Eine würzige Weltreise - Susanne Gläsmann ist Expertin für Pfeffer, Salz & Co.

Besondere Würze aus fernen Ländern: Susanne Gläsmann zeigt den Bengalischen Langpfeffer.
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„Geh dahin, wo der Pfeffer wächst!“ Mit dieser Redewendung wünscht man sich ungeliebte Menschen sehr weit weg. Susanne Gläsmann aus Lünen jedenfalls weiß bestens Bescheid, wo der Pfeffer wächst. Und das ist nicht nur ein Ort. Wir begeben uns mit der Gewürze-Expertin auf eine kleine Weltreise.

Susanne Gläsmanns Wissen beschränkt sich nicht nur auf Herkunftsorte wie Tasmanien, Madagaskar und Kambodscha, sondern auch auf die Eigenschaft, die Pfeffer einst so wertvoll wie Gold machte und seine Unverzichtbarkeit in der guten Küche ausmacht: der Geschmack.
Gläsmann wurde über ihre Kochleidenschaft zur Gewürzexpertin. Die hauptberuflich als Pharmazeutisch-technische Assistentin arbeitende Lünerin stellte irgendwann eigene Salz- und Zuckermischungen her, mittlerweile hat sie sogar ein kleines Gewerbe mit ihrer Manufaktur angemeldet.

Sorgen muss sich ihr Chef in der Vom-Stein-Apotheke allerdings nicht machen, dass Susanne Gläsmann ihren Job aufgibt und sich den Gewürzen hauptberuflich widmet. „Den Beruf in der Apotheke übe ich seit über 25 Jahren mit Leib und Seele aus. Die Gewürzmanufaktur macht mir soviel Spaß, dass ich die Arbeit am Wochenende dafür aufnehme“, so Gläsmann, die Pfeffer, ihre eigenen Salz- und Zuckermischungen, als auch die marokkanische Ölrarität Arganöl und sirupartigen, 25 Jahre in Eichenfässern gelagerten Aceto Balsamico an den Mann und die Frau bringt. Auf Hobbymärkten, wie beim Apfelfest in der Ökologiestation, als auch über das Internet.

Zurück zum Pfeffer. Da gibt es eine optisch schon besondere Sorte. Die Frucht sieht fast aus wie schwarze Birkenkätzchen. Der Bengalische Langpfeffer darf sogar mitgekocht werden. Denn Pfeffer sollte zuletzt beim Kochen zum Einsatz kommen. „Weil die ätherischen Öle sonst verkochen würden“, erklärt Gläsmann. Die Gewürznoten des Bengalischen Langpfeffers: scharf, warm, mit süßlicher Lakritznote, fast weihnachtlich. Er passt zu pikant-süßlichen Gerichten und zur orientalischen Küche. Dass Susanne Gläsmann sich mit dieser bestens auskennt, liegt in der Familie. Ihr Mann stammt aus Marokko.
„Wild“ geht es beim unaussprechlichen „Voatsieperifery“ zu. Er ist auch bekannt als „Urwaldpfeffer“ und wächst wild auf Lianen in 20 Meter Höhe in Madagskar. „Die Beeren haben ein tolles Aroma“, so Gläsmann.

Auch andere Gebiete der Welt haben exzellente Pfeffer-Sorten. „Der vielleicht beste der Welt kommt aus Tasmanien“, weiß Gläsmann. Ein weiterer Clou der Sorte, die auch als „Kaviar-Pfeffer“ bekannt ist: In Dressings gibt er seine violette Farbe ab und peppt optisch auf. „Der tasmanische Pfeffer startet fruchtig, aromatisch und kommt dann scharf um die Ecke.“
Der rote Kampotpfeffer kommt aus Kambodscha, ist im Gegensatz zur hier bekannten Rosa Schinusfrucht, wirklich ein roter Pfeffer. „Die Schinusfrucht wächst am brasiliansichen Pefferbaum, ist aber kein Pfeffer. Hat aber auch ihre Berechtigung und ein fruchtiges Aroma“.

Ob Tellicherry-Pfeffer aus Indien mit Whiskynote oder „Muntok Perle“ von der indonesischen Insel Banka als wohl bester weißer Pfeffer – man merkt schnell im Gespräch mit Susanne Gläsmann, sie ist von der Vielfalt der scharfen Pfefferwelt begeistert und will Menschen auf diese interessante Weltreise mitnehmen.

Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

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