Exklusiv-Interview mit dem Meister der Improvisation - Am 21. November im Cabaret Queue
Comedian Sascha Korf kommt mit neuem Programm nach Hörde: „Ich liebe Dortmund!“

Sascha Korf gilt als Meister der Improvisation. Foto: Robert Maschke
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Er ist schlagfertig, komisch, ein Meister der Improvisation – und er kommt nach Hörde: Bevor Comedian Sascha Korf mit seinem brandneuen Programm „…denn er weiß nicht, was er tut“ am 21. November im Cabaret Queue Station macht, hat er dem Süd-Anzeiger Dortmund in einem Exklusiv-Interview Rede und Antwort gestanden. Ein Gespräch über Gags und Vertrauen, Arztbesuche und Entschleunigung – und den BVB.

Hallo Sascha Korf, Sie gelten als König des Impro. Wieviel Improvisation steckt denn in Ihrem Programm und wieviel ist als Comedy vorbereitet?
Sascha Korf: Es kommt immer darauf an, wie die Zuschauer sich verhalten. Wenn sie gleich am Anfang gut mitgehen und das Vertrauen für Interaktion da ist, dann macht der Anteil an Improvisation schon gut 70 Prozent aus. Sind die Zuschauer eher zurückhaltender, hält es sich in etwa die Waage. Ich habe auch schon einmal gar kein Programm gespielt, sondern aus dem, was die Leute mir geliefert haben, den ganzen Abend bestritten.

Was macht für Sie persönlich den Reiz und vor allem auch den Spaß aus an der Improvisation?
Jeder Abend ist anders, das ist das Spannende. Ich lerne an jedem Abend neue Menschen kennen. Aber wenn man ein neues Programm entwickelt, muss man natürlich auch ein paar neue Geschichten mit einbringen, die man so noch nicht erzählt hat. Warum soll man sonst wiederkommen, wenn es immer nur Interaktion ist? Deshalb versuche ich schon, die richtige Mischung zu finden.

Ist Ihnen denn das Improvisationstalent in die Wiege gelegt? Hatten Sie als Kind schon Spaß an solchen Dingen?
Total, ich habe mir schon als Kind oft eigene Welten ausgedacht. Erinnern Sie sich noch an die Spielshow „Spiel ohne Grenzen“, die es mal im Fernsehen gab? Das habe ich als Kind damals immer allein gespielt und habe dabei auch alle Städte gespielt. Ich war also der Moderator und ich war zugleich auch alle Teilnehmer. Das habe ich dann so für mich improvisiert.

"Auf Augenhöhe mit dem Publikum"

Für Sie dürfte es also sogar einfacher sein, auf der Bühne zu improvisieren? Oder ist trotzdem schwieriger, als ein fertiges Programm abzurufen?
Mir macht es das tatsächlich viel, viel einfacher. Vor allem, wenn Sachen passieren, die überhaupt nicht vorhersehbar sind. Wenn die Show um 20 Uhr beginnt und 20 Minuten später kommen noch Leute in den Saal, weil sie keinen Parkplatz gefunden haben – mit denen dann direkt ein Gespräch zu führen, ist immer toll. Wobei mir eines ganz wichtig ist: Alles, was ich an Interaktion mache, ist immer auf Augenhöhe mit dem Publikum. Es ist keine Plattform für mich, um Witze zu produzieren. Die Menschen interessieren mich.

Es muss also niemand Sorge haben, vorgeführt zu werden?
Überhaupt nicht! Wenn ich Gags mache, bei denen ich merke, ich könnte vielleicht etwas über das Ziel hinausgeschossen sein, dann frage ich immer nach: War das in Ordnung? Ist alles gut? Ich bin ein Harmoniemensch. Ich möchte, dass es allen gut geht. Und wenn ich jemanden bei mir oben auf der Bühne habe und mit ihm improvisiere, dann lasse ich diese Person auch gut aussehen. Ich möchte nicht, dass Leute dumm dastehen, nur damit ich witziger bin.

