Roman

Beiträge zum Thema Roman

Kultur

Buchtipp der Woche: Wozu die Reise?

Der Schweizer Schriftsteller Christian Haller hat sich zu seinem 70. Geburtstag im Februar selbst beschenkt – mit seinem umfangreichen Roman „Der seltsame Fremde“. Bekannt geworden ist der studierte Biologe und einstige Theaterdramaturg Haller mit seiner „Trilogie des Erinnerns“. Im Mittelpunkt des neuen Romans steht der Fotograf Clemens Lang, der eine seltsame Wandlung durchlebt. Zum Handlungseinstieg sitzt er in totaler Abgeschiedenheit in einem kleinen Ort am Rhein. „Ich wohne direkt am...

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  • 18.04.13
Kultur

BUCH DER WOCHE: Blick zurück ohne Zorn

Er ist schon seit ewigen Zeiten eine feste Größe im Literaturbetrieb. Als Übersetzer, Essayist, Kritiker und fleißiger Romancier hat sich der promovierte Literaturwissenschaftler einen Namen gemacht, doch der ganz große Durchbruch blieb dem 61-jährigen Klaus Modick bisher dennoch verwehrt. Dabei versteht es der gebürtige Oldenburger vorzüglich, sich ernsten Themen in einem flotten, unangestrengten Plauderton zu widmen. Modick bewegt sich stets auf einem schmalen Grat zwischen E- und...

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  • 12.04.13
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Die Wahrheit des Bösen

Der Autor Ernst-Wilhelm Händler, der Ende März seinen 60. Geburtstag gefeiert hat, ist ein absolut singulärer Typ im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Der studierte Philosoph und Ökonom leitete bis 2001 in Regensburg ein Familienunternehmen für Elektrotechnik und hat quasi nebenher sechs Romane verfasst. Im Mittelpunkt seines neuen Erzählwerks steht ein namenloser, diabolischer Ingenieur - paradigmatischer Zyniker, emotionslos, selbstherrlich und perfide. „Ich konnte den Anblick nicht...

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  • 05.04.13
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Ungleiche Freunde

„Ich hatte immer Sehnsucht nach einem großen Bruder. Mit Nilowsky habe ich ihn mir erschaffen“, klärte Autor Torsten Schulz über den Protagonisten seines zweiten Romans auf. 2004 hatte der Potsdamer Professor für Dramaturgie mit „Boxhagener Platz“ ein beachtliches und später von Matti Geschonneck erfolgreich verfilmtes Romandebüt vorgelegt. Wie in seinem Erstling ist auch nun die Handlung im Berliner Osten angesiedelt. Der Ich-Erzähler Markus Bäcker ist vierzehn Jahre alt und gerade mit seinen...

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  • 15.03.13
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Besser eine Krankheit als eine Meinung

Helga Schütz, die am 2. Oktober ihren 75. Geburtstag feierte, ist eine der wenigen Autorinnen aus dem Osten Deutschlands, die vor der Wende in der DDR wie in der Bundesrepublik gleichermaßen geschätzt wurde. Seit ihrem Roman "In Annas Namen" (1987) hat sich die in Potsdam lebende Schriftstellerin und Drehbuchautorin immer wieder erzählerisch an der eigenen bewegten Vita abgearbeitet. Die weibliche Protagonistin Eli ist nur unwesentlich jünger als ihre geistige Schöpferin. Alle anderen wichtigen...

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  • 31.01.13
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Irrungen und Wirrungen

„Ich bin katholisch groß geworden, hab mit 17, 18 angefangen, mich für Schamanismus und vor allem auch für Zen zu interessieren. ich bin im Grunde weiterhin auf der Suche. Das Schreiben von Texten ist zum Teil Ergebnis dieser Suchprozesse“, erklärte Christoph Peters kürzlich in einem Interview. Der 46-jährige Autor vom Niederrhein präsentiert uns in seinem nun vorliegenden fünften Roman einen Protagonisten, der ebenfalls streng katholisch aufwuchs und in den Wirren der Pubertät diverse...

