Roman

Beiträge zum Thema Roman

Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Vier Leichen im Finanzsumpf

Petros Markaris: Faule Kredite. Roman. Aus dem Neugriechischen von Michaela Prinzinger. Diogenes Verlag, Zürich 2011, 397 Seiten, 22,90 Euro Der 74-jährige griechische Erfolgsautor Petros Markaris, dessen Bücher in mehr als einem Dutzend Sprachen übersetzt wurden, ist seit Beginn der desaströsen Finanzkrise seines Heimatlandes einer der begehrtesten Interviewpartner ausländischer Medien. Korruption, Inkompetenz, Egoismus und Entsolidarisierung prägen die Athener Welt im sechsten Fall des...

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  • 19.08.11
Kultur

BUCHTIPP: Keine Abrechnung mit Gott

José Saramago: Kain. Roman. Aus dem Portugiesischen von Karin von Schweder-Schreiner. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2011, 175 Seiten, 19,99 Euro „Er versucht in Gleichnissen, eine fliehende Wirklichkeit sichtbar zu machen“, hieß es in der Begründung des Stockholmer Nobelpreiskomitees, als 1998 dem Portugiesen José Saramago die wichtigste Auszeichnung der literarischen Welt verliehen wurde. Doch mit seinen bisweilen sehr gewagten Allegorien hat sich der 2010 im Alter von 87 Jahren auf...

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  • 12.08.11
Kultur

BUCHTIPP: Kitschknödel an der Costa del Sol

Doris Dörrie: Alles inklusive. Roman. Diogenes Verlag, Zürich 2011, 249 Seiten, 21,90 Euro Doris Dörre, die mit ihrer leicht schrägen Film-Komödie „Männer“ (mit Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach in den Hauptrollen) 1985 den großen Durchbruch geschafft hatte, steht seit vielen Jahren im künstlerischen Dauerstress. Die Arbeiten am Film „Glück“, der nach einer Kurzgeschichte von Ferdinand von Schirach entstanden ist und im März ins Kino kommen soll, befinden sich im Endstadium, parallel dazu...

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  • 05.08.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Laiendarsteller in unspielbarem Stück

Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2011, 159 Seiten, 17,90 Seiten Wilhelm Genazino ist eine Ausnahmeerscheinung in der deutschsprachigen Literatur. Rund zwanzig Jahre lang wurden seine leicht skurrilen Bücher zwar von der Kritik verhalten gelobt, doch die meisten Titel verkauften sich sehr zäh und landeten auf dem „Wühltisch“. Als Marcel Reich-Ranicki im „Literarischen Quartett“ eine wahre Lobeshymne auf Genazino anstimmte, änderte sich die öffentliche...

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  • 29.07.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Der seltsame Tierarzt

Michael Wallner: Kälps Himmelfahrt. Roman. Luchterhand Verlag, München 2011, 224 Seiten, 18,99 Euro Es ist ein rätselhafter Roman um eine ziemlich kauzige Hauptfigur, den der 53-jährige österreichische Autor Michael Wallner (Bild unten) fünf Jahre nach seinem in 24 Sprachen übersetzten Bestseller „April in Paris“ vorgelegt hat. Im Mittelpunkt der Handlung steht der eigenbrötlerische und äußerst zurückgezogen in der Provinz lebende Tierarzt Kälp, dem die Tiere offenkundig näher sind als die...

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  • 22.07.11
Kultur
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BUCHTIPP DER WOCHE: Frohe Botschaft aus der Psychiatrie

Martin Walser: Muttersohn. Roman. Rowohlt Verlag, Reinbek 2011, 505 Seiten, 24,95 Euro Es ist fraglos die wichtigste deutschsprachige Herbst-Neuerscheinung. Seit gestern ist Martin Walsers neuer Roman „Muttersohn“ im Buchhandel. „Vor zwanzig Jahren hätte ich so ein Buch überhaupt nicht schreiben wollen und auch nicht schreiben können“, bekannte Martin Walser (84, Foto unten) kürzlich in einem Interview mit der „Rheinischen Post“. Tatsächlich ragt der neue Roman „Muttersohn“ nicht nur wegen...

