Qualität und Ausbildung in Gefahr? IG BAU fordert "Schutz" für den Meisterbrief im Handwerk

Ein "klares Bekenntnis zum Meisterbrief" im Bau- und Ausbaugewerbe fordert die IG BAU. | Foto: IGBAU
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Gladbeck. Die "Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt" (IG BAU) macht mobil. Mobil gegen Pläne der "Europäische Union", die die Zugangsvoraussetzungen in Handwerksberufen europaweit angleichen will.

Unter dem Motto "Qualität im Handwerk sichern" fordert die "IG BAU" daher von den heimischen Bundestagskandidaten ein "klares Bekenntnis zum Meisterbrief". Denn bei einer Umsetzung der EU-Pläne würden zwangsläufig Qualität und Ausbildung leiden. Und besonders Meisterbetriebe im Kreis Recklinghausen wären dann hiervor betroffen.

"Wohin der Abbau von Standards führen kann, zeigt sich im Fliesenhandwerk," erläutert der IG BAU-Bezirksvorsitzende Georg Nießing. Er verweist darauf, das im Jahr 2004 die Meisterpflicht im Fliesenhandwerk abgeschafft worden sei. Und allein seit dem Jahr 2006 sei die Zahl der Fliesenleger-Betriebe um 63 Prozent von 1.187 auf 1.938 angestiegen. "Immer mehr Ein-Mann-Betriebe buhlen um Aufträge. Qualität und Ausbildung bleiben aber oft auf der Strecke," kritisiert Nießing.

Sollte der Trend die ganze Baubranche erfassen, befürchtet Nießing eine weitere Verschärfung des Fachkräftemangels. Denn die Handwerksmeister seien die tragende Säule der Berufsausbildung. Daher bezeichnet Nießing die neusten Zahlen der Handwerkskammer Münster als "beunruhigend". Demnach zählte die Kammer im Jahr 2016 im Bau- und Ausbaugewerbe lediglich 154 bestandene Meisterprüfungen. Und der Lehrlingsbestand der Branche ging im Zehn-Jahres-Vergleich um 18 Prozent auf zuletzt 2.219 Azubis zurück.

Daher ruft die "IG BAU" die heimischen Bundeskandidaten auf, sich für den Erhalt der Meisterpflicht im Handwerk einzusetzen. Und bei den Fliesenlegern müsse diese Pflicht nach Ansicht der Gewerkschaft wieder zwingend eingeführt werden.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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