SPD, MBI und Grüne entwickeln Nahverkehrsplan

Das Konzept setzt langfristig unter anderem auf Schienenverkehr bis zur Saarner Kuppe. | Foto: Foto: MVG
  • Das Konzept setzt langfristig unter anderem auf Schienenverkehr bis zur Saarner Kuppe.
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Mit einem gemeinsamen Entwurf zum Nahverkehr gehen SPD, MBI und Grüne in die Planungen zum Nahverkehrsplan 2017. Das Ziel der drei Fraktionen ist, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) so zu verbessern, dass Autofahrer bereit sind, auf Busse und Bahnen umzusteigen.

„Das ist aber nur möglich, wenn die Verbindungen interessant und schnell sind“, erklärten Carsten Trojahn (SPD), Axel Hercher (Bündnis 90/Die Grünen) und Gerd-Wilhelm Scholl (MBI) während der Vorstellung des Entwurfs am Donnerstagabend.
Die bisherige Situation sei nicht das Gelbe vom Ei. Der ÖPNV in Mülheim benötige „dringend einen neuen Impuls.“ Derzeit, so die kritische Analyse des Drei-Parteien-Bündnisses, würden die Bedarfe der Bürger nicht berücksichtigt.

„Die Angebotsreduzierung hat sich als offenkundige Sackgasse erwiesen“, so die Politiker. Das derzeitige System zeige etliche Schwachstellen: Die drei verschiedenen Straßenbahnsysteme, die nicht oder nur schwer untereinander kompatibel seien, könne man allenfalls langfristig verändern. Unschön seien die auch zahlreichen Umstiege, um ein Ziel innerhalb der Stadt zu erreichen und die Unterbrechungen von Linien an den Stadtgrenzen. Auch die derzeitigen Taktungen seien nicht optimal.

In ihrem Konzept setzt das Parteienbündnis im ersten Schritt bei den Straßenbahnen auf die Rückkehr eines 10-Minuten-Taktes während der Hauptverkehrszeiten und auf einen 20-Minuten Takt während der Nebenzeiten. An Wochenenden und in der Nacht sind danach 15- und 30 Minutentakte angedacht.
Busse fahren im 20-Minutentakt und sollen insbesondere die Straßenbahnen besser mit anbinden. Insbesondere Schnelligkeit und weniger Umstiege sind dabei das Ziel. Im Busverkehr verbindet künftig eine äußere und eine innere Ringlinie die Stadtteile besser miteinander. Als Ringbuslinien sieht das Konzept die Linien 120 und 130 vor. Im Rahmen des Konzeptes werden für einige Linien die Streckenverläufe geändert. Die Linie 121 (OB Anne-Frank-Schule bis Am Kessel Ratingen) übernimmt die Routen der 136, 133 und 132.

Endhaltestellen verändern

Einige der bisherigen Endhaltestellen sollen weiter geführt werden. Das betrifft unter anderem die Bus-Linienführung mit der Endhaltestelle „Am Biestenkamp“, die um einige hundert Meter bis zur Haltestelle „Am Kessel“ weitergeführt wird. Damit wäre das Ortsnetz Ratingen angebunden und während der Hauptverkehrszeiten auch eine Verbindung zu den S-Bahnhaltestellen in Essen-Kettwig möglich.

Bessere Anbindung

Das neue Konzept berücksichtige die Bedarfe und verbessere die Anbindung bisher eher vernachlässigter Stadtgebiete, sind sich die Politiker sicher. Im Gegensatz zum bisherigen Ansatz schaffe ihr Konzept einen höheren Anreiz, den ÖPNV zu nutzen. Im Vergleich zu anderen vergleichbaren Städten nutzten in Mülheim erheblich weniger Menschen Busse und Bahnen. Durch das attraktivere Angebot soll sich das mittelfristig ändern.
„Wir können nur die Streckenverläufe optimieren“, so die Politiker. Die Ausstattung mit Fahrzeugen und Personal sei Angelegenheit der beauftragten Unternehmen.

Das Konzept wird am Dienstag, 28. März, während der Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Mobilität ab 16.45 Uhr im Sitzungsraum B.115 des Historischen Rathauses behandelt.
Weitere Infos gibt es unter: http://ratsinfo.muelheim-ruhr.de/buerger/to010.asp?SILFDNR=10993 unter Top: Ö 6.4.2 zu finden

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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