Tödliche Virusinfektion
Staupe-Virus im Kreis Unna festgestellt

Der Staupe-Virus kann für Tiere mit dem Tod enden. Foto: Kreisjägerschaft Unna e.V.
  • Der Staupe-Virus kann für Tiere mit dem Tod enden. Foto: Kreisjägerschaft Unna e.V.
  • hochgeladen von Carolin Plachetka

Hundebesitzer sollten den Impfschutz ihrer Tiere kontrollieren, denn in Bönen ist die tödliche Virusinfektion Staupe bei einem Fuchs festgestellt worden.

Bönen/Kreis Unna. Vor zwei Wochen fiel Jäger Hans-Peter Stratemann in Bönen ein Fuchs auf, der keinerlei Scheu vor dem Menschen zeigte. Er kam mitten am Tag ganz nah und wirkte apathisch. „Ich dachte zunächst an Tollwut“, vermutete Hans-Peter Stratemann und erlegte den Fuchs. Äußerlich war das Tier unauffällig, doch zur Klärung schickte der Jäger den Fuchs nach Arnsberg zum staatlichen Veterinäramt.
Nun ist das Ergebnis da: Sein Verdacht wurde glücklicherweise nicht bestätigt, allerdings wurde bei dem erlegten Fuchs die hochansteckende Viruserkrankung Staupe nachgewiesen.
Ein paar Tage später wurde sein Mitjäger Carsten Kobbe zur Mittagszeit zu einem benachbarten Landwirt gerufen. Ein Waschbär, der schon seit einigen Tagen seine natürliche Scheu verloren hatte, hielt sich im Sandkasten der Kinder auf und verhielt sich untypisch. „Der Waschbär hatte den Kopf in den Nacken gelegt und speichelte sehr viel. Er bekam gar nicht mit, dass ich mich ihm näherte.“, berichtet Kobbe. Er erlöste das Tier und schickte es ebenfalls zur staatlichen Untersuchungsstelle. „Hier steht das Ergebnis noch aus, wir erwarten es täglich und nehmen an, dass es auch Staupe ist.“, so der Jäger.
Der Hegeringsleiter der Jägerschaft in Bönen, Rolf Brüggemann, rät allen Hundehaltern, den Impfschutz ihrer Hunde zu kontrollieren und ggf. aufzufrischen: „Hunde können sich durch den Kot, Urin, Speichel oder anderes Sekret infizierter Tiere anstecken. Schon durch das Schnüffeln im Wald können Hunde die tödliche Krankheit also bekommen.“
Zudem appeliert Brüggemann an die Bürger: „Wenn Sie ein Wildtier entdecken, dass seine natürliche Scheu verloren hat und sich nicht normal verhält, kontaktieren Sie bitte die örtlichen Jäger, zum Beispiel über die Hegeringe.“ So könne die Ausbreitung des Virus unterbrochen werden. Den infizierten Tieren ist nicht mehr zu helfen, sie können nur erlegt werden. „So stecken sie keine weiteren Tiere an und müssen nicht mehr leiden.“
Füchse und Waschbären können viele Kilometer weit wandern, daher ist eine Verbreitung im ganzen Kreisgebiet wahrscheinlich.
Der Staupe-Virus ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die unter anderem Füchse, Marder und Hunde befallen kann. Hunde lassen sich gut durch eine Impfung schützen, die nach einer Grundimmunisierung alle drei Jahre aufgefrischt werden muss. Hunde, die erkrankt sind, bekommen meist Fieber, Appetitlosigkeit, Durchfall, Erbrechen und Nasenausfluss. Vor allem junge Tiere mit schwachem Immunsystem erkranken. Meist endet die Krankheit mit dem Tod.
Für den Menschen ist das Virus ungefährlich.

Autor:

Lokalkompass Kamen/Bergkamen/Bönen aus Kamen

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