Übung der Feuerwehr Niederwenigern
Chemieunfall hält Löschzug 9 auf Trab

Chemieeinsatz unter Atemschutz: Da die Schutzanzüge sehr teuer sind, konnten nicht alle Übungsteilnehmer mit der korrekten Schutzkleidung ausgerüstet werden. | Foto: Holger Groß
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  • Chemieeinsatz unter Atemschutz: Da die Schutzanzüge sehr teuer sind, konnten nicht alle Übungsteilnehmer mit der korrekten Schutzkleidung ausgerüstet werden.
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Ein Chemieunfall hielt den Löschzug 9 der Feuerwehr Niederwenigern am Wochenende auf Trab. Zum Glück war es nur eine Übung der kreisweit eingesetzten Einheit für den Ernstfall. 

Die Übungslage:
Ein Kind hat auf einer Baustelle ein blaues Fass umgeworfen und wird nach der Inhalation der austretenden Gase bewusstlos. Die Besatzung des ersten Fahrzeuges vor Ort führt eine Rettung nach GAMS (Gefahr erkennen, Absperren, Menschenleben retten, Spezialkräfte alarmieren) durch.  Das Kind wird vom Angriffstrupp unter schwerem Atemschutz in Form 1 (Feuerschutzbekleidung) gerettet und aus dem Gefahrenbereich gebracht. Die FirstResponder-Einheit des Löschzugs 9 übernimmt die medizinische Erst-Notfallversorgung. Die eintreffenden Spezialkräfte (ABC-Einheit) werden vom Einsatzleiter in die Lage umfassend eingewiesen.
Der Einsatzleiter hat sich mit dem Zugführer dazu entschlossen, einen Trupp unter CSA (Chemikalienschutzanzug) zur Erkundung der Lage und des Stoffes vorzuschicken. Wird ein Trupp unter CSA eingesetzt ist es auch erforderlich einen Sicherheitstrupp mit exakt gleicher Ausstattung vorzuhalten, um im Notfall dem ersten Trupp schnell Hilfe leisten zu können. Ebenso muss eine Dekontamination sichergestellt werden. Dabei wird eine „Reinigungsstrecke“ nach dem Ampelprinzip durch (Rot= Kontaminiert, Gelb = Gereinigt und Dekontaminiert, Grün = Trupp hat Schutzkleidung gänzlich abgelegt und ist „weiss“, also ohne Kontamination). DIe Dekon-Strecke ist nach etwa 15 Minuten Aufbauzeit vollumfänglich Einsatzbereit.
Nachdem der Trupp die Lage und den Stoff erkundet hat und dem Einsatzleiter eine qualifizierte Rückmeldung per Funk gegeben hat, entschließt sich dieser, die Leckagen am Fass mit speziellen Dichtmanschetten abzudichten. Dazu wird zusätzlich ein Trupp unter CSA in die Einsatzstelle entsendet. Es arbeiten vier Feuerwehrmänner hochkonzentriert daran, das Fass abzudichten. Nachdem die Rückmeldung gegeben wurde, dass das Fass abgedichtet ist, werden noch umfangreiche Messungen durchgeführt. Die Trupps bewegen sich zum Dekonstrecke um nacheinander dekontaminiert zu werden. Während des gesamten Einsatzes werden die Trupps unter CSA von der Atemschutzüberwachung lückenlos überwacht.

Information

-Der LZ 9 Niederwiegern besteht zur Zeit aus 68 Mitgliedern. Neben den „normalen“ Feuerwehraufgaben stellt er unter anderem die Sondereinheiten FirstResponder und ABC.
-Reguläre Dienste mit theoretischer und praktischer Ausbildung finden jeden ersten und dritten Freitag im Monat ab 18.30 Uhr statt, Ausbildungsdienste der Sondereinheiten zusätzlich.
-Der LZ9 unterhält mit dem LZ1 auch eine Jugendfeuerwehr.
Weitere Informationen unter www.fdnw.de.

Autor:

Michael Köster aus Essen-Borbeck

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