"Carmina Burana II": Am Rande aufgeschnappt...

Rund um die dreitägige grandiose Aufführung von Carl Orffs „Carmina Burana“ auf dem Gelände des Hattinger LWL-Industriemuseums Henrichshütte gibt es einige interessante Hintergrundinfos.

Kurios: Produzent Patric Albrecht hatte vor der große Regen-Aufführung am Freitag den ganzen Tag über ständigen Kontakt zum Wetteramt Essen. Die dortigen Meteorologen unterstützen ihn bei der Entscheidung, doch im Schatten des Hochofens spielen zu lassen und nicht in die regensichere Gebläsehalle (wie am Samstag) auszuweichen. Vor dem großen Dauerregen ab ziemlich genau Aufführungsstart 21 Uhr hatten sie ihm zwar zugeraten, doch immer – sicherheitshalber – gesagt: „Eine Garantie können wir Ihnen aber nicht geben...“

Nass: Pünktlich um 21 Uhr öffnete am Freitag der Himmel seine Schleusen und ließ bis tief in die Nacht wahre Regenmassen herniederstürzen. So lichteten sich die eigentlich voll besetzten Stuhlreihen immer mehr, während es unter den großen Windrohren zum Hochofen immer voller wurde. Auch der Eingang zum Stollen, in dem Akteure auf ihren Auftritt warteten, war dicht vor Menschen – der Überdachung dort wegen.

Praktisch: Auf jedem der Sitzplätze lag ein „Programmheft“ mit den Hintergründen zur „Carmina“-Aufführung. Als Freitag der große Regen kam, hatten die Menschen dadurch wenigstens buchstäblich ein kleines trockenes Dach über dem Kopf, wie manche das Heft zweckentfremdeten.

Begeisterung: Stehende Ovationen gab es trotz der Sintflut für die Akteure, garniert mit „Bravo“-Rufen und dem Verlangen nach „Zugabe“.

Mitwirkende: Letztlich waren es den Worten von Patric Albrecht nach durch zusätzliches Personal zum beispielsweise Einweisen des Publikums oder zum Schleppen von Stühlen sogar weit über 500 Menschen, die an der Produktion beteiligt waren.

Vorbereitung: Rund zweieinhalb Jahre hat es gedauert, bis Regisseur Ingmar Otto sowie die beiden Produzenten Patric Albrecht und Wolf Dieter Schäfer aus einer Idee die Aufführung von Carl Orffs Meisterwerk an drei Tagen hintereinander in Szene gesetzt hatten.

Licht: Manche im Publikum werden es bedauert haben, dass die Bühne für die Schauspieler so schlecht ausgeleuchtet war. Doch obwohl es sich beim Aufführungsort um ein ehemaliges Industriegelände handelt und die AVU einen eigenen Stromwagen bereit gestellt hatte, sei es nach den Worten von Patric Albrecht nicht möglich gewesen, selbst nur noch einen zusätzlichen Fön ans Stromnetz anzuschließen. Dann wäre das zusammengebrochen.

Freude 1: Christiane Nicolai, lange Jahre Vorsitzende des Hattinger Kulturausschusses und engagierte Sprecherin vom „KünstlerBunt MultiColor“, schwärmte von der tollen „Carmina“-Aufführung „und so etwas auch noch in Hattingen!“

Freude 2: „Hausherr“ und Museumsleiter Robert Laube freute sich beinahe wie ein kleines Kind über seinen kompakten Fotoapparat: „Erstaunlich, was die heutzutage leisten – vor allem in dem Dauerregen...!“

Fußball-EM: Jogi Löw ist in Polen und der Ukraine unterwegs? Von wegen! In Szene 25 mit dem berühmten Schlusschor „O Fortuna“ tauchte sein Konterfei auf der Hattinger Hochofen-Bühne auf – allerdings nur auf eine riesige Pappe gemalt...

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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