"Dann haben wir ein Problem!" - Stadtteilbücherei vorübergehend geschlossen

Die Schneemassen der letzten Wochen haben sichtbare Schäden hinterlassen - nicht nur auf den Straßen. So musste die Stadtteilbücherei Speldorf jetzt vorübergehend schließen.
Einer der tragenden Balken der Flachdachkonstruktion zeigte nach einem Wasserschaden Risse im Holzbinder. Flachdächer hatten unter den Schneelasten besonders zu leiden - immer wieder hörte man in den Medien von Einstürzen.
150 Gebäude mit Flachdach sind im städtischen Besitz. Alle sind in den letzten Tagen überprüft worden - bisher hat glücklicherweise nur die Stadtteilbücherei Speldorf eine Schwäche aufgewiesen. Gleich nachdem der Schaden entdeckt wurde, wurde das Gebäude zur Sicherheit gesperrt - auch wenn keine akute Einsturzgefahr besteht, wie Frank Buchwald, Betriebsleiter des Immobilienservice der Stadt Mülheim, betont. „Der betroffene Balken wurde abgestützt, der Raum leergeräumt und ein Teil der Decke abgetragen, damit der Gutachter den Schaden prüfen kann.
Danach kann dann ein Sanierungskonzept erstellt werden. Buchwald hofft, dass der Binder wiederhergestellt werden kann: „Wenn der Balken raus muss, haben wir wir ein Problem.“ Denn dann muss die Stadt mit Kosten im sechstelligen Bereich rechnen, Geld, dass Mülheim bekanntlich nicht hat.
Erst einmal bleibt die Stadtteilbücherei in Speldorf bis mindestens Ende Januar geschlossen. Einen genauen Termin zur Wiedereröffnung gibt es noch nicht. Alle Speldorfer Leser werden gebeten, die anderen Stadtteilbibliotheken und das Medienhaus am Synagogenplatz in der Innenstadt als Alternative aufzusuchen. Vorgemerkte Medien können ebenfalls dort in der ersten Etage abgeholt werden. Von montags bis freitags in der Zeit von 10 bis 18.30 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr ist die Stadtbibliothek telefonisch unter Tel. 455 - 4141 zu erreichen. Bei Tauwetter versucht der Bücherbus wieder zu fahren.
Das gerade eingesetzte Tauwetter macht Buchwald nun auch Sorgen: „Wichtig ist, dass jetzt alle Dacheinläufe frei sind, damit das Schmelzwasser abfließen kann.“ Ein Flachdach kann 70 Zentimeter Neuschnee tragen, aber nur 6,5 Zentimeter Wasser. Wenn die Abflüsse noch vereist sind, kann die statische Grenze so schnell erreicht sein.
Für Flachdächer aus Beton, wie zum Beispiel beim Medienhaus, gilt dies nicht. Sie sind weitaus belastbarer, können aber aufgrund ihres Gewichts nicht überall eingesetzt werden.

Autor:

Silke Brembt aus Mülheim an der Ruhr

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