätten die Belastung Ende Februar und Anfang März ans Licht gebracht. Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass das Fleisch auch in Läden zu kaufen gewesen wäre. Der Warendorfer Betrieb hatte die 19,5 Tonnen Fleisch im Juni 2012 tiefgefroren aus Rumänien bekommen und Ende des Jahres angefangen, es zu verarbeiten. An die Kantinen seien unter anderem Großpackungen von 2,5 Kilo geliefert worden. In der Großkantine in Münster waren fast 200 Kilo schon ausgegeben worden, 45 Kilo konnten die Behörden noch sicherstellen. In zwei Lagern im Kreis Warendorf wurden Fleischbestände gesperrt. Ob aus Rumänien Putenfleisch direkt an andere Betriebe in Deutschland gegangen sei, sei unklar, hieß es. (dpa)

Schweinefleisch in islamkonformen Produkten in Norwegen und England
Auch in Norwegen sorgt ein neuer Fleischskandal für Aufsehen. Die Behörden für Lebensmittelsicherheit haben Schweinefleisch in Kebab-Zutaten und Pizza-Belagen gefunden, die als islamkonform gekennzeichnet sind: Die sogenannten Halal-Produkte sollten nur Rindfleisch enthalten.

In den genannten Lebensmitteln der Firma Kuraas AS wurde bis zu 30 Prozent Schweinefleisch gefunden, sagte eine Sprecherin der Behörde. Die Untersuchung sei ursprünglich angesetzt worden, um die Produkte auf Pferdefleisch zu prüfen. Das Unternehmen Kuraas AS hat sich auf seiner Website öffentlich entschuldigt.

Einer norwegischen Tageszeitung zufolge handele es sich bei den falsch deklarierten Kebab-Produkten um 350-Gramm-Packungen. Der Rindfleisch-Pizzabelag habe sogar bis zu 60 Prozent Schweinefleisch enthalten, heißt es in der Zeitung.

Ein ähnlicher Skandal beschäftigt die Lebensmittelaufsicht in Großbritannien. Ein Unternehmen musste sich entschuldigen, weil Schweinefleisch-DNA in als islamkonform gekennzeichneten Würsten aus Hühnchenfleisch gefunden wurden. Diese waren an mindestens eine Grundschule geliefert worden.

Und wieder haben wir einen Lebensmittelskandal. Was kommt als nächstes? Sollen wir alle Abstand von Fleischprodukten nehmen oder dürfen/sollten wir bald gar nichts mehr essen?

Autor:

Süleyman Kosar aus Gladbeck

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