Kick und Förderschule: Begegnungen zwischen Senioren und Schülern

Kick-Senioren engagieren sich für die Förderschule St. Georg: v.l. Guste Marx, Inge Berger, Heidemarie Kögler, Dieter Herglotz und Fritz Hillers von den Mönninghoffern und Ingrid Wielinski Foto: Pielorz
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Die Hattinger Senioren von Kick wollen auch in diesem Jahr ihre Begegnungen mit Schülern der Städtischen Förderschule St. Georg fortsetzen. Viele einzelne Projekte sind geplant und dafür suchen die Senioren Unterstützung. So flexibel sie in der Planung auch sind, so standfest ist ihre Überzeugung zur Diskussion um die Räumlichkeiten: Sie wollen in der Augustastraße bleiben. „Sonst hören wir auf!“

Erste Ideen zu einer Kooperation mit der St. Georg-Schule entstanden schon 2008. Seit 2009 gibt es viele Aktionen, bei denen sich Senioren und Schüler begegnet sind. So haben die Kick-Senioren am Unterricht der Schüler teilgenommen, sie wurden von diesen zum Frühstück eingeladen, sie haben sich Schülerfragen „zur guten alten Zeit“ gestellt und einen Spielenachmittag mit Waffelbacken veranstaltet.
„Es gab eine Altstadt-Rallye, die wir in diesem Jahr zwischen Ostern und den Sommerferien auch unbedingt wiederholen wollen“, so Inge Berger. „Außerdem haben wir im Rahmen der Fahrradbörse sieben Jugendräder gespendet und auf ihren technischen Zustand überprüfen lassen. Die Jugendlichen konnten eine Prüfung ablegen und haben eine Fahrt an die Ruhr unternommen. Dort haben wir mit einem Picknick auf sie gewartet. Dann haben wir ein Puppenspiel initiiert, nachdem wir uns vorher die Bochumer Puppenspielbühne angesehen haben. Dieses Projekt wurde von der AVU finanziell unterstützt. Es gab gemeinsame Ausstellungsbesuche im Stadtmuseum und eine Ausstellung von Schülerarbeiten im Kick. Schließlich gab es Weihnachtsaktionen, bei denen die Werkstatt Mönninghoffer uns tatkräftig geholfen hat. Auf dem Weihnachtsmarkt konnten Holzarbeiten wie Nistkästen, Rentiere und Tannenbäume verkauft werden, an denen Fertigung sich die Schüler beteiligt haben. Im Jahr 2012 kamen so 1500 Euro für das Projekt ‚Engel für Alte‘ und im letzten Jahr 1600 Euro für die Schutzhütte im Schulenberger Wald zusammen.“
Nach dem Umzug der Förderschule in die Lessingstraße an den Standort der ehemaligen Hauptschule soll es in diesem Jahr wieder richtig losgehen. Beim Schulfest im Dezember unterstützte Kick bereits mit Waffelbacken. Doch dabei soll es nicht bleiben.
„Wir sind von unseren ehemaligen Räumen im Aktionshaus in der Roonstraße jetzt in die Werkstatt der Förderschule gezogen“, berichtet Dieter Herglotz von den Mönninghoffern. Dort will man auch in diesem Jahr fleißig Holzarbeiten fertigen, um sie auf dem Weihnachtsmarkt verkaufen zu können. „Versierte Erwachsene, die uns dabei unterstützen sind genauso willkommen wie Schüler, die sich einbringen möchten.“ Die Mönninghoffer sind zur Zeit mittwochs und donnerstags von 9 bis 11.30 Uhr in der Schule.
Neben diesem Projekt ist auch ein Handarbeitsprojekt „gesetzt“. Hier ist Heidemarie Kögler gefragt. „Wir haben mit Schülern schon einiges gehäkelt. Die meisten wollen einen Schal machen, doch einige haben sich auch entschieden, etwas anderes machen zu wollen. So haben wir uns ausgedacht, einen Baum auf dem Schulhof mit den zur Zeit beliebten Bändern zu schmücken. Das soll am kommenden Montag geschehen. Dann stellen wir das Handarbeits-Projekt erstmal bis zu den Sommerferien zurück. Danach geht es mit praktischen Dingen wie Knöpfe annähen weiter.“
Drei weitere Projekte sind ebenfalls in Planung: Marmelade kochen zwischen dem 23. und 27. Juni in der Schulküche (dafür werden auch Marmeladengläser gesucht. Die Schüler wollen auch einmal zum Erdbeerpflücken gehen); Einwecken in der Schulküche in der zweiten Septemberhälfte und im Spätsommer einen Besuch auf der Isenburg. Die Themen werden im Unterricht vorbereitet.
„Jetzt suchen wir Senioren, die sich für eines oder mehrere der Projekte interessieren und sich im Kick melden, 501882. Man sollte Spaß am jeweiligen Projekt mitbringen, natürlich auch etwas Wissen darüber haben und sich gerne mit Schülern beschäftigen. Geduld ist dabei auch unbedingt erforderlich.“
Den Senioren, die bisher dabei sind, macht die Arbeit viel Spaß. „Kindheit und Schule ist heute ganz anders als früher. Mir macht es Spaß, mit den jungen Menschen zu reden“, so Heidemarie Kögler. Auch wenn sie zugibt, dass manche Reaktionen schon völlig anders sind als sie sich das so vorstellt...
So flexibel die Senioren in der Planung mit den Schülern sind, so standfest ist ihre Meinung zum möglichen Raumverlust in der Augustastraße. Der STADTSPIEGEL hat bereits über den Offenen Brief zu diesem Thema berichtet. „Wir haben uns entschieden. Wir ziehen nicht in die Räume am Holschentor. So viele Vereine und Verwaltungen sollen dorthin, mir ist schleierhaft, wie das gehen soll. Wir haben von Anfang an gesagt, wir wollen zentral in der Stadt bleiben. Die Stadt muss pro Jahr 8000 Euro Miete an die Kirchengemeinde zahlen, damit wir diese Räume hier nutzen können. Das ist ein sehr überschaubarer Beitrag“, so Inge Berger.
Man habe gegenüber der Bürgermeisterin Gesprächsbereitschaft signalisiert. „Von Ostern bis zu den Kommunalwahlen am 25. Mai wird sowieso nicht viel passieren“, vermutet sie. „Wir wollen reden. Aber wir haben unseren festen Standpunkt. Wenn wir hier raus müssen, dann werden wir unsere Arbeit beenden.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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