Bundeswehr-Reservisten aus dem Vest trainierten in der Hohen Mark
"Harten-Kerl-Marsch": Raus aus der Komfortzone

Übungen im Gelände gehören zu den regelmäßigen Aufgaben der rund 32.000 Reservisten in Deutschland. Die Mitglieder der Reservistenkameradschaft Bottrop / Gladbeck und der Kreisgruppe Recklinghausen / Gelsenkirchen trainierten nun in der Hohen Mark zwischen Haltern und Dorsten.  | Foto: Symbolbild: Reservistenverband / Deussing
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  • Übungen im Gelände gehören zu den regelmäßigen Aufgaben der rund 32.000 Reservisten in Deutschland. Die Mitglieder der Reservistenkameradschaft Bottrop / Gladbeck und der Kreisgruppe Recklinghausen / Gelsenkirchen trainierten nun in der Hohen Mark zwischen Haltern und Dorsten.
  • Foto: Symbolbild: Reservistenverband / Deussing
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Ab ins Gelände: Unter dem kernigen Namen "Harten-Kerl-Marsch" findet für die Reservisten aus dem Vest alljährlich eine Übung in der Hohen Mark statt.

von Oliver Borgwardt

Unter der Leitung von Stabsfeldwebel der Reserve Uwe Jaschinski schnürten die Teilnehmer frühmorgens ihre Stiefel, schulterten ihre Rucksäcke und marschierten nach einer kurzen Einweisung los. Ziel der Übung war der Erhalt der im Bundeswehrjargon knapp mit "KLF" abgekürzten körperlichen Leistungsfähigkeit. Das von Wanderwegen wie auch kleineren Pfaden durchzogene Waldgebiet der Hohen Mark mit seinen leichten Hügeln bietet den Reservisten aus dem Kreis Recklinghausen, Bottrop und Gelsenkirchen ein ideales Trainingsgelände.

Vom Startplatz nördlich von Lippramsdorf aus marschierte die Truppe zunächst zum Galgenberg, wo man vom Feuerwachturm aus eine gute Fernsicht über das gesamte Waldgebiet hat.

Doch die Soldaten der Reserve waren nicht wegen der schönen Aussicht gekommen, sondern um ihre Ausbildung wach zu halten. Daher hieß es bei dem kurzen Halt: Ausrüstung kontrollieren! Sitzt die Uniform? Klemmen Stiefel oder Rucksack? Kann nach dem Warmlaufen die Wärmeunterziehjacke ausgezogen werden?

"Für die Reservisten ist es wichtig, die einmal erlernten militärischen Fähigkeiten und Fertigkeiten aufzufrischen", erklärte Übungsleiter Uwe Jaschinski. So mussten die Teilnehmer während des rund 20 Kilometer langen Marsches beispielsweise sicheren Umgang mit Karte und Kompass beweisen. Zudem wurde darauf geachtet, dass sich die Reservisten im Gelände nicht wie eine fröhliche Gesellschaft von Sonntagsausflüglern bewegten, sondern wie ein professionell vorgehender Infanterietrupp.

Aufgaben der Reserve

Und welchem Zweck diente der Marsch in voller Ausrüstung? Stabsfeldwebel Jaschinski kennt diese Frage gut. "Gelegentlich werde ich gefragt: Was ist die Reserve, und was macht sie überhaupt?" berichtet der 58-Jährige. Er erklärt, dass die Reservisten eine wichtige Hilfe für die aktive Truppe darstellen, indem sie ausserhalb des Verteidigungsfalles beispielsweise bei Naturkatastrophen oder Sicherungsaufgaben Dienst leisten. Dafür halten sich die Männer und Frauen fit und nehmen an Übungen und Weiterbildungen teil. Viele Reservisten engagieren sich auch für soziale Zwecke oder pflegen gemeinsam mit anderen Organisationen Kriegsgräber im In- und Ausland.

Viele Menschen wüssten gar nicht, dass es sich dabei auch um ein Ehrenamt handelt, für das die Reservisten ihre Freizeit opfern, bedauert Jaschinski. "Das wird zwar von vielen Politikern gewürdigt, aber nicht unbedingt von der Bevölkerung", sagt der Gladbecker. Hier herrsche eher wohlwollendes Desinteresse vor.

Die Reservisten waren nach dem mehrstündigen Marsch jedenfalls erschöpft, aber froh, und stolz auf die erbrachte körperliche Leistung. Die Füße und Beine taten schon etwas weh, "das ist aber ganz normal", schmunzelte Jaschinski. Die Uniformierten sind solche Strapazen schließlich gewohnt: In diesem Jahr fand der "Harten-Kerl-Marsch" bereits zum 20. Mal statt.

Übungen im Gelände gehören zu den regelmäßigen Aufgaben der rund 32.000 Reservisten in Deutschland. Die Mitglieder der Reservistenkameradschaft Bottrop / Gladbeck und der Kreisgruppe Recklinghausen / Gelsenkirchen trainierten nun in der Hohen Mark zwischen Haltern und Dorsten.  | Foto: Symbolbild: Reservistenverband / Deussing
Stabsfeldwebel der Reserve Uwe Jaschinski aus Gladbeck leitete die Reservistenübung.  | Foto: privat
Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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