Marius Krüpe: Kochen ist mir in die Wiege gelegt

Koch-Azubi Marius Krüpe und sein Ausbilder im Sprockhöveler Hotel-Restaurant Eggers, Dirk Eggers höchstpersönlich, an ihrem Arbeitsplatz in der Restaurantküche.    Foto: Römer
  • Koch-Azubi Marius Krüpe und sein Ausbilder im Sprockhöveler Hotel-Restaurant Eggers, Dirk Eggers höchstpersönlich, an ihrem Arbeitsplatz in der Restaurantküche. Foto: Römer
  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

(von Roland Römer) Marius Krüpe hat’s drauf. Zwar ist er „erst“ im dritten Ausbildungsjahr als Koch, doch kann er in seinem Beruf bereits auf einige Erfolge verweisen.

So gewann der 19jährige in diesem Jahr die Bezirksmeisterschaft der Koch-Azubis der IHK Hagen und belegte unter 135 Teilnehmern, die noch in der Vorentscheidung dabei waren, bei den Westfalenmeisterschaften unter letztlich sechs Finalisten den beachtlichen zweiten Platz.
Damit qualifizierte sich der angehende Koch, der im Sprockhöveler Hotel-Restaurant Eggers lernt, für die NRW-Meisterschaft in Unna.
„Das ist schon etwas“, lobt ihn einer, der das beurteilen kann, sein Chef Dirk Eggers nämlich. „Man bekam einen Warenkorb gestellt, aus dem ein Vier-Gänge-Menü mit allen Vorbereitungen bis hin zur Ausführung erstellt werden musste – mit allem Drum und Dran also. Von 10.30 bis 23 Uhr hatten sie dafür Zeit. Da müssen die Jungs schon echt Kreativität beweisen!“
Das ist Marius Krüpe gut gelungen.
Er beeindruckte die Prüfer mit Garnelen-Variationen sowie Kabeljau und Lachs-Roulade an Püree aus violetten Kartoffeln, Lamm-Carré mit Basilikum-Polenta, Paprikagemüse und Rosmarinsauce und einem Nachtisch mit gebackener Ananas, Mango-Sorbet und Waldfruchtsoße mit knusprigem Orangen-Karamell.
Marius Krüpe: „Wir muss­ten zeitlich alles auf den Punkt bringen. Das war nicht einfach, weil wir unser Menü ja noch nie gekocht hatten. Es gab auch keine Hilfe etwa beim Schnibbeln. Und das alles in einer fremden Küche und unter enormem Zeitdruck.“
Der junge Holthauser kennt das Gastgewerbe von klein auf. Es sei ihm in die Wiege gelegt worden, lacht er. Seine Eltern betreiben an der Dorfstraße ein Restaurant mit Hotel, sein Opa hatte einen Fleischerei-Fachbetrieb. Wenn jemand vom Personal ausfiel, dann musste Marius Krüpe einspringen – in allen Bereichen: „Da war für mich eigentlich schon immer klar, dass ich beruflich ebenfalls in der Gastronomie tätig sein werde.“
Mit allen Konsequenzen. Denn er und Dirk Eggers sind einer Meinung, dass jeder, der in diesem Bereich arbeitet, voll dahinter stehen müsse. „Wenn ich früher kurzfristig etwa beim Spülen aushelfen musste und dadurch wieder einmal nicht die Verabredung mit meinen Freunden einhalten konnte, dann riefen die eben irgendwann überhaupt nicht mehr an“, weiß Marius Krüpe aus Erfahrung und: „Von den alten Freunden, da bleibt einem kaum einer. Der neue Bekanntenkreis, der kommt aus unserer Branche. Und nach der Ausbildung geht es gleich in einen neuen Betrieb, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Da geht es mit dem Bekanntenkreis wieder von vorn los.“
Die Arbeitszeiten in der Gastronomie sind aber auch alles andere als „beziehungstauglich“. Vielleicht sind ja deshalb die Job-Angebote so reichlich vorhanden.
Marius Krüpe hat eine Fünf-Tage-Woche. Sein Arbeitstag geht von 10 bis 22 Uhr. Von 14.30 bis 17.30 Uhr hat er Pause. Mittwochs ist bei Eggers Ruhetag, den anderen freien Tag gibt’s, wenn’s passt. Natürlich nicht an den Wochenenden, denn dann ist sozusagen Hochsaison.
Klar ist für den Koch-Azubi, dass er nach der Ausbildung nicht sofort in den elterlichen Betrieb wechseln wird. „Das wäre auch ein Fehler“, bestätigt ihm Dirk Eggers. „Man muss erst Erfahrung sammeln.“
Marius Krüpe würde gern ins deutschsprachige Ausland gehen, am liebsten nach Österreich. Nicht der Küche wegen übrigens. Denn der 19jährige hat keine besonderen Vorlieben – weder beim Kochen noch beim Essen. Höchstens vielleicht Wild. Schließlich ist er auch leidenschaftlicher Jäger.
Er isst alles, probiert alles und kocht ganz selten für sich zu Hause. Immerhin wohnt er noch bei seinen Eltern. Wenn er denn mal selbst an den Herd treten muss, dann gibt’s immer nur „was Schnelles“.
„Was Richtiges“, das kocht er ja beruflich und hoffentlich auch gut bei den anstehenden NRW-Meisterschaften. Doch weil die Konkurrenz groß ist, hilft neben einer guten Leistung an diesem „Tag X“ garantiert auch: Daumen drücken und Schwein haben.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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