LINKE-Zentrum in Alt-Oberhausen verwüstet
Explosion richtete schwere Schäden an

Geborstene Scheiben zeugen von der Explosion, die sich am 5. Juli um 3.20 Uhr am Friedensplatz in Alt-Oberhausen ereignete. Zentrum des Geschehens war das "LINKE-Zentrum", das dementsprechend komplett verwüstet wurde. | Foto: Walden
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  • Geborstene Scheiben zeugen von der Explosion, die sich am 5. Juli um 3.20 Uhr am Friedensplatz in Alt-Oberhausen ereignete. Zentrum des Geschehens war das "LINKE-Zentrum", das dementsprechend komplett verwüstet wurde.
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Der Knall war weithin zu hören und beendete den Schlaf vieler Alt-Oberhausener abrupt: Gegen 3.20 Uhr kam es am frühen Morgen des 5. Juli (Dienstag) in einem Gebäude am Friedensplatz an der Elsässer Straße zu einer gewaltigen Explosion.

Betroffen war in erster Linie das Büro der Oberhausener LINKE (LINKE-Zentrum), das komplett verwüstet wurde. Doch auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite barsten die Schaufensterscheiben eines Reisebüros und eines Friseur-Salons. Dementsprechend groß ist der angerichtete Sachschaden. Personen wurden zum Glück nicht verletzt.

Da eine politisch motivierte Tat nicht ausgeschlossen werden kann, hat die Oberhausener Polizei die Ermittlungen in dem Fall umgehend an den Staatsschutz in Essen weitergeleitet. Im Einsatz vor Ort befinden sich auch Beamte des Landeskriminalamtes LKA.

Ob es sich um einen Anschlag gehandelt hat, kann die Polizei noch nicht genau sagen. Man ermittele in alle Richtungen, so eine Sprecherin der Essener Polizei auf Anfrage des WOCHENANZEIGERs. Fakt sei, dass die Explosion ihren Ursprung wohl im LINKE-Büro gehabt habe.

Aktuell sind viele Polizisten vor Ort mit der Spurensuche beschäftigt. Daher ist die Elsässer Straße auch noch auf unbestimmte Zeit gesperrt.

Jules El-Khatib, Landessprecher von DIE LINKE in NRW, erklärt dazu: "Der Schaden durch die Explosion ist verheerend. Die Wucht der Detonation war so groß, dass selbst Scheiben von Gebäuden auf der anderen Seite der Straße zerstört wurden. Wir sind betroffen über das Ausmaß der Gewalt und gleichzeitig froh, dass niemand verletzt worden ist. Wir müssen davon ausgehen, dass - wie bei so vielen Angriffen auf uns zuvor schon -, der Täter Rechtsaußen steht. Wir erwarten von der Landesregierung endlich ein konsequentes Vorgehen gegen rechte Gewalt. Es darf nicht sein, dass Faschisten und Neonazis, die eigentlich im Gefängnis sitzen müssten, noch auf freiem Fuß sind. Gegen Rechtsradikalismus hilft nur konsequentes Vorgehen und die Unterstützung von antifaschistischen Initiativen."

Yusuf Karacelik, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE.LISTE Oberhausen: „Wir gehen von einem gezielten Anschlag von rechts aus. In der Vergangenheit gab es wiederholt Aufkleber aus dem Neonazi-Spektrum an unseren Räumlichkeiten, sowie vereinzelte Drohbriefe. Dies war in den vergangenen Monaten eher rückläufig. Wir lassen uns durch den Anschlag weder einschüchtern, noch unsere Ratsarbeit behindern. Selbstverständlich setzen wir unser Engagement für eine vielfältige, solidarische Gesellschaft und gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung fort. Für die kommenden Tage bereiten wir Protest-Aktionen gegen rechten Terror und Hetze vor. Wir sind solidarisch mit allen von rechter Gewalt betroffenen Menschen.“

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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