Opel-Club ausgebremst - Vereinsheim Adieu?

4Bilder

Dieser Behördendschungel bringt die Opelfreunde auf die Palme: Straßen.NRW verbietet dem Opel-Sport-Club Lünen die Nutzung des „Molde-Gebäudes“ für Vereinszwecke – und das obwohl die Stadt Selm und die untere Landschaftsbehörde eigentlich grünes Licht gegeben hatten.

Die Mitglieder des Opel-Sport-Clubs-Lünen und die dazugehörigen 15 schmucken Fahrzeuge würden gerne den alten leerstehenden Gebäudekomplex an der Lünener Straße 156 nutzen – als Vereinsheim. Dazu musste man eine Nutzungsänderung beantragen, wie Matthias Kesper vom Opel-Sport-Club berichtet. Die untere Landschaftsbehörde sah nach einem Außentermin keinerlei Probleme. Auch die Stadt Selm fand keinerlei Kritikpunkte – im Gegenteil: „Wir hätten das Ganze sehr begrüßt, dass dieses ältere und unansehliche Gebäude einer anderen Nutzung zugeführt worden wäre. Aber da es an einer Bundesstraße liegt, bedarf es der straßenrechtlichen Erlaubnis von Straßen.NRW“, sagt Susanne Wilke, Pressesprecherin der Stadt Selm.

„Doch Straßen.NRW hat als übergestellte Behörde Nein gesagt“, so Matthias Kesper. Die Behörde will keine Zufahrt zum Gelände bewilligen. Auch nicht in dem vom Opel-Sport-Club angegebenen Fall, dass nur circa fünf Autos unter der Woche vom Gelände abfahren, und sich alle vier Wochen einmal alle Opelfreunde mit 15 Fahrzeugen dort treffen. Auf weitere Anfragen des Opel-Sport-Clubs meinte Straßen.NRW, „dass generell keine Zufahrten zu Bundesstraßen mehr genehmigt werden“, so Kesper, der dann der Behörde gleich zwei Gegenbeispiele nennen konnte, unter anderem den Lidl in Selm.Weitere Argumente von Straßen.NRW gegen eine Bewilligung waren Zahlen, dass auf der Straße dort täglich 10.000 Autos fahren. „Sehr schwammig, da diese Zählung in Bork am Kreisverkehr gemacht wurde, aber viele von dort noch Richtung Waltrop oder zur A2 fahren“, so Kesper, der betont, dass man an dem Gebäude sogar eine kleine Standspur zum Beschleuinigen hätte, um besser in den Verkehr zu kommen.

Von einer Gefahr für den Verkehr könne laut Opelanern gar keine Rede sein. Straßen.NRW führte als weiteres Kriterium an, dass das Gebäude an einer Kuppe und in einer gefährliche Kurve läge. „Alles Quatsch“, so Kesper.
Dass Straßen.NRW sich nicht zu einem Ortstermin bewegen lässt, bringt das Kühlwasser der Opelaner richtig zum Kochen. „Jetzt könnten wir nur noch dagegen klagen und das werden wir auch tun“, so Kesper. Das Verwaltungsgericht wird dann prüfen, ob die Argumente von Straßen.NRW zutreffen. Der Besitzer des Gebäudes hat den Opelanern bei erfolgreicher Nutzungsänderung angeboten, Gebäude und Grundstück zehn Jahre lang mietfrei zu nutzen. Dann hätten die Opelfreunde endlich eine Heimat, auch für das Vereinsfahrzeug – ein Feuerwehr-Opel aus dem Jahr 1973. „Es wäre einfach ideal“, so Kesper, der mit seinen Vereinskollegen diesen optischen Schandfleck dazu auf Vordermann bringen würde.

Die Stadt Selm hatte nebenbei geprüft, ob eine alternative Zufahrt zum Gelände möglich sei. „Leider konnte dies nicht umgesetzt werden“, so Wilke. Die Stadt will die Opel-Freunde aber weiter unterstützen und sucht im Rahmen der Wirtschaftsförderung nun nach einem anderen Standort für den Opel-Sport-Club Lünen.

Mehr zum Thema:
>Kommentar: Ausgebremst und abgewürgt

Autor:

Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

3 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.