Reaktionen auf den Krieg in der Ukraine
Bochum ist solidarisch mit den Menschen in Donezk

Die Hoffnung auf Frieden für die Ukraine, sie blieb unerfüllt: Seit Mittwoch fanden an jedem Mittag ökumenische Friedensgebete mit Superintendent Gerald Hagmann und Stadtdechant Michael Kemper in der Pauluskirche statt, um Bochums Anteilnahme mit dem Schicksal der Menschen in der Ukraine und vor allem den Menschen in Donezk zu zeigen. | Foto: Molatta
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  • Die Hoffnung auf Frieden für die Ukraine, sie blieb unerfüllt: Seit Mittwoch fanden an jedem Mittag ökumenische Friedensgebete mit Superintendent Gerald Hagmann und Stadtdechant Michael Kemper in der Pauluskirche statt, um Bochums Anteilnahme mit dem Schicksal der Menschen in der Ukraine und vor allem den Menschen in Donezk zu zeigen.
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Die Hoffnungen auf eine diplomatische Lösung des Konflikts in der Ukraine, die Oberbürgermeister Thomas Eiskirch noch zu Beginn dieser Woche hegte, sie haben sich zerschlagen: "Was zurzeit in der Ukraine und insbesondere im Gebiet um unsere ukrainische Partnerstadt Donezk passiert, erfüllt mich und die Bochumerinnen und Bochumer mit allergrößter Sorge und Bestürzung."

Unter dem Motto "Solidarität mit der Ukraine" laden Jugendorganisationen verschiedener Parteien heute (25. Februar) um 15.30 Uhr zur Kundgebung vor dem Bochumer Rathaus ein.

Am Donnerstagabend, 24. Februar, läuteten in ganz Bochum um 19 Uhr die Glocken der Kirchen als Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine. Seit Mittwoch fanden an jedem Mittag ökumenische Friedensgebete mit Superintendent Gerald Hagmann und Stadtdechant Michael Kemper in der Pauluskirche statt, um Bochums Anteilnahme mit dem Schicksal der Menschen in der Ukraine und vor allem den Menschen in Donezk zu zeigen.
„Über die Gesellschaft Bochum-Donezk und den Arbeitskreis Donezk des Stadtkatholikenrates sind wir laufend mit unserer Partnerstadt verbunden und gerade jetzt mit unseren Gedanken und Gebeten bei den Menschen dort", betont Stadtdechant Pastor Michael Kemper. „Unsere christlichen Freundinnen und Freunde aus Donezk bitten uns darum, dass wir für den Frieden beten mögen. Dieser Bitte kommen wir gern nach“, ergänzt Gerald Hagmann. „Erschüttert und sprachlos stehen wir vor den Angriffen auf die Ukraine“, sagt Hagmann. Viele Menschen fühlten sich hilflos. „Aber wir können nicht wenig tun: Wir können für den Frieden beten.“

Am Freitag, 25. Februar, demonstrierten über 200 Bochumerinnen und Bochumer ab 11.55 Uhr bei einer Friedenswache vor dem Rathaus auf Initiative des SPD-Bundestagsabgeordneten Axel Schäfer und des Bochumer SPD-Vorsitzenden Serdar Yüksel ihre Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine und setzten ein Zeichen für den Frieden.
Serdar Yüksel, Vorstandsvorsitzender der SPD Bochum dankte den Teilnehmenden, die ein Zeichen für den Frieden und den europäischen Zusammenhalt setzten, denn: „Für ein Leben in Freiheit, dafür stehen wir in Deutschland und Europa.“
Im Vorfeld der Kundgebung äußerte sich Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, der ebenfalls an der Friedenswache teilnahm, zur Lage in der Ukraine: „Für mich ist es erschreckend und zugleich unbegreiflich, dass wir jetzt in Europa einen Krieg haben und dass die Menschen in unserer ukrainischen Partnerstadt Donezk unmittelbar durch den russischen Angriff betroffen sind. Alle Bochumerinnen und Bochumer sind in Gedanken bei den Menschen im Kriegsgebiet.“
„Die russische Aggression ist ein Angriff auf den Frieden in ganz Europa. Unsere volle Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine“, so Serdar Yüksel. „In Bochum stehen wir noch einmal in ganz besonderen Beziehungen zur Ukraine durch die städtepartnerschaftlichen Verbindungen nach Donezk."
Bochums SPD ruft zum Frieden in Osteuropa auf. Dazu gehört, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Wir brauchen eine friedliche Lösung. Grundlage für weitere Verhandlungen ist jedoch ein sofortiger Stopp der russischen Angriffe auf die Ukraine. Dann ist es Zeit für die Stunde der Diplomatie.“
Auch die Bochumer Gewerkschaften beziehen klar Stellung. Bettina Gantenberg, Vorsitzende des DGB in Bochum erklärt: „Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften verurteilen den russischen Einmarsch in der Ukraine auf das Schärfste! Russland bricht unverhohlen mit dem Völkerrecht und den Grundsätzen der UN-Charta. Es muss weiter mit Hochdruck an diplomatischen Lösungen gearbeitet werden. Die militärische Aggression muss sofort beendet werden. Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine. Europa muss ihnen umfassende humanitäre Hilfe leisten. Nie wieder Krieg!“
Auch die Bochumer Grünen verurteilten den Angriff Russlands auf die Ukraine scharf: „Putin bricht mit aller Aggression das Völkerrecht", so der Bochumer Bundestagsabgeordneter Max LucksClaudia Stein, Sprecherin des Grünen-Kreisverbandes: „Putin ist ein Despot, der immer wieder bewusst die Welt provoziert. Dass er nun vorsätzlich einen Krieg in Europa anzettelt ist nicht hinnehmbar. Der Westen muss jetzt seinen Umgang mit Russland überdenken und handeln.“ Auf die engen Beziehungen Bochums zur Partnerstadt Donezk weist auch Kreisverbands-Sprecher Hans Bischoff hin: "Bochum verbindet eine enge Freundschaft mit unserer Partnerstadt Donezk. Wir sind jetzt verpflichtet, zu helfen. Wir begrüßen, dass unser Oberbürgermeister Thomas Eiskirch jetzt nach Möglichkeiten der direkten und indirekten Hilfe sucht.“
Diese Hilfe mahnt auch die Partei der Stadtgestalter an und fordert unterdessen, die Stadt müsse sich auf die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine vorbereiten: „Es geht aber nur darum, Wohncontainer vorzuhalten", so Ratsmitglied Dr. Carsten Bachert. "Es muss auch gewährleistet werden, dass Verwaltung und Helfer mit den Flüchtlingen kommunizieren können und die Menschen schnell reguläre Wohnungen beziehen können. Nicht wenige Ukrainer, gerade aus dem Osten des Landes, sprechen zum Beispiel ausschließlich russisch." Deshalb sei auch die Organisation von sowohl ukrainisch sprachigen als auch russisch sprachigen  Dolmetschern jetzt wichtig. "Auch müssen wir sicherstellen, dass auch das Ausländerbüro im Rathaus vorbereitet ist“, mahnt Bachert.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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