Oster-Idyll im Dorf - Schaf-Mama Petra Linka zieht Lamm Berta mit der Flasche groß

Schaf-Mama Petra Linka bei der Aufzucht von "Berta" | Foto: Petra Anacker
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Mitte Februar wurde „Berta“ auf der Obstwiese geboren. Mangels Muttermilch überlebte ihr Zwilling nur wenige Stunden. Doch die kleine Berta wird von Petra Linka zweimal täglich mit der Flasche aufgepäppelt. Kurz vor dem Osterfest hat die Stadtspiegel-Redaktion die Schaf-Mama vom Eppendorfer Heimatverein (EHV) und ihre momentan elf putzigen Tiere besucht, die als „Rasenmäher“ in der Woche nach Ostern ordentlich Zuwachs erhalten.

Zwilling leider gestorben

Es ist der Mittwoch vor Ostern, strahlend blauer Himmel, kurz vor 8 an der Obstwiese in Eppendorf: Ungeduldig blöcken elf Schafe und Lämmer um die Wette, freuen sich, dass Schaf-Mama Petra Linka im Anmarsch ist samt Futter und zwei Fläschchen Milch für Berta das kleine Lamm der Herde. Weil die Muttermilch knapp war, ist deren Zwilling leider kurz nach der Geburt gestorben. Und die kleine Berta wird nun seitdem mit der Flasche groß gezogen, bis sie das Futter annimmt.

Zweimal täglich die Flasche

In diesen Tagen als Schaf-Mama steuert Petra Linka zweimal täglich am frühen Morgen vor der Arbeit die Obstwiese im Landschaftsschutzgebiet zwischen der Engelsburger Straße und der Husackerstraße an - und nach Feierabend nachmittags wieder.

Ehrenamtliches Engagement

Aufpäppeln, füttern, nach dem Rechten schauen - das sind die Aufgaben der selbständigen Malermeisterin, die wie alle Aktiven im Eppendorfer Heimatverein (EHV) diese Aufgabe ehrenamtlich ausfüllt - mit einem beeindruckenden Engagement „Als ich die Aufgabe übernahm, wußte ich gerade wie man Schaf schreibt“, erzählt Petra Linka, „deshalb war ich extra bei einem Lehrgang des Schafzüchterverbandes sechs Tage in Bad Sassendorf und weiß jetzt einiges über Aufzucht und Pflege der Tiere“. Sie hat soviel Spaß an diesem ungewöhnlichen Hobby gefunden, dass mittlerweile fünf der elf Tiere in ihrem Besitz sind.

4000 Quadratmeter im Landschaftsschutzgebiet

Nach Ostern muss sie allerdings den Überblick behalten: Dann bekommen die auch im Winter auf dem weiträumigen, rund 4000 Quadratmeter großen Areal grasenden Tiere Zuwachs von einem Teil der Herde einer Berufsschäferin. „Dann sind rund 30 Tiere insgesamt als Rasenmäher auf dem Gelände unterwegs“, erläutert Dieter Mussmacher vom Eppendorfer Heimatverein (EHV) die natürliche Art der Pflege der idyllischen Streuobstwiese. „Mähen mit Maschinen macht für uns keinen Sinn. Zunächst wäre das regelmäßige Schneiden der vier Hektar eine Menge Arbeit, zudem wäre es nicht erlaubt die Mahd liegen zu lassen. Irgendwann kam unser Vorsitzender Gerd Robok auf die geniale Idee, die Wiese von Schafen bearbeiten zu lassen“.

Baumbestand ist schon viele Jahrzehnte alt

Seit Ende der 90er Jahre betreibt und pflegt der Eppendorfer Heimatverein mit seinen vielen engagierten Mitgliedern das von der Stadt angepachtete idyllische Gelände gegenüber seinem Heimatmuseum im Landschaftsschutzgebiet unweit des Dorfkerns.

2000 Liter Obstsaft gepresst

Der dortige Obstbaumbestand ist einige Jahrzehnte alt, bringt aber durchaus noch beachtliche Erträge. Im letzten Herbst wurden derart viele Äpfel und Birnen geerntet und kompostiert, dass durch eine mobile, extra bestellte Presse rund 2.000 Liter Obstsaft gewonnen werden konnten. Diese bot der EHV in seinem Museum zum Kauf an und war innerhalb von drei Tagen blank. Diese biologisch gewonnenen Erfrischungen von der Eppendorfer Obstwiese wurden somit ebenso eine Attraktion wie der berühmt-berüchtigte Thorpe-Tropfen.

Autor:

Holger Crell aus Wattenscheid

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