Nichts für Zartbesaitete: "Besessen"
Schon vorab waren die Theaterbesucher im Studio gewarnt, vor Blasphemie und Gewalt. Doch wer Regisseur Jörg Buttgereit kennt, weiß auf was er sich beim Horrorspezialisten einlässt.
Hier in der liebevoll ausgestatteten 80er Jahre Bude erlebt Filmfan Gerd in Adiletten und in Jogginghose seinen ganz persönlichen Horror. Das Publikum amüsiert sich bei der Premiere, wie der Nerd beseelt vom Bösen mit seinem ängstlichen Freund Marian, der zwar Leichen seziert, jedoch keinen Gruselvideo schauen mag, diskutiert, bis aus dem Film Der Exorzist" die Besessene leibhaftig auftaucht.
Es ist eine Tour de Force für die überrumpelten Freunde, als der gemütliche Filmabend bei Dosenbier und Pizza komplett entgleist: Da flackert das Licht, die vom Dämonen Besessene zuckt auf dem Bett, das Böse pellt sich ein Ei, es fließt viel Filmblut und mehr. Doch während Gert erst noch begeistert "Alles wie im Film!" ruft, und Jörg Buttgereit den blanken Horror aus "Der Exorzist", Rosemaries Baby bis hin zu Sharon Tates Baby und Charles Manson auf die Bühne bringt, greift er dann geschockt zum letzten Strohhalm: Der Teufelsaustreibung. Mehr wird nicht verraten, nur dass die Genreanhänger ihren Spaß hatten. Mitreißend gespielt, ein Muss für die Fans des Horrors, kein Wunder, dass sie nächsten Vorstellungen im kleinen Studio des Schauspielhauses bereits ausverkauft wind.
Autor:Antje Geiß aus Dortmund-City |
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