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  • 15.07.11
  • 2
Kultur

BUCH DER WOCHE: Hauptsache rosa

Martin Suter: Allmen und der rosa Diamant. Roman. Diogenes Verlag, Zürich 2011, 219 Seiten, 18,90 Euro Erst im Januar hatte der Schweizer Erfolgsautor Martin Suter mit seinem Roman „Allmen und die Libellen“ den Startschuss zu einer „Romanserie“ um den unkonventionellen Ermittler Johann Friedrich von Allmen abgegeben, der mit seinem Adlatus Carlos das Unternehmen „Allmen International Inquiries“ gegründet hatte. Nun hat der 63-jährige Martin Suter, der einstige Leiter einer erfolgreichen...

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  • 08.07.11
Kultur

BUCH DER WOCHE: Deutsch-russisches Kammerspiel

Eva Baronsky: Magnolienschlaf. Roman. Aufbau Verlag, Berlin 2011, 185 Seiten, 17,95 Euro „Wenn die Würde verloren geht, bleibt nichts als Scham und Abscheu vor dem eigenen Körper, Wut und die grenzenlose Hoffnung, dass es endlich vorbei ist.“ Diese Gedanken gehen der 91-jährigen Wilhelmine Hennemann durch den Kopf, eine der beiden Hauptfiguren in Eva Baronskys zweitem Roman, der sich wie ein dramatisches deutsch-russisches Kammerspiel liest. Die Autorin erzählt alternierend auf mehreren...

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  • 01.07.11
Kultur

BUCH DER WOCHE: Nichts ist unmöglich

Birgit Vanderbeke: Das lässt sich ändern. Roman. Piper Verlag, München 2011, 147 Seiten, 16,95 Euro Einem Sprichwort zufolge sollen sich Gegensätze anziehen. Auf dieser Basis scheint auch die Ehe der namenlosen Protagonistin und ihres Mannes Adam zu funktionieren. Sie stammt aus wohlhabendem Elternhaus, in dem Etikette geradezu exzessiv ausgelebt werden, war sprachlich hochbegabt und hat einst Linguistik studiert. Adam Czupek ist ein typisches Unterschichtskind, mit sechs Geschwistern aber ohne...

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  • 28.06.11
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Die Reise mit Frau Feininger

Wie hat man sich einen "Unterwegsroman" vorzustellen? Diese Frage wirft sich schon vor der Lektüre von Gunnar Homanns literarischem Erstling auf, denn sein Verlag scheute sich nicht, das Debüt mit diesem ungewöhnlichen Genre-Etikett zu versehen. Wenn man Elemente der Road Novel und eine tragikomische Liebesgeschichte miteinander kreuzt, dann entsteht offenkundig ein solcher "Unterwegsroman". Der 47-jährige Gunnar Homann ist Diplom-Sportwissenschaftler, arbeitet seit 15 Jahren als Autor für das...

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  • 10.06.11
Kultur

BUCHTIPP: Die Schwester des Wunderkindes

"Fenchel" hat der berühmte Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847) seine vier Jahre ältere, künstlerische ebenfalls hochbegabte Schwester Fanny genannt, die im Zentrum von Peter Härtlings neuer erzählerischer Biografie steht. Seit mehr als vierzig Jahren widmet sich der heute 77-jährige Autor in seinen Werken mit großer Leidenschaft den Künstlerbiografien. 1964 war der österreichische Dichter Nikolaus Lenau sein Protagonist in "Niembsch oder der Stillstand", 1976 erschien sein...

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  • 31.05.11
Kultur

BUCHTIPP: Wenn sich der Körper langsam auflöst

Der ehemalige Lehrer Markus Orths versucht in seinen Romanen stets den schwierigen Spagat zwischen künstlerischem Anspruch und massenkompatibler Unterhaltung. Zuletzt war ihm dies in seinem Roman „Das Zimmermädchen“ (2008) ganz hervorragend gelungen. Darin erzählte der heute 44-jährige Autor von einer psychisch angeschlagenen Frau, die sich in ihrem Job als Zimmermädchen in eine bedrohliche Lage gebracht hatte und nur noch unter das Bett eines Gastes fliehen konnte. „Es ist, als gehöre sie...

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  • 31.05.11
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