Mitarbeiter setzen sich für Flächentarifvertrag ein
Arbeitskampf bei Real

34 Mitarbeiter des Castrop-Rauxeler Real-Marktes schlossen sich am vergangenen Montag dem Streik an. | Foto: privat
  • 34 Mitarbeiter des Castrop-Rauxeler Real-Marktes schlossen sich am vergangenen Montag dem Streik an.
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„Wir haben ein Zeichen gesetzt“, sagte Dennis Walter, Betriebsratsvorsitzender des Real-Marktes im Castrop-Park. 34 Mitarbeiter beteiligten sich am Montag (26. November) an dem bundesweiten Streik, zu dem Verdi aufgerufen hatte. Weitere Aktionen in der Vorweihnachtszeit seien geplant, so Walter, würden aber noch mit der Gewerkschaft abgestimmt.

Mit dem Streik protestierten die Real-Mitarbeiter dafür, dass die Supermarktkette wieder dem Verdi-Flächentarifvertrag beitritt. Im Juni habe der Mutterkonzern Metro Real in eine andere Tochtergesellschaft abgespalten, um aus dem Tarifvertrag auszubrechen, erklärte Dennis Walter im Gespräch mit dem Stadtanzeiger. „Für die Altbeschäftigten gilt noch der Verdi-Flächentarifvertrag, aber ihr Gehalt bleibt auf dem jetzigen Stand eingefroren. Neue Mitarbeiter werden nach dem DHV-Tarifvertrag und damit deutlich schlechter bezahlt“, schilderte der Betriebsrat die Folgen.
Der Streik sei zum einen ein Zeichen gewesen, um weitere Kollegen zu aktivieren, so Walter. Insgesamt arbeiten 140 Menschen bei Real in Castrop-Rauxel. Zugleich habe man mit der Kundgebung vor der Konzernzentrale in Düsseldorf dem Arbeitgeber gegenüber ein Zeichen gesetzt.
„Metro will Real veräußern“, sagte Walter. Mit dem Streik und weiteren Aktionen wolle man daher kundtun, „dass wir einen Käufer wollen, der es gut mit uns meint“. Konkret wollen die Mitarbeiter bewirken, dass ein potenzieller Käufer nicht den DHV-Tarifvertrag von Metro übernimmt. „Wir wollen einen Anerkennungstarifvertrag, dass der Käufer zum Verdi-Flächentarifvertrag zurückkehrt“, erklärte Walter.

Resolution des Stadtrats

Mitglieder des Betriebsrats waren am Dienstag und Donnerstag (27. und 29. November) auf Einladung von Bürgermeister Rajko Kravanja in einer interfraktionellen Runde sowie im Rat anwesend. In der Runde wurde eine Resolution erarbeitet, die besagt, dass der Rat den Beschäftigten von Real seine Solidarität ausspricht. "Die Tarifbindung an die Flächentarifverträge muss (...) durchgesetzt werden", heißt es darin. Die Resolution wurde einstimmig von allen Ratsfraktionen beschlossen.
Zuvor hatte Kravanja berichtet, dass er vom Betriebsrat zur Betriebsversammlung am Donnerstag eingeladen, aber vom Marktleiter des Hauses verwiesen worden sei. Kravanja bemängelte die fehlende Gesprächsbereitschaft der Betriebsleitung, die er am Wochenbeginn noch erlebt habe.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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