Auf der Bühne wirken Sie immer wahnsinnig gut gelaunt. Aber Hand aufs Herz: Diese gute Laune kann man doch nicht immer haben…
Die kann man nicht immer haben, das würde man ja auch selbst gar nicht aushalten. Aber die Leute kommen ja nicht ins Programm, um schlechte Laune zu erleben. Und wenn ein Abend gut läuft, dann habe ich auch irgendwann gute Laune. Es gab aber ehrlicher Weise auch schon Abende, an denen ich mich einfach nicht so wohl gefühlt habe. Dann spielst du dein Programm durch und versuchst trotzdem gute Laune zumindest zu vermitteln.

"Einfach mal so zum Arzt..."

Neben der Improvisation gibt es wie schon erwähnt auch Stand-up-Comedy. Auf welche Themen dürfen sich die Dortmunder im Cabaret Queue freuen?
Arztbesuche! Früher ist man alle drei Jahre zum Arzt gegangen, heute macht man das auch einfach mal so. Und dann stellt sich die Frage, wann man überhaupt einen Termin bekommt. Und natürlich die Frage Kasse oder privat. Ein anderes Thema dreht sich mal wieder ums Essen. Ich war kürzlich in einen Zwei-Sterne-Restaurant – und habe den ganzen Abend köstlich gelacht. Es war wirklich grotesk, aber es hat auch unheimlich viel Spaß gemacht.

Was beschäftigt Sie noch?
Ich werde die alte Serienkultur der 80-er Jahre wieder aufleben lassen. Heute sind ja alle nur noch am netflixen. Und es geht ums Entschleunigen – was für mich super schwierig ist. Nach zwei Minuten ist mir schon langweilig, wenn ich mal nichts zu tun habe. Das muss man auch erst lernen.

Und wir haben uns schon gefragt, ob Sie bei Ihrem vollen Tourplan überhaupt mal zur Ruhe kommen. Aber anscheinend kommt es Ihnen ja ganz gelegen, viel unterwegs zu sein?
Eigentlich ist das tatsächlich so, aber ein bisschen wollen wir das trotzdem zurückfahren. Ich bin ja auch noch Autor von anderen Comedians. Aber ich habe auch meine Zeiten, in denen ich entspannen kann, auch während der Tour. Meistens fahre ich mit dem Zug zu Auftritten, da lese ich viel und chille ein bisschen. Im September haben wir uns gerade einen längeren Urlaub in Südafrika gegönnt. Ich schaue also schon, dass ich auch meine Ruhepausen habe.

Wie sieht ideale Freizeit bei Ihnen aus? Viel lesen, ausruhen und ein bisschen sightseeing?
Lesen, ausruhen, wandern, mit Freunden Zeit verbringen, kochen – das ist schon ziemlich perfekt. An einem perfekten Tag würde ich morgens am Meer aufwachen, am Meer spazieren gehen, auf einem schönen Markt einzukaufen, für Freunde kochen und dann abends auf der Terrasse sitzen, spielen und Spaß haben.

"Im BVB steckt so viel Power"

Jetzt kommen Sie am 21. November erstmal nach Dortmund. Was verbindet Sie mit unserer Stadt?
Ich finde die ganze Stadt einfach total großartig. Im Sommer habe ich erst wieder im Spiegelzelt mein altes Programm gespielt. Ich liebe Dortmund! Ich mag die Menschen, die kommen teilweise vier, fünf Mal in mein Programm. Die sind super loyal. Und ich mag Borussia Dortmund, da steckt so viel Power drin. Ich hoffe, sie werden mal wieder Deutscher Meister!

Infos und Tickets im Cabaret Queue unter Telefon 0231-413146.

Sascha Korf gilt als Meister der Improvisation. Foto: Robert Maschke
Comedian Sascha Korf stellt in Hörde sein neues Programm vor: "...denn er weiß nicht, was er tut". Foto: Robert Maschke
Autor:

Dietmar Nolte aus Dortmund-West

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