Vom Fernweh gepackt

Die beiden Mülheimerinnen Lea Essers und Isabel Seerden beginnen dieses Jahr ihren Freiwilligendienst. Lea fliegt nach Gahna und leitet dort Musikworkshops. Isabel kümmert sich in Costa Rica um bedrohte Reptilienarten. | Foto: PR-Foto Köhring/KP
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  • Die beiden Mülheimerinnen Lea Essers und Isabel Seerden beginnen dieses Jahr ihren Freiwilligendienst. Lea fliegt nach Gahna und leitet dort Musikworkshops. Isabel kümmert sich in Costa Rica um bedrohte Reptilienarten.
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Nach dem Abitur packt viele junge Menschen das Fernweh. Sie möchten etwas leisten und ein fremdes Land und dessen Kultur besser kennenlernen. Ein Freiwilligendienst bietet hier eine gute Chance.

Auch die Mülheimerinnen Isabel Seerden und Lea Esser zieht es in die Ferne. Die 18-jährigen Freundinnen bestanden in diesem Jahr ihr Abitur und werden bald ins Ausland gehen.
Gerne wollten die beiden die Erfahrung zusammen machen. „Das hat aber nicht geklappt. Unsere Projektvorstellungen waren zu unterschiedlich“, erklärt Lea.

Musikworkshops an Schulen

Sie wird Anfang September mit der Organisation „African Information Movement (AIM)“ nach Ghana fliegen. Dort wird sie im Fischerdorf Komenda leben und an einer Schule Musikworkshops leiten. „Ich interessiere mich sehr für Musik. Ich spiele Gitarre und habe auch Gesangsunterricht“, begründet Lea ihre Entscheidung. Da die Jugendlichen in Komenda keine Perspektiven haben, wandern sie in die Städte aus und landen dort oft auf der Straße. Die Workshops sollen die Jugendlichen begeistern und dazu bewegen, im Dorf zu bleiben.

Natur und Artenschutz in Südamerika

Isabels Reise beginnt schon im August. Für sie geht es nach Costa Rica. Mit der Organisation „First Aid for Wonderful Nature (F.A.W.N.)“ wird sie in den Eco Zoo reisen. Hier wird sie dafür zuständig sein, bedrohte Schlangenarten aufzuziehen und zu pflegen. Außerdem wird sie Führungen für Touristen und Schulen durch den Zoo leiten. „Den Leuten soll bewusst gemacht werden, dass die Schlangen und viele andere Arten bedroht sind. Sie sollen lernen, wie sie mit den Tieren umgehen müssen“, erklärt Isabel.

Finanzierung über Spenden

Beide Mädchen kamen durch ihre großen Brüder auf die Idee eines Freiwilligendienstes. „Unsere Brüder haben auch ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. Sie waren total begeistert und dann haben wir da auch Lust drauf bekommen“, führt Lea aus. Beide Projekte werden über das Programm „Weltwärts“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) angeboten. Der Großteil der anfallenden Kosten wird vom BMZ übernommen. Zirka 2.000 Euro müssen die Freiwilligen selber zahlen. Zu diesem Zweck sammeln sie Spenden - jetzt, in der Zeit vor Ort, aber auch im Anschluss an ihren Freiwilligendienst. Nach ihrer Rückkehr werden die Mädchen nämlich einige Vorträge über ihre Arbeit halten.

Angst vor dem Ungewissen?

Angst, dort nicht zurecht zu kommen, haben die beiden nicht. „Wir haben beide schon Workshops besucht, in denen wir auch unsere Projektpartner kennenlernen konnten. Die sind wirklich nett und wir kommen gut mit ihnen klar. Das war sehr erleichternd. Dann ist man gerade in der Anfangszeit nicht allein“, erklären die Mädchen. Was die beiden nach dem Jahr im Ausland machen wollen, steht noch nicht ganz fest. Studieren wollen beide. Wo und was genau, ist aber noch unklar.

Erfahrungen eines "Rückkehrers"

Von Erfahrungen und Eindrücke von einem „Rückkehrer“ kann der Mülheimer Falk Bonus berichten. Er kehrte erst kürzlich von seinem Freiwilligendienst bei „VoluNation“ aus Nepal zurück. Dort unterrichtete er Kinder von der siebten bis zur zehnten Klasse im Fach English. Teilweise durfte er den Unterricht sogar alleine abhalten. „Der Direktor der Schule hat mir wohl vertraut“, vermutet er. Von einer ausgiebigen Reise durch Nepal nahm er außerdem Eindrücke von der Landschaft, aber auch von der Mentalität der Menschen mit. In seiner Zeit vor Ort knüpfte er enge Kontakte mit den Schülern und anderen Freiwilligen. Mit vielen steht er immer noch in Kontakt.

Freiwilligendienst in Mülheim

Wer auch Interesse an einem Freiwilligendienst hat, aber lieber zu Hause bleiben möchte, für den bietet das Centrum für Bürgerschaftliches Engagement (CBE) eine Alternative. Junge Erwachsene bis 27 Jahren können in diesem Jahr zum ersten Mal ihren Freiwilligendienst auch im CBE durchführen. „In unserer Einrichtung arbeiten Ehrenamtliche aus allen Generationen miteinander in gemeinnützigen Projekten. Wir sind schon oft gefragt worden, ob bei uns ein Freiwilligendienst möglich ist. Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr erstmals diese Möglichkeit anbieten können“, erläutert Geschäftsführer Michael Schüring. Weitere Informationen zum Bundesfreiwilligendienst und zur Bewerbung beim CBE gibt es unter www.cbe-mh.de.

Spendeninfo

F.A.W.N.:
Kontoinhaber: Sparkasse Spree-Neiße
Kontonummer: 3402109300
BLZ: 18050000
Betreff: Eco Zoo
AIM:
Kontoinhaber: African Information Movement
IBAN: DE6368050101
001309847
BIC: FRSPDE66XXX
Verwendungszweck: Spende, U-Kreis, Lea Essers, Kontaktdaten Spender

Die beiden Mülheimerinnen Lea Essers und Isabel Seerden beginnen dieses Jahr ihren Freiwilligendienst. Lea fliegt nach Gahna und leitet dort Musikworkshops. Isabel kümmert sich in Costa Rica um bedrohte Reptilienarten. | Foto: PR-Foto Köhring/KP
Falk Bonus leistete seinen Freiwilligendienst in Nepal. Dort Unterrichtete er Englisch. | Foto: privat
Autor:

Karina von der Heidt aus Mülheim an der Ruhr

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