"Zukunft findet Stadt": Bürger sollen über "Zukunft Trabrennbahn" mitbestimmen
Stadt Dinslaken geht neue Wege

Das Gelände an der Bärenkampallee ist rund 15 Hektar groß. Dr. Michael Heidinger, Bürgermeister der Stadt Dinslaken, listet die vielen Vorteile auf: "Das Grundstück ist groß, Eigentum der Stadt, innenstadtnah und integriert in die Stadt." | Foto: Archiv
  • Das Gelände an der Bärenkampallee ist rund 15 Hektar groß. Dr. Michael Heidinger, Bürgermeister der Stadt Dinslaken, listet die vielen Vorteile auf: "Das Grundstück ist groß, Eigentum der Stadt, innenstadtnah und integriert in die Stadt."
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Mehrfach wurde der Stadt Dinslaken vorgeworfen, Bürger bei verschiedenen Prozessen außen vor zu lassen - nicht zuletzt, als es um die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes ging. Mittlerweile hat sie aus ihren Fehler gelernt - und beweist beim Projekt "Zukunft Trabrennbahn", dass sie diesmal mehr als gewillt ist, ihre Bürger von Anfang bis Ende mitzunehmen.

"Auf dem Gelände können wir das gesamte Potential moderner Stadtentwicklung ausschöpfen", sagt Bürgermeister Dr. Michael Heidinger über eins der zurzeit größten Stadtentwicklungskonzepte in NRW. Ende 2017 einigten sich die Stadt Dinslaken und der Niederrheinische Trabrennverein darauf, den Pachtvertrag aufzulösen. Das Aus für den Pferderennsport an der Bärenkampallee wurde somit besiegelt: Schluss ist am 31. Dezember 2022.

Im Mittelpunkt des bedeutungsvollen Projektes "Zukunft Trabrennbahn" stünden vor allem bezahlbares Wohnen, eine zeitgemäße Mobilität und eine klimagerechte Nachhaltigkeit, sagt Dr. Heidinger. Um alle Interessen in Übereinstimmung zu bringen, seien neben Verwaltung und Fachleuten vor allem Bürger gefragt, aktiv an der Entwicklung mitzuwirken.

Dr. Thomas Palotz: "Wir nehmen Stadtentwicklung in die Hand!"

Bereits im April dieses Jahres hatte eine Auftaktveranstaltung stattgefunden, die auf reges Interesse stieß. Darauf aufbauend sind zwischen dem 30. Oktober und 27. November fünf Veranstaltungen geplant. Im Anschluss an verschiedene Fachvorträge sind Bürger gefragt, die wohl wichtigste Frage zu diskutieren: Wie möchte ich wohnen/leben? Sprich: Welche Ansprüche stelle ich an Wohnung/Haus und Umfeld? Wie stehe ich zu Mehrgenerationenwohnen oder anderen alternativen Wohnformen? Wie ausgeprägt müssen Grün- und Freiflächen sein? Welche Konzepte der Fortbewegung würde ich bevorzugen?

Grundlage für weitere Planungsschritte

 
Die Antworten dienen als Grundlage für weitere Planungsschritte. "Wir hoffen auf ein ähnlich großes Interesse wie bei der Auftaktveranstaltung und auf eine konstruktive Zusammenarbeit", sagt Domink Erbelding, Geschäftsführer der Dinslakener Flächenentwicklungsgesellschaft mbH, die für das Projekt verantwortlich zeichnet.

Mit "Zukunft findet Stadt" tritt die Stadt Dinslaken in eine ganz neue Ära der Planungskultur ein. "Wenn sich einfach nur Fachleute Entwürfe einfallen lassen, finden Ideen oftmals wenig Akzeptanz", sagt Baudezernent Dr. Thomas Palotz. Die Erfahrung habe jedoch gezeigt, dass deutlich mehr Akzeptanz erzeugt würde, wenn man die Bürger von Anfang an mitnehme.

Christa Jahnke-Horstmann: "Bezahlbar und altengerecht soll die neue Wohnform auf dem Gelände der Trabrennbahn sein. Ich bin froh, dass dort beides Berücksichtigung finden soll."

Sofern planungsrechtlich möglich, könnten die ersten Bagger am 1. Januar 2023 rollen. Bis dahin ist der Weg noch lang. Auf Basis verschiedener Entwürfe muss eine Planung zu Papier gebracht werden. "So viel können wir schon verraten: Im kommenden Jahr sind mehrere 'Werkstatt-Verfahren' geplant, in denen genau das passieren soll", sagt Eberlding. Anschließend muss der Rat der Stadt Dinslaken entscheiden.

Und wie sieht es mit den Kosten aus? "Wir investieren", sagt Bürgermeister Dr. Heidinger. Auch wenn das Konnexitätsprinzip immer wieder ausgehebelt würde, sprich Bund und Land nicht für die Kosten aufkommen, die sie jedoch verursacht haben, und den Kommunen dadurch Geld fehlen würde. "Wenn nicht investiert wird, kann sich eine Stadt auch nicht weiterentwickeln." Und: "Ein Verzicht auf Investitionen würde an der finanzielle Lage in der Stadt nichts ändern." Über welche Summen geredet würde, kann bisher keiner sagen.

ZUKUNFT FINDET STADT

  • Mittwoch, 30. Oktober - "Wir gestalten": Vorträge von Jörn Luft und Svenja Noltemeyer
  • Mittwoch, 6. November - "Innovativ wohnen": Vorträge von Klaus Dömer und Sarah Escher
  • Mittwoch, 13. November - "Gemeinschaft leben": Vorträge von Marianne Lauhof, Volkhard Trust und Micha Fredowitz
  • Mittwoch, 20. November - "Grün denken": Vorträge von Dr. Carlo W. Becker und Dr. Jan Benden
  • Mittwoch, 27. November - "Neues bewegen": Vorträge von Franz Linder, Prof. Dr. hartmut Topp und Ludger Dinkelbach
  • Die Veranstaltungen finden jeweils um 19 Uhr im Zieltribünenhaus an der Bärenkampallee 16 statt.
  • Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung nicht vonnöten.
  • Teilnehmer sollten, wenn möglich, ein Smartphone mitbringen.

ONLINE-UMFRAGE

  • Zwischen dem 28. Oktober und 29. November ist parallel zu den Veranstaltungen außerdem eine Online-Umfrage freigeschaltet.
  • In Anhängigkeit zu den fünf Themenwochen werden jeweils fünf bis sechs Fragen online gestellt. Die Antworten sollen innerhalb der Veranstaltungen aufgegriffen werden.
Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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