Den lokalen Einzelhandel durch das Internet stärken - aus dem Forum für Wirtschaft und Stadtentwicklung im Xantener Rathaus

Rund 100 Gewerbetreibende aus Xanten waren zum Wirtschaftsforum gekommen. | Foto: Rtz
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Mit dem Forum für Wirtschaft und Stadtentwicklung will die Wirtschaftsförderung der Stadt Xanten eine Platform schaffen, auf der sich lokale Gewerbetreibende austauschen und vernetzten können. Ein Format, welches gut ankommt und dieses Mal unter dem Thema Einzelhandel stand. Zwei Redner zeigten mit Vorträgen die Möglichkeiten der Online-Welt für den Einzelhandel - mit "Xanten Aktuell" wurde zudem eine Herangehensweise an die Thematik vorgestellt.

Rund 100 Interessierte waren in den Sitzungssaal des Xantener Rathauses gekommen, um neue Informationen zum stationären Handel und den Möglichkeiten des Online-Handels zu bekommen. Nach einer Eröffnung durch Bürgermeister Thomas Görtz, eröffnete Michael Rüscher, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Niederrhein, den Abend. In seinem Vortrag unter der Überschrift "Herausforderung Innenstadt", fasste er nicht nur den aktuellen Stand des Einzelhandels zusammen, sondern zeigte auch auf, wie die weitere Entwicklung in Zusammenhang mit der Digitalisierung aussehen kann. 80 Läden und 110 Gastronomie- und Dienstleistungsbetriebe mit über 500 Beschäftigten - ein Einzelhandelsumsatz von 126 Millionen Euro. Das sind Zahlen, die den Geschäftsführer der IHK positiv stimmen.

Nur rund 10 Prozent des Gesamthandels macht der vielgefürchteten Online-Handel aus. Zahlen die zeigen, dass sich lokale Einzelhändler der Online-Welt nicht verschließen, sondern viel mehr die Möglichkeiten dieser erkennen sollten. Ansonsten wird die Anzahl stationärer Handelsunternehmen weiter sinken. Eine Entwicklung, die aus Rüschers Sicht verheerend wäre. "Innenstädte stellen nicht nur die Versorgung sicher, sie sind Ort der Kommunikation und des Austauschs", so Rüscher.
Auch das Phänomen des "Beratungsklau" behandelte er. Nur rund 8,3 Milliarden Euro "Schaden" entstanden durch den "Beratungsklau" im letzten Jahr. Die Chance die der Online-Handel dabei aber gleichzeitig bietet, ist groß. Denn Konsumenten, die sich online nach Produkten umsahen und sie anschließend im Laden kauften, setzten 135 Milliarden Euro um. Werte, die auch Einzelhändler in Xanten aufmerksam machen sollten.

Kaum etwas ist so wichtig wie ein guter Internet-Auftritt

Eine gute Möglichkeit der Einbindung von Facebook und Co. in das Geschäft stellte der Geschäftsführer der IHK übrigens auch vor. Das Schaffen von attraktiven Online-Angeboten sorgt für mehr Attraktivität vor Ort. Darunter fasst Rüscher zum Beispiel das Bereitstellen eines Hotspots oder besonders die Einrichtung eines Online Auftritts. "Heutzutage sind Homepage und Social Media-Auftritt ein Muss!", stellt er klar. Mit der Kampagne "Heimat shoppen" will die Industrie- und Handelskammer aktuell auf alle Themen rund um das Thema Einzelhandel aufmerksam machen, den Verbraucher informieren und das Shoppen vor Ort wieder beliebter machen. Abschließend stellte Rüscher noch einmal deutlich, dass "nachhaltige Stadtentwicklung nur gemeinsam möglich ist".

An diesem Punkt hackte auch Thomas Görtz ein. "Wir müssen mehr zusammen nach vorne gehen, weniger kritisieren und uns nicht selber klein reden - Xanten geht es gut und diese Entwicklung soll weitergehen.", so der Bürgermeister. Im Anschluss daran kam der zweite Redner zu Wort. Guido Hofmann von der Firma SELLWERK erläuterte die Funktionsweise von Suchmaschinen und wie man diese für sein Unternehmen nutzen kann. Neben Suchmaschinenoptimierung und der Platzierung von Werbung in Suchmaschinen, ging es zum Beispiel auch um die Möglichkeiten des Online Marketing. Auch Hofmann stellte noch einmal die Wichtigkeit eines guten Online-Auftritts klar. Für Mobilgeräte optimierte Websites und die Ermöglichung einer schnellen Kontaktaufnahme seien dabei besonders wichtig. "Man muss dem Nutzer zeigen, dass er auf der Website das findet, was er sucht.", erklärte der Experte. "Dann kann man den lokalen Handel auch durch den Online-Auftritt unterstützen und stärken.", so Hofmann weiter.

Eine "digitale Fußgängerzone" für Xanten

Dann bekam Frank Fitting das Wort. Der Inhaber des Fitting IT-Service arbeitet zusammen mit Dirk Offenberg von der "Juhuwelt" an der Website "Xanten Aktuell" Diese soll die Bereiche lokalen Einzelhandel und Digitalisierung zusammen bringen. Auf der Seite, die auf eine Idee der Interessengemeinschaft Xanten hin entstand, sollen den Bürgern und Touristen Angebote, Kultur und Termine geboten werden. Schon ein Jahr arbeiten die Beiden an der Website - bald soll sie online gehen. Einen ersten Blick auf die Seite kann man hier bereits erlangen. Als "digitale Fußgängerzone" wird das Projekt bezeichnet und soll es Anbietern am Ende ermöglichen, sich zu präsentieren und Angebote für die Konsumenten bereit zu stellen. Zusätzlich bekommen auch das Vereinsleben, sonstige Termine und die Xantener Kultur einen Platz auf der neuen Internetseite. Frank Fitting sieht in dem Projekt eine große Chance und hofft, dass noch viele Xantener Gewerbetreibende "Xanten Aktuell" unterstützen und ein Teil davon werden. Nur so kann das Konzept funktionieren und den Standort Xanten noch besser machen. Für Fitting ist es klar: " Xanten geht es - auch und besonders im Vergleich zu anderen Städten - gut und man sollte alles dafür tun, dass das auch so bleibt."

Den Zuhörern wurde reichlich Zeit für Nachfragen und Anregungen gewährt, die drei Redner standen für Fragen bereit. Ein anschließendes Get-Together lud zum Unterhalten und Netzwerken ein. Weitere Veranstaltungen dieser Art sind bei der Stadt bereits in Planung.

Autor:

Simon Rüttermann aus Xanten

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