Apotheken im Kreis Kleve nehmen geschlossen an Plakataktion teil
Gegen Betrugsmasche: Echte Polizei holt Apotheken ins Boot

Das Foto zeigt (links) Kriminalhauptkommissarin Stefanie Bodden-Bergau und (rechts) Juliana Schwarzkopf, Filialleiterin der Löwen-Apotheke, bei der Übergabe der Infomaterialien.
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Kreis Kleve.12 Millionen Euro - diese enorme Summe haben Telefonbetrüger, die sich als Polizisten ausgaben, im letzten Jahr allein in NRW erbeutet. Das Vorgehen der Täter erfolgt einem bestimmten Schema: Sie haben sich auf ältere Menschen spezialisiert, die sie in oftmals stundenlange Telefonate verstricken. Die Betrüger gaukeln ihren Opfern angeblich bevorstehende Einbrüche vor und versprechen ihnen, ihr Bargeld oder Wertsachen sicher zu verwahren. Mit dem Ergebnis, dass die Senioren teils um ihr gesamtes Erspartes gebracht werden - auch im Kreis Kleve gab es in der Vergangenheit Fälle dieser Art.
Im Kampf gegen die „falschen Polizisten“ geht die Kriminalprävention der Polizei Kleve jetzt neue Wege: Kriminalhauptkommissarin Stefanie Bodden-Bergau hat in den vergangenen Wochen die Apotheken im Kreisgebiet aufgesucht und dort Informationsmaterial hinterlegt. „In den Apotheken ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, unsere Zielgruppe potentieller Opfer zu erreichen“, so die Polizeibeamtin. Und die Rückmeldungen der Apotheken gibt ihrem Ansinnen Recht: In allen 62 Apotheken im Kreis Kleve liegen jetzt die sogenannten Telefonkarten aus, auf denen die Verhaltenshinweise bei betrügerischen Anrufen zu lesen sind. Flankiert wird die Kampagne von Postern und Info-Flyern. Auch Juliana Schwarzkopf, Filialleiterin der Löwen-Apotheke Kleve unterstützt die Aktion. Sie hat schon mehrmals um Nachschub der Druckerzeugnisse gebeten. „Wir legen die Flyer unter anderem in unsere Apothekerzeitschrift, die insbesondere die ältere Kundschaft gerne mitnimmt“, sagt die Apothekerin.
Kriminalhauptkommissarin Stefanie Bodden-Bergau will mit der Maßnahme so viele Senioren wie möglich erreichen. Dass nur demente oder senile ältere Menschen auf die Betrüger hereinfallen, sei ein Irrglaube. „Durch die ständigen, lange andauernden Telefonate bauen die Täter immensen psychischen Druck auf. Zudem verfügen die Insider durchaus über polizeiliches Wissen, das sie einsetzen um ihre Opfer zu nötigen.“ Sie appelliert auch an Angehörige, ihre älteren Familienmitglieder über die Betrugsmasche zu informieren. Die Telefonkarte gibt es als Download auf der Internetseite der Polizei Kleve. Wer mag, kann sie einfach ausdrucken und bei den Eltern oder Großeltern neben das Telefon legen.

Verhaltenshinweise - sicher am Telefon:
110 ruft nie an!Melden Sie sich nicht mit Namen. Tut Ihr Gegenüber dies auch nicht, dann versuchen Sie nicht, den Namen zu erraten. Geben Sie am Telefon keine Auskünfte über Wertsachen oder Ihre Abwesenheitszeiten. Auflegen und ein klares „Nein“ sind erlaubt. Informieren Sie die Polizei unter 110.

Autor:

Lokalkompass Kleve aus Kleve

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