Jahresüberschuss trotz hoher Investitionen

Von RuhrText

Zufriedenheit und Zuversicht strahlten die Vorstandsmitglieder der Mülheimer Wohnungsbau eG (MWB) beim Jahres-Pressegespräch in der Geschäftsstelle an der Friedrich-Ebert-Straße aus. Im Vordergrund stand die Beschreibung der derzeitigen Strategie der Genossenschaft: noch mehr Serviceleistungen für die Mitglieder, hohe Investitionen in die nächste Modernisierungsrunde der Wohnungsbestände und Mietwohnungsbau dort, wo er sinnvoll ist.

Im vergangenen Jahr hatte MWB das Forschungsinstitut InWIS damit beauftragt, eine anonyme Kundenzufriedenheits-Analyse durchzuführen. Hervorragende Bewertungen erhielten Erreichbarkeit, Service und Auftragserledigung bei MWB — das gilt sowohl für den Mieterservice als auch für die Abteilung WEG- und Immobilienverwaltung. Verbesserungen wünschten sich die Befragten im Wohnumfeld und in den Wohnungen. Insbesondere bei Älteren ist die Sorge vor Einbrüchen groß. MWB reagierte sofort darauf und ging eine Kooperation mit der Polizei Essen/Mülheim ein. Außerdem gibt es eine Zusammenarbeit mit einem Mülheimer Fachbetrieb für Sicherheit und Einbruchsschutz.

Allein im Jahr 2017 hat die Genossenschaft 9,31 Millionen (27,95 Euro je Quadratmeter) in ihre Wohnungsbestände investiert. „Da wir 5000 Wohnungen bewirtschaften, ist diese Aufgabe natürlich nie abgeschlossen. Turnusgemäß kommt jedes Gebäude wieder an die Reihe“, sagt MWB-Vorstandsvorsitzender Frank Esser. Treppenhäuser und Fassaden sind die Visitenkarten der Gebäude. Helle Treppenhäuser erzeugen ein Gefühl der Sicherheit. „Vielen unserer Mitglieder war dies laut Umfrage besonders wichtig. Wir haben daher ein Malerteam erschaffen, das die Treppenhäuser nun Schritt für Schritt renoviert“, so Esser.

Boom im Bauträgergeschäft

Insbesondere das Bauträgergeschäft erlebte einen Boom. Dadurch erwirtschaftet der Mülheimer Wohnungsbau Mittel, um die günstigen Mieten für die Genossenschaftsmitglieder weiterhin finanzieren zu können. Im Fünter Hof in Heißen haben bereits alle Häuser Käufer gefunden. Auch das Interesse an den Eigentumswohnungen beim zweiten Bauabschnitt der Gartenhöfe Saarn ist groß. Frank Esser: „Viele junge Familien wollen in Mülheim leben und suchen das passende Haus. Wir denken, dass ein vielfältiges Wohnraumangebot der Stadt gut tut.“ In den kommenden Jahren sollen unter anderem an der Scheffelstraße in Eppinghofen weitere Eigenheime gebaut werden.

Die Stadtentwicklung ist für MWB ein wichtiges Thema. Ein prägendes Gebäude in der Mülheimer Innenstadt wird das Stadt-Quartier Schloßstraße werden. Hier befindet sich dann auch das neue MWB-Domizil. „Wir liegen im Zeitplan und rechnen mit einer Fertigstellung in der ersten Jahreshälfte 2019. Nach den Innenausbauten werden wir dann bis zum 30. Juni 2019 mit unserer Geschäftsstelle und 80 Mitarbeitern umziehen“, blickt MWB-Vorstandsmitglied Jürgen Steinmetz voraus. Auch auf dem Lindgens-Areal geht es mittlerweile voran. Rund 200 Wohnungen sollen hier entstehen, darunter auch ein Anteil von Sozialwohnungen. Die nicht unter Denkmalschutz stehenden Fabrikgebäude sind bereits abgerissen worden. Diskussionen zum Denkmalschutz mit dem Landschaftsverband Rheinland gibt es noch bezüglich des alten Kesselgebäudes und des maroden Schornsteines.

Neues Vorstandsmitglied

Auch mit den „Zahlen“ sind die MWB-Vorstandsmitglieder zufrieden. Finanzexperte Dominik Steffan zählt mittlerweile zum Vorstand und berichtet: „Wirtschaftlich gesehen war das Jahr 2017 für die Genossenschaft ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Es konnte ein Jahresüberschuss in Höhe von 2,1 Millionen Euro erzielt werden.“ Auch die Zahl der Mitglieder habe sich erhöht — um 140 auf nunmehr 9041. Frank Esser formuliert als Ziel für die kommenden Jahre: „Mitgliedernähe, Vielfalt und unser nachhaltiges Geschäftsmodell sollen Hand in Hand gehen. Wir fühlen uns als genossenschaftlicher Immobilien-Dienstleister wohl.“