Wie es gehen kann, zeigt ein Beispiel aus Heiligenhaus
Fachkräftesicherung durch betriebliche Einzelumschulung

Manuel Nemitz (links), einer der Geschäftsführer der Firma Cremer, mit Fabian Krings, Auszubildender zum Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. | Foto: Maren Menke
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Viele kleinere und größere Betriebe sind auf der Suche nach Fachkräften. Zahlreiche Arbeitslose suchen nach einem passenden Job, haben ohne eine entsprechende Ausbildung aber nur schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Eine betriebliche Einzelumschulung - finanziert durch die Agentur für Arbeit des Kreises Mettmann - kann in manchen Fällen die passende Lösung sein.

Rund 100 Männer und Frauen im Kreis nehmen aktuell an solch einer Qualifizierungsmaßnahme teil - einer von ihnen ist Fabian Krings, der eine verkürzte Ausbildung zum Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik bei der Firma Cremer in Heiligenhaus macht. Gerade erst hat der 34-Jährige erfolgreich seine Zwischenprüfung bestanden. Dafür gab es nicht nur lobende Worte und Anerkennung von Oliver Wazakowski und Manuel Nemitz, Geschäftsführer der Firma Cremer, sondern auch eine Prämie der Agentur für Arbeit in Höhe von 1.000 Euro. "Bei erfolgreicher Abschlussprüfung gibt es eine weitere Prämie von 1.500 Euro", so Marita Triphaus, Arbeitsvermittlerin der Agentur für Arbeit Mettmann. Diese Prämien seien aber nicht das Wesentliche, die Agentur für Arbeit fördert solche Einzelumschulungen, da gering Qualifizierte das höchste Risiko haben, arbeitslos zu werden – beziehungsweise wieder eine passende Arbeitsstelle zu finden. "Darüber hinaus wird dem akuten Fachkräftemangel entgegengewirkt."

Problem Fachkräftemangel

Manuel Nemitz und Oliver Wazakowski wissen genau um die Schwierigkeiten, geeignetes Fachpersonal zu bekommen. „Wir bilden derzeit acht Azubis aus, aber dies reicht noch nicht, um unseren Bedarf zu decken, daher beschäftigen wir weitere Mitarbeiter von Zeitarbeitsunternehmen“, erläutert Nemitz. „Durch das Angebot der Agentur für Arbeit gewinnen wir eine zusätzliche Fachkraft. Wir bilden Fabian Krings aus und das, ohne dass für uns Mehrkosten entstehen - das ist eine Win-Win-Situation“, ergänzt Oliver Wazakowski. Motivation und Disziplin seien von dem 34-Jährigen gefordert, damit er alle Inhalte in zwei statt den üblichen drei Ausbildungsjahren erlernt. "Als zusätzlichen Anreiz bezahlen wir ihm den Führerschein", so die beiden Chefs, die deutlich betonen, viel in ihre Auszubildenden zu investieren, um ihren Fachkräftebedarf zu decken.

"Der Impuls muss von den Unternehmen ausgehen!"

Mit dem gelungenen Beispiel aus Heiligenhaus möchte die Agentur für Arbeit für die Fachkräftesicherung durch betriebliche Einzelumschulung werben. "Diese Maßnahme wird seit über 20 Jahren angeboten, doch nur wenige Unternehmen setzen sich damit auseinander", sagt Wolfgang Mai, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Mettmann. Mit einem neuen Qualifizierungschancengesetz hat der Gesetzgeber die Fördermöglichkeiten nun sogar nochmal erweitert. Arbeitssuchende ohne Berufsabschluss oder nicht ausreichend ausgebildete Bewerber können in verhältnismäßig kurzer Zeit zu einem beruflichen Abschluss kommen. Die betriebliche Umschulung wird wie eine Ausbildung in einem ausbildungsberechtigten Betrieb - inklusive Teilnahme am Berufsschulunterricht - durchgeführt. Während dieser Zeit bekommt der Auszubildende weiterhin das Arbeitslosengeld gezahlt, auch anfallende Kosten wie Lehrmaterial, Fahrtkosten und Ähnliches werden übernommen. "Ich wünsche mir, dass weitere Unternehmen Ungelernten eine Chance geben und ihnen eine Qualifizierung oder Umschulung ermöglichen. Der Impuls muss von den Unternehmen ausgehen“, so Wolfgang Mai. Arbeitgeber erhalten eine ausführliche Beratung rund um das Thema bei Jürgen Vater, Weiterbildungsberater der Agentur für Arbeit Mettmann, unter Tel. 02104/6962230.

Manuel Nemitz (links), einer der Geschäftsführer der Firma Cremer, mit Fabian Krings, Auszubildender zum Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. | Foto: Maren Menke
Foto: Agentur für Arbeit
Autor:

Maren Menke aus Velbert

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