Am Weltklimatag
6. Deichrundgang "keine Osttangente" am 12.11.22 - diesmal als Demozug durchs Wohngebiet und Kundgebung auf dem Marktplatz Rheinhausen!

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Eigentlich wäre es der 6.Deichrundgang „keine Osttangente“ gewesen. Doch dieses Jahr fiel der Termin 12.11. zusammen mit dem Weltklimatag 2022, an dem weltweit der Protest gegen die wachsende Umweltzerstörung auf die Straße getragen wird. Deshalb hat das Aktionsbündnis „keine Osttangente in Rheinhausen“, in dem Mitglieder der Umweltgewerkschaft von Anfang an aktiv mitarbeiten, diesen besonderen Tag genutzt, um statt des normalen Deichrundgangs eine besondere Aktion zu organisieren: einen Demo-Zug mit Schildern, Parolen und kurzen informativen Zwischenstopps im Wohngebiet direkt hinter dem Deich. Der Zug von ca. 40 Personen fand erfreuten Anklang bei den anwesenden Anwohnern, von denen manche in Zukunft informiert werden und auch dazukommen wollen!
Für Aufmerksamkeit sorgte die Trommelgruppe vom Bauwagen, die auch zur Unterstützung gekommen waren. Immer wieder erklang die Hauptparole „Flieger, Radler, Gans und Ente wollen keine Osttangente“ - und wir auch nicht. Diese wurde durch ein riesiges Transparent mitgetragen. Zur weiteren Unterstützung waren von der Initiative „Kumpel für Auf“ ein paar Leute gekommen, ebenfalls mit Transparent: „Giftmüll auf Kosten der RAG entsorgen“

Nach ca. 1 Stunde kam der Demo-Zug, der am Ruderclub (am Deich) startete, am Marktplatz an. Dort warteten schon etwa 20 Personen auf den Zug und die für 16 Uhr angemeldete Kundgebung begann und wuchs zwischenzeitlich durch vom Einkaufen oder zufällig Vorbeikommende auf 80 bis 90 Personen an.

Der Moderator Dr. G. Bittel forderte alle Anwesenden auf, die Gelegenheit zu nutzen und an einem offenen Mikrofon sowohl zur Osttangente als auch zu anderen umweltpolitischen Fragen ihre Meinung zu sagen. So erfolgte ein sehr vielfältiger Meinungsaustausch, einige Beispiele:

  • Einige Anwohner hatten selbstgemalte Pappen, z.B. „Tempo 30 - Nachtfahrverbot für LKWs - sonst sehen wir rot“ und erklärten anschaulich wie unerträglich die Situation mit den durchfahrenden LKWs zur Zeit ist. Oder: „stoppt die Zerstörung der Reinaue! Natur statt Beton! Oder: „Denk ich an Talke in der Nacht, wird auch die Osttangente zu Fall gebracht“
  • Ein Arzt war extra von weiter weg hergeradelt; ihm war v.a. der Ausbau der Radwege als ein Beitrag zur notwendigen Verkehrswende wichtig
  • „kein Fracking-Gas“ war auf einem Schild gefordert, dazu wurde erklärt, warum es sich dabei überhaupt nicht um eine umweltverträgliche Methode handelt wie Herr Lindner medienwirksam verbreitet und deshalb auch bereits seit 2017 in Deutschland verboten wurde, auf diese Weise Schiefergas aus dem Boden zu holen.
  • Von „Kumpel für Auf“ erklärte eine Kollegin die weltweite Bedeutung der Bergarbeiter heute, aber warnte auch vor der Zechenflutung hier im Revier. Ein Kollege berichtete von seiner langjährigen Arbeit auf verschiedenen Zechen und der aktuellen PCB-Untersuchung bei den ehemaligen Kumpels
  • Ein Kollege von TKS erklärte, warum die neue Wasserstofftechnologie von TKS, die große Mengen von Strom erfordert, heute nicht umweltfreundlich ist, wenn dieser Strom nicht von erneuerbaren Energien erzeugt wird, also Greenwashing ist!
  • zur Frage der Zukunft und der Jugend berichtete ein älterer Kollege von seinem Besuch an der Uni Duisburg, wo seit Tagen ein Hörsaal von Studenten besetzt wird, um damit sowohl auf Umweltprobleme und - Forderungen als auch ihre eigene soz. Lage aufmerksam zu machen. Das erfüllte ihn mit Zuversicht - auf die Jugend kommt es an
  • als einziger Vertreter einer Partei sprach J. Blumer von der MLPD (trotz öffentlicher Ankündigung in der WAZ vom 10.11.22) und erklärte ausdrücklich seine Unterstützung des örtlichen Kampfes gegen die Osttangente. Er führte aber auch aus, dass dieses ganze Rollback der Energiegewinnung (Kohle, Atom) v.a. den Großkonzernen riesige Gewinne, den einfachen Leuten aber extreme Kosten bringt und als Ursache dieses kapitalistische System zu sehen ist

Pünktlich um 17 Uhr endete die Kundgebung mit dem Osttangenten-Lied, bei dessen Refrain viele mitsangen:

Flieger, Radler, Gans und Ente - wollen keine Osttangente
Wir haben lang genug gelitten - Brummis raus aus Wohngebieten
Dringend muss jetzt her - ne echte Wende beim Verkehr!

Autor:

Gisela Tauer aus Duisburg

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