Kohlenmonoxid im Haus: Feuerwehr rettete Ehepaar in letzter Sekunde

Kohlenmonoxid in einem Wohnhaus sorgte am Samstagvormittag für einen dramatischen Einsatz der Gladbecker Feuerwehr: Sprichwörtlich in letzter Sekunde konnten die Einsatzkräfte einem Ehepaar das Leben retten.
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  • hochgeladen von Uwe Rath

Schultendorf. Das war buchstäblich „Rettung in letzter Sekunde“: Am Samstagmorgen wurde der Rettungsdienst der Feuerwehr zur Schultenstraße gerufen. „Akute Kreislaufprobleme“ waren gemeldet worden, am Ende ging es bei dem Einsatz tatsächlich um „Leben und Tod“.

Um 8.30 Uhr hatte der 49-jährige Hausbewohner bei der Kreisleitstelle angerufen. Der Mann gab an, er selbst und auch seine 46-jährige Ehefrau würden unter starken Kopfschmerzen und Übelkeit leiden. Als Grund vermutete der Schultendorfer eine Lebensmittelvergiftung.

Das Rettungsdienstpersonal der Feuerwehr fand beim Eintreffen vor Ort die Eheleute im Obergeschoss. Die Frau lag bereits sehr benommen auf einem Sofa. Als dann die Kohlenmonoxid-Messgeräte, die die Rettungsdienstmitarbeiter stets mit sich führen, Alarm schlugen, retteten sich die Rettungsdienst-Mitarbeiter mit der Patientin ins Freie. Der anwesende Notarzt stellte in der Atemluft der Schultendorferin prompt auch eine zehnfach erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration fest.

Nach der notärztlichen Versorgung vor Ort wurde die Frau in eine Münsteraner Spezialklinik gebracht, da dort eine Überdruckkammer zur Verfügung steht. Der Mann wurde zur stationären Behandlung ins Dorstener „St. Elisabeth-Hospital“ transportiert.

Verletzte in Überdruckkammer

Aufgrund der Lage vor Ort wurden der Löschzug der hauptamtlichen Wache und zeitgleich die Löscheinheit der Freiwilligen Feuerwehr mit den Löschzügen Zweckel und Rentfort alarmiert. Aus Sicherheitsgründen - Kohlenmonxid kann auch durch Wände dringen - wurden in dem Wohnkomplex weitere direkt angrenzende Wohneinheiten geräumt. Eine sehr richtige Entscheidung, denn auch hier ergaben Messungen bereits deutlich erhöhte Kohlenmonoxid-Werte.

Durch den Einsatz mehreren Überdrucklüfter wurden alle betroffene Wohneinheiten quergelüftet und somit das hochgiftige Kohlenmonixid vertrieben.

Vor Ort war auch der zuständige Bezirksschornsteinfegermeister, der erste Kontrollen durchführte, die am Ende erste Erkenntnisse über die mögliche Ursache des lebensgefährlichen Vorfalls brachten. Demnach hatten die Eheleute den noch nicht gut genug vorgeheizten Kaminofen mit Koks gefüllt. Aufgrund des Tiefdruckwetters und dem auch noch nicht ausreichend vorhandenen Luftzug im Kamin strömte das - für Menschen absolut geruchlose - Kohlenmonoxid zurück in das Gebäude und breitete sich dort unbemerkt aus.

Neben den beiden Bewohnern wurde auch das Rettungsdienst-Personal vorsichtshalber zu einer Blutanalyse ins St. Barbara-Hospital gebracht, blieb dort zwölf Stunden in Behandlung, konnte das Krankenhaus dann aber wieder verlassen.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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