Evangelisches Krankenhaus hat Notfalldose eingeführt
Lebensrettende Infos im Kühlschrank

EvK-Verwaltungsdirektor Wilfried Diekmann (v.l.), Michael Brudek vom Rettungsdienst, Christa Dreifeld (Seniorenbeirat), Chefarzt Dr. Holger Gespers und Liasonkraft Maria Prediger präsentieren die Notfalldosen.
  • EvK-Verwaltungsdirektor Wilfried Diekmann (v.l.), Michael Brudek vom Rettungsdienst, Christa Dreifeld (Seniorenbeirat), Chefarzt Dr. Holger Gespers und Liasonkraft Maria Prediger präsentieren die Notfalldosen.
  • hochgeladen von Vera Demuth

Bei einem Notfall zählt jede Minute. Doch oft vergeht wertvolle Zeit, weil die Rettungskräfte wichtige medizinische Infos über den Patienten nicht rasch finden. Im schlimmsten Fall verschlechtern sie seinen Zustand, wenn sie ohne das notwendige Wissen ein Medikament verabreichen. Abhilfe soll die Notfalldose bringen, die das Evangelische Krankenhaus (EvK) eingeführt hat.

Mit seiner Initiative richtet sich das EvK vor allem an ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Die Kunststoffdose mit grünem Etikett enthält einen Zettel mit den wichtigsten medizinischen Daten einer Person und soll im Kühlschrank aufbewahrt werden. „Das ist die zündende Idee“, erklärt Chefarzt Dr. Holger Gespers. „Dort kann die Dose immer schnell gefunden werden.“
„Notarzt und Rettungsdienst haben dann einen festen Anlaufpunkt“, bestätigt Michael Brudek, stellvertretender Leiter des Rettungsdiensts. „Wir kennen den Patienten nicht“, macht er deutlich, wie wichtig die Infos sein können und hat auch ein Beispiel parat: Kürzlich habe ein Patient bei einem Notfall nicht mit dem Rettungsdienst gesprochen. „Erst vom Nachbarn haben wir erfahren, dass er taubstumm ist. Mit der Dose hätten wir die Information sofort gehabt.“

Krankheiten und Kontaktdaten

Auf dem Infoblatt, das in der Dose steckt, sollen unter anderem Krankheiten, Arzneitherapien, wichtige Operationen und Kontaktdaten Angehöriger eingetragen werden. Wer sich unsicher ist, sollte beim Ausfüllen seinen Arzt um Hilfe bitten. „Wir werden ebenfalls Hilfestellung geben“, kündigt Christa Dreifeld, Vorsitzende des Seniorenbeirats, an.
Die Dose umfasst zwei grüne Aufkleber, die darauf aufmerksam machen sollen, dass es eine Notfalldose im Haushalt gibt. Ein Aufkleber ist für den Kühlschrank vorgesehen. Den anderen wünscht sich Michael Brudek im Wohneingangsbereich. „Am besten am Türrahmen. Da kommen wir rein, da gucken wir hin.“
Die Notfalldose sei eine ergänzende Maßnahme zum Notfallausweis, so EvK-Verwaltungsdirektor Wilfried Diekmann. Den Ausweis, der vorrangig im Portemonnaie getragen werden soll, wird bereits seit Jahren vom Seniorenbeirat in Kooperation mit der Sparkasse ausgegeben.

500 Notfalldoesen bestellt

500 Notfalldosen hat das EvK geordert und verteilt diese kostenlos. Herausgegeben werden sie über den Liasondienst, die Sozialberatung, die Pflegeberatung und die Stationen im Krankenhaus. „Es gibt einen reißenden Absatz“, sagt Liaisonkraft Maria Prediger. Daher werde man nachordern, so Diekmann.
In Apotheken kann die Dose käuflich erworben werden.

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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