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  • 03.01.13
  • 5
Kultur

Buch der Woche: Keine Erinnerung an das Vergessene

„Sie tanzte allein und fast graziös! Oder doch nicht allein? Ihr Blick wirkte beseelt, ihre Hand ruhte auf einer erinnerten Schulter.“ So beschreibt der Schweizer Autor Urs Augstburger seine weibliche Protagonistin – die Seniorin Helen Nesta, die während eines Spaziergangs mit ihrem Sohn Mauro abrupt „ausbricht“. Helens Zustand hatte sich rapide verschlechtert, sie musste in ein Pflegeheim eingewiesen werden, und ihr in Genua lebender Sohn Mauro war in die Schweiz gekommen, um den Verkauf der...

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  • 20.12.12
Kultur

Buchtipp der Woche: Suche nach Freiheit

Der abwechselnd in Irland und im Kanton Aargau lebende Schriftsteller Hansjörg Schertenleib gehört zu den wichtigsten Stimmen in der Schweizer Gegenwartsliteratur. Der 55-jährige, der zuletzt die von der Kritik hoch gelobten Romane „Das Regenorchester“ (2008) und „Cowboysommer“ (2010) vorgelegt hatte, verknüpft in seinem neuen Erzählwerk die Lebensläufe von zwei starken Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Und doch gibt es beim zweiten, intensiveren Hinschauen mehr Gemeinsamkeiten...

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  • 13.12.12
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Erleuchtung in Sizilien

„Ich möchte keineswegs als Privatmensch, sondern ausschließlich als Forscher betrachtet und auch behandelt werden“, bekundet Benjamin Merz, die leicht kauzige Hauptfigur in Hanns-Josef Ortheils neuem Roman. Der Protagonist ist ein wortkarger Ethnologe von Ende Dreißig, der sich aus Forschungszwecken nach Sizilien aufmacht und dort am Ende sogar sein privates Glück findet. Doch bis dahin ist es ein leidvoller und von Ortheil kurvenreich ausstaffierter Weg. Der 61-jährige Autor, der seit einigen...

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  • 07.12.12
Kultur

Büchertipps zu Weihnachten

Bücher erfreuen sich als Weihnachtsgeschenke immer noch großer Beliebtheit. Für Unentschlossene pünktlich zum Start in den Advent nachfolgend fünf „Anregungen“ von ganz unterschiedlicher Couleur. Und außerdem verlosen wir 25 Neuerscheinungen aus dem Jahr 2012. Die nachfolgend aufgeführten Titel sind zumeist in unserer Rubrik „Buch der Woche“ und/oder an anderer Stelle ausführlich vorgestellt worden. Beginnen wir die Empfehlungen mit einem der Altmeister der deutschen Literatur. Martin Walser...

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  • 29.11.12
Kultur

Buch der Woche: Die Spinne im Bernstein

Sabrina Janesch: Ambra. Roman. Aufbau Verlag, Berlin 2012, 396 Seiten, 22,99 Euro Mit 20 Jahren belegte sie Platz eins bei einem Literaturwettbewerb, studierte kreatives Schreiben bei Hanns-Josef Ortheil an der Uni Hildesheim, 2009 erwarb sie ihr Diplom und war Stadtschreiberin von Danzig, mit 25 veröffentlichte sie ihren hochgelobten Romanerstling „Katzenberge“, kürzlich brachte sie in Münster eine Tochter zur Welt, in diesem Herbst ist ihr zweiter Roman „Ambra“ erschienen, und der dritte...

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  • 23.11.12
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Nicht ganz schlechter Roman

Helmut Krausser ist einer der umtriebigsten und vielseitigsten Schriftsteller der mittleren Generation. Er hat mit nun 48 Jahren schon seinen zwölften Roman vorgelegt und darüber hinaus auch äußerst fleißig Erzählungen, Gedichte, Tagebücher, Opernlibretti, Hörspiele und Theaterstücke veröffentlicht. Zwei seiner Romane („Fette Welt“ mit Jürgen Vogel und „Der große Bagarozy“ mit Til Schweiger) sind sogar erfolgreich verfilmt worden. Trotzdem wird der in Eßlingen geborene Autor in der...

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  • 16.11.12
Kultur

Buch der Woche: Rot oder schwarz?

