"Der Schutz der Rehkitze liegt uns am Herzen"

Foto: Jürgen Kleinohl_pixelio

Landwirte unternehmen alles, um Wildtiere bei der Mahd zu schützen
Tote Kitze beim Mähen von Gras? Das wollen Landwirte nicht. Mit großem Ärger aber auch mit Enttäuschung hat deshalb der Vorsitzender der Kreisbauernschaft Ruhrgroßstädte, Christoph Ridder, auf eine Pressemitteilung der FDP zum Wildtierschutz reagiert, die den Eindruck erweckt, dass Landwirte das „millionenfache Sterben“ von Wildtieren bewusst herbeiführen oder dies zumindest billigend in Kauf nehmen.

„Landwirte sind verantwortungsvolle, der Natur verbundene Menschen, denen das Wohl ihrer Tiere und auch der Wildtiere am Herzen liegt. Das müsste die FDP wissen. Die geforderten Maßnahmen sind schon lange gängige Praxis“, hebt der Vorsitzende hervor. „Auch wir wollen keine Rehkitze grausam sterben sehen und unternehmen alles, um dies zu verhindern“, so Ridder.
Zahlreiche Landwirte verwenden so genannte Wildretter, wie der Landesjagdverband NRW bestätigen kann. Das sind Piepsgeräte, die am Schlepper angebracht werden und 5 Hektar weit ein Signal mit 105 dB Schalldruck aussenden. Hier arbeiten Jäger und Landwirte eng zusammen. Mit dem durchdringenden Piepston des Wildretters scheuchen die Landwirte Wildtiere auf, bevor sie ihre Grünflächen mähen.

Ein Piepsgerät an der Mähmaschine soll Wildtiere vor dem sicheren Tod bewahren

„Durch das Piepsgerät können sich Hasen, Rehe und andere Tiere in Deckung bringen, wenn eine dicht bewachsene Fläche für uns nicht überschaubar ist“, erklärt Ridder. Gerettet würden fast alle Hasen und Kaninchen ab einem Alter von drei Monaten, erwachsene Fasane, Rehkitze ab dem Alter von etwa drei Wochen und jedes erwachsene Wild. Jüngere Tiere drückten sich bei Angst instinktiv auf den Boden und würden nicht flüchten. Daher gehen zahlreiche Landwirte bei besonders gefährdeten Wiesen in Nähe des Waldes diese vor der Mahd ab, um die Kitze zu vertreiben.

Mähen von innen nach außen sei längst Praxis

Auch das Mähen von innen nach außen sei längst Praxis, um den Wildtieren eine Flucht zu ermöglichen. „Landwirte suchen vor dem Mähen immer den Kontakt zum Jagdpächter und seinen Helfern, um die Verluste auszuschließen oder so gering wie möglich zu halten“, stellt der Vorsitzende klar. Auch würden viele Bauern Lampen und Tüten aufstellen, um das Wild zum Verlassen der Fläche zu bewegen.„Auch in diesem Jahr haben wir mehrere Kitze retten können. Das ist uns Ansporn genug, diese aufwendigen Maßnahmen umzusetzen“, hebt der Vorsitzende hervor. Leider gelinge es bei aller Vorsicht nicht immer zu 100 Prozent, erfolgreich zu sein. Trotz verantwortungsvollen Handelns in der Natur könne man nicht alles beherrschen.

Weitere Infos finden Sie hier

Autor:

Lokalkompass Mülheim aus Mülheim an der Ruhr

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