Brauchen wir eine Fahrradsteuer?
Für sichere Radwege in deutschen Städten

Sobald in sozialen Netzwerken der Ruf nach einem sicheren und komfortablen Radwegenetz laut wird, kommen mehrere Personen mit der Forderung nach einer Fahrradsteuer um die Ecke.

Zunächst einmal: Steuern sind nicht zweckgebunden, egal, unter welchem Namen sie firmieren. ( Sonst hätten auch die Hunde in den Tierheimen schon längst vergoldete Käfige, bei den ganzen Hundesteuern, die die Städte so einnehmen. ) Das heißt, von der KFZ-Steuer werden nicht zwangsläufig Straßen neu gebaut oder repariert. Sie können genauso gut woanders hin fließen.

Was mir auch wichtig ist, zu erwähnen, da es vielen nicht so ganz klar zu sein scheint: Von einer besseren Radinfrastruktur profitieren auch Autofahrer. Wie das? Nun, es läßt sich ganz einfach erklären: Es gibt eine ziemlich große Anzahl an Personen, die ihre Alltagswege aufgrund von Entfernung, körperlicher Fitness, etc. auch sehr gut mit dem Fahrrad zurücklegen könnte statt mit dem Auto, es aber nicht tut. Und zwar fahren diese Menschen deswegen im Alltag kein Fahrrad, weil sie ( nicht ganz unbegründet ) schlicht und ergreifend Angst haben. Jetzt stelle man sich vor, die Fahrradinfrastruktur ist so gestaltet, dass jeder von 8 bis 80 sich sicher fühlt. Bestimmt würden sehr viel mehr Menschen ihre Alltagswege mit dem Fahrrad bewältigen als es derzeit tun. Und jeder, der aufs Fahrrad umsