Sound-Projekt macht aus Alltagsgeräuschen Musik
So klingt ein Stadtteil

Foto: Luise Frentzel

Viele Künstler halten ihre Lieblingsorte mit Pinsel und Farbe auf Leinwand fest, die Bochumerin Luise Frentzel hingegen ist neue Wege gegangen und hat den „Sound of Bärendorf“ erschaffen: An fünf Orten in Weitmar-Bärendorf hat die Kommunikationsdesignerin und Soundkünstlerin mit einem Rekorder alltägliche Geräusche aufgenommen und daraus Musikstücke komponiert. Am 2. September um 14 Uhr wird das Projekt an der Hattinger Straße 224 offiziell eröffnet, danach ist der Rundgang bis zum 7. Oktober verfügbar. Möglich gemacht wurde „Sound of Bärendorf“ durch den Bochum-Fonds, eine der Kernaktivitäten der Bochum Strategie 2030.

Frentzel musste mit ihrer Idee nicht ganz von vorne anfangen. Im Zuge der Corona-Pandemie hatte sie in Dortmund schon einmal ein ähnliches Konzept umgesetzt, bei dem es darum ging, während des Lockdowns geschlossene Kulturorte wiederzuentdecken. Jetzt ist sie der Frage nachgegangen, wie eigentlich ihr eigener Stadtteil klingt. „Ich freue mich, dass ich das Projekt nun in meiner Heimat in Bärendorf umsetzen kann. Für mich als Musikerin ist es eine spannende Sache und eine kreative Herausforderung, mein Handwerk auf diese Art auszuüben“, sagt die 34-Jährige und erklärt, was dahintersteckt: „Ich gehe zu den Orten, fasse die Dinge an und höre, wie sie klingen. Die Geräusche komponiere ich dann zu Musik. Auf diese Weise lassen sich Orte ganz anders erschließen.“

Fünf Spielorte

In Weitmar-Bärendorf hat sie für den rund 2 km langen Rundweg das Atelier von Uta Hoffmann im Kunstkiez (Hattinger Str. 222), den Spielplatz und Bewegungsparcours im Wiesental (Cranachstraße), die Hutzel-Bäckerei an der Hattinger Straße 188, das Klaviereck an der Hennigfeldstraße 18 und den Kulturort „Bakery“ (Weitmarer Str 33b) besucht. In der Bäckerei hat sie zum Beispiel eine alte Metallwage, das Quietschen der Türklinke, das Rattern der Brotmaschine und das Piepen des Backofens aufgenommen, um die Gegenstände zu Instrumenten zu machen, die Klänge zu Beats und Melodien. Daraus entstanden sind fünf beeindruckende Musikstücke, die ihresgleichen suchen und in den Lokalitäten nochmal eine ganz besondere Wirkung entfalten, wenn die Hörerinnen und Hörer die verschiedenen Geräusche wiedererkennen. Die Orte werden durch den „Sound of Bärendorf“ hörbar.

Eröffnung mit der Künstlerin

Im Rahmen der Eröffnung am 2. September wird Frentzel selbst den Sound-Spaziergang begleiten, dabei von ihrer Arbeit erzählen und Fragen beantworten – wo zum Beispiel die verschiedenen Geräusche herstammen. Interessierte sollten Smartphone und Kopfhörer mitbringen, denn die Musikstücke sind in den Schaufenstern der jeweiligen Spielorte und im Wiesental am Holzzaun neben dem Spielplatz über QR-Codes abrufbar. Außerdem wird zur Eröffnung im Anschluss an den Rundgang im ehemaligen Heidewitzka an der Hattinger Straße 218 eine kurze Dokumentation des Projekts gezeigt, mit Live-Musik von Hannes Weyland und Marlon Hammer. Bis zum 7. Oktober kann danach jeder selbst den Rundgang unternehmen, bei Verfügbarkeit schließt sich Frentzel gerne auch an, Anfragen per Mail an baerendorf@soundofthings.de. Die Rundgänge sind übrigens alles andere als steif, denn „die Musik soll auch zum Tanzen anregen und ein Erlebnis sein“, so Frentzel.

Kreative können sich beteiligen

Nach Ende des Projektes werden die Tracks auf allen bekannten Plattformen in Playlists verewigt. Vielleicht wächst die Liste an Musikstücken bis dahin aber noch: Alle Geräusche stellt Frentzel lizenzfrei zur Verfügung, sodass auch andere Musikerinnen und Musiker diese verwenden können. „Der ‚Sound of Bärendorf‘ ist ja erstmal nur meine Interpretation. Da können noch spannende Dinge entstehen“, meint Frentzel. Alle Informationen zu „Sound of Bärendorf“ gibt es im Internet, unter www.so-klingt-bärendorf.de.

Bochum-Fonds

Möglich gemacht wurde das Projekt durch den Bochum-Fonds. „Ohne die Unterstützung durch den Bochum-Fonds wäre das alles nicht möglich gewesen. Die Förderung war eine große Hilfe, auch bei der Organisation wurde mir viel geholfen“, erzählt Frentzel. Der Bochum-Fonds ist eine der Kernaktivitäten der Bochum Strategie, die die Stadtentwicklung bis 2030 fördern will, und wird seit 2021 von Bochum Marketing im Auftrag der Stadt Bochum durchgeführt. Alle, die volljährig sind, können gemeinwohlorientierte Ideen für ihre Stadtteile einbringen, ob Privatperson, Initiative, gemeinnützige Organisation oder Verein. Die Bürgerprojekte werden mit einer Summe von bis zu 25.000 Euro gefördert. Voraussetzung dafür ist eine Eigenbeteiligung in Höhe von 20 Prozent der Gesamtkosten, die auch in Form von Sach- und Arbeitsleistungen erbracht werden kann.

Ideen können weiterhin bei Projektmanagerin Inga Wiesen eingereicht werden, die auch bei der Umsetzung hilft. Kleinere Projekte können bei der Erfüllung aller Voraussetzungen schnell realisiert werden, für Pläne ab 7.501 Euro ist das Gremium zuständig, das sich aus Mitgliedern der Bezirksvertretungen sowie des Ausschusses für Strukturentwicklung, Digitalisierung und Europa zusammensetzt.

Kontakt: Inga Wiesen, fonds@bochum-marketing.de, T 0234 9049638
Website: www.bochum-fonds.de.

Autor:

Bochum Marketing aus Bochum

Huestraße 9, 44787 Bochum
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