"In Wirklichkeit ist Schreiben eine Form des Wartens. Solange ich dies schreibe, ist nichts zu Ende, kann es eine Wiederholung geben," lässt Autorin Julia Schoch ihre weibliche Hauptfigur erklären. Die Protagonistin ähnelt - wie schon in den Vorgängerwerken - ganz stark ihrer geistigen Schöpferin, ist in einem Ostseeort aufgewachsen, hat einst an der Uni gearbeitet (Schoch selbst war von 2000 bis 2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni Potsdam und hat über Michel Houellebecq promoviert)...

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  • 09.11.12
Kultur

Buch der Woche: Schwermütige Schlafforscherin

Mit ihrem Romandebüt „Der Geschmack von Apfelkernen“ ist der in Hamburg lebenden Schriftstellerin und promovierten Literaturwissenschaftlerin Katharina Hagena vor vier Jahren ein geradezu sensationeller Erfolg gelungen. Weit mehr als eine Million Mal hat sich der in 20 Sprachen übersetzte Erstling der 45-jährigen Autorin verkauft, und in diesem Jahr haben die Dreharbeiten für die Verfilmung (u.a. mit Matthias Habich, Marie Bäumer und Meret Becker) begonnen. Umso gespannter war man nun auf das...

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  • 19.10.12
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Arrogantes Gesundsein

Nicht zu Unrecht wird alljährlich im Vorfeld der Nobelpreisverleihung stets auch der Name Don DeLillo hoch gehandelt. Der inzwischen 75-jährige US-Amerikaner hat insgesamt 15 Romane vorgelegt und nun in fortgeschrittenem Alter seinen ersten Band mit Erzählungen veröffentlicht. Die neun Texte, die zwischen 1979 und 2011 verfasst wurden, sind chronologisch angeordnet. Dadurch lassen sich auch nuancierte stilistische Veränderungen sehr einfach nachvollziehen. In den jüngeren Texten (durchaus mit...

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  • 12.10.12
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Rien ne va plus

Rainald Goetz: Johann Holtrop. Roman. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, 343 Seiten, 19,90 Euro Rainald Goetz war immer so ein klein wenig das „enfant terrible“ der deutschen Literaturszene. Das Image hat er selbst mitgroßer Ausdauer gepflegt. So blieb das Bild des sich auf der Klagenfurter Literaturbühne vor laufenden TV-Kameras mit einer Rasierklinge selbst in die Stirn schneidenden jungen Mannes dauerpräsent. Doch plötzlich hat sich der inzwischen 58-jährige Autor sogar mit dem einst verhassten...

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  • 21.09.12
Kultur

BUCH DER WOCHE: Venedig und Brunetti

Donna Leon: Reiches Erbe. Roman. Diogenes Verlag, Zürich 2012, 320 Seiten, 22,90 Euro „Es gibt literarische Figuren, die beinahe bekannter sind als ihre Schöpfer. Das gilt für Georges Simenons Kommissar Maigret und für Agatha Christies Miss Marple ebenso wie für Donna Leons Romanprotagonisten Guido Brunetti. Zwanzig Kriminalromane um den eigenbrötlerischen Kriminalkommissar Brunetti aus Venedig sind seit 1992 erschienen, und viele von ihnen standen (auch dank der Verfilmungen) lange auf den...

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  • 14.09.12
Kultur

Buch der Woche: Zwei Männer auf der Suche nach der Zeit

Martin Suter: Die Zeit, die Zeit. Roman. Diogenes Verlag, Zürich 2012, 296 Seiten, 21,90 Euro „Es ist eine fast schon einmalige Erfolgsgeschichte, die sich um den 64-jährigen Martin Suter rankt. Von seinem Erstling „Small World“ (1997), dessen Verfilmung im letzten Jahr in den Kinos zu sehen war, und seinen Krimis um den ebenso skurrilen wie versnobten Ermittler Allmen reihte sich ein „Renner“ an den anderen. Suter, der einstige Leiter einer erfolgreichen Werbeagentur und polemische...

