Zoff um freien Eintritt ins Freibad für die Vereine

So schön ist es und so soll es bleiben: das Freibad in Sprockhövel
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  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

Das städtische Freibad ist beliebt – und seit Jahren ein Zuschussgeschäft. In Zeiten knapper Kassen und eingeschränkter Öffnungszeiten erreicht die Stadtspitze nun ein „Offener Brief“ von Frauke Hembeck mit der Frage, warum eigentlich die Vereine für die Nutzung des Freibades nichts zahlen müssen.
„Ich habe Recherche betrieben und viele Gespräche geführt. Dabei stellte sich, unter Berücksichtigung aller Faktoren, Folgendes heraus: Ein Bad kann nur wirtschaftlich arbeiten, wenn es tägliche, lange Öffnungszeiten anbietet und attraktive Eintrittspreise verlangt.(...) Das Bad wird von privaten Besuchern genutzt, von Schulen, der Freiwilligen Feuerwehr und den Vereinen. Aber nur die privaten Besucher zahlen eine Nutzungsgebühr. Alle anderen Gruppen sind von Kosten freigestellt. Bei den Schulen und der Feuerwehr, die ihre gefährliche Arbeit ohne Bezahlung leistet, ist das selbstverständlich. Warum aber zahlen die Vereine keinerlei Kostenbeiträge, obwohl sie ein Vereinsvermögen besitzen?
Vor Jahren, als die Stadtkasse noch gut gefüllt war, stellte der Stadtrat die Sport anbietenden Vereine wie die TSG und die DLRG durch einen Beschluss völlig kostenfrei. Dieser Ratsbeschluss gilt auch heute noch. Er hat der Stadtkasse im Laufe der Jahre einen Riesenverlust beschert. (...) In der heutigen Zeit, stellt diese Kostenbefreiung ein nicht mehr bezahlbares Privileg dar. Alle Privilegien, die die Stadt viel Geld kosten, gehören auf den Prüfstand.
Die TSG bietet in städtischen Sportanlagen zusätzliche Kurse an, die das normale Vereinssportangebot nicht beinhaltet. Dafür kassiert sie Kursgebühren, zahlt aber keinerlei Abgaben an die Stadt. Die DLRG zeigt sich sehr wenig kooperativ, wenn es um die Bereitstellung von Rettungsschwimmern geht, die im Bad oft dringend gebraucht werden. Die Zeit der großzügigen Geschenke ist leider vorbei. Wir alle müssen uns der Realität stellen, so auch die Vereine.(...)
Wir leben in einer Solidargemeinschaft. Daher ist gerade jetzt die Beachtung und Umsetzung des Solidargedankens unverzichtbar. Die Lasten müssen gerechter verteilt werden. Geschieht das nicht, werden bald nicht nur die Sportstätten, sondern auch die sozialen Einrichtungen in den Fokus der Wirtschaftlichkeit gerückt werden.“
Frauke Hembeck fordert in ihrem Brief an die Stadtspitze einen neuen Ratsbeschluss. Außerdem fordert sie ihre Mitbürger auf, sich aktiv in die Rettung des Freibades einzubringen.
Das geht mit einer Meinungsäußerung, die auch gern im STADTSPIEGEL, Große Weilstraße 19, 45525 Hattingen, E-Mail: redaktion@stadtspiegel-hattingen.de oder unter www.lokalkompass.de/hattingen veröffentlicht werden kann, und natürlich auch per Engagement beim Förderverein Freibad.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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