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  • 31.08.12
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Nur drei kehrten zurück

Ingrid Noll: Über Bord. Roman. Diogenes Verlag, Zürich 2012, 332 Seiten, 21,90 Euro Die Werke der Erfolgsschriftstellerin Ingrid Noll (76) wurden inzwischen in mehr als 20 Sprachen übersetzt und teilweise sehr erfolgreich verfilmt (z.B. „Die Apothekerin“ mit Katja Riemann in der Hauptrolle). Ihr neuer Roman erzählt von einer tödlichen Mittelmeerkreuzfahrt und den komplizierten verwandtschaftlichen Verstrickungen einer vordergründig völlig normalen Familie. Großmutter Hildegard lebt mit ihrer...

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  • 24.08.12
Kultur

BUCHTIPP DER WOCHE: Lass die Haare sprechen

Alan Pauls: Geschichte der Haare. Roman. Aus dem Spanischen von Christian Hansen. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2012. 223 Seiten, 18,95 Euro „Kein Tag vergeht, an dem er nicht an seine Haare denkt.“ So wenig spektakulär eröffnet der argentinische Schriftsteller Alan Pauls seinen neuen Roman. Doch nur wenige Zeilen später, der Protagonist hat gerade einen Friseursalon betreten, entführt uns der 53-jährige Autor in einen endlosen Strom von Assoziationen, Rückblenden, Erinnerungsfetzen und vagen...

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  • 16.08.12
Kultur

BUCH DER WOCHE: Keine Pläne haben

Paul Auster: Sunset Park. Roman. Aus dem Englischen von Werner Schmitz, Rowohlt Verlag, Reinbek 2012, 318 Seiten, 19.95 Euro „Zum ersten Mal seit langer Zeit atmen, ohne dass sich die Brust verkrampft.“ Dieses Gefühl der Freiheit artikuliert die Doktorandin Alice Bergstrom, nachdem sie mit drei Freunden ein heruntergekommenes Haus in Brooklyns Schmuddelbezirk „Sunset Park“ besetzt hat. Zu ihren Mitbewohnern gehören Jazzmusiker Bing Nathan, der wertlosen Plunder repariert, die künstlerisch...

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  • 10.08.12
Kultur

BUCH DER WOCHE: Rettung auf einer kleinen Insel

Isabel Allende: Mayas Tagebuch. Roman. Aus dem Spanischen von Svenja Becker. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, 445 Seiten, 24,95 Euro „Ich wollte den Roman als Detektivgeschichte anlegen“, erklärte Isabel Allende, die am Donnerstag ihren 70. Geburtstag feierte, über ihren neuen Roman „Mayas Tagebuch“. Um es gleich vorwegzunehmen: Es ist alles andere als eine Detektivgeschichte, und dennoch unterscheidet es sich gewaltig von den letzten Allende-Büchern, die zumeist um historische Figuren kreisten....

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  • 03.08.12
Kultur

BUCH DER WOCHE: Vater gesucht, Schwester gefunden

Lisa-Maria Seydlitz: Sommertöchter. Roman. Dumont Verlag, Köln 2012, 208 Seiten, 18,99 Euro „Ich gleiche das Haus, vor dem ich stehe, mit dem Polaroid aus dem Briefumschlag ab. Ein kleiner Schornstein, ein rotes Dach, ein Apfelbaum. Seegrüne Fensterläden, die auf dem Polaroid noch braun sind. Und neben der Tür wachsen links und rechts Lavendelsträucher, wie frisch gepflanzt, auch sie fehlen auf dem Polaroid.“ Ein anonymer Brief aus Frankreich, der ein Foto eines Fischerhauses enthielt, hat das...

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  • 20.07.12
Kultur

BUCH DER WOCHE: Kapitalismus im XXL-Format

Christian Schüle: Das Ende unserer Tage. Roman. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2012, 457 Seiten, 22,95 Euro „Als Reisejournalist und Feuilletonist hatte sich Christian Schüle bereits einen Namen gemacht. Nun hat der 41-jährige Hamburger seinen ersten Roman vorgelegt, eine beklemmende erzählerische Mischung aus futuristischem Horrorszenario, totaler Dekadenz der Werte und des Erwachens einer sanften Gegenbewegung. Schüle hat seinen opulenten Zukunftsroman in einem fiktiven Jahr 2012 angesielt in...

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  • 12.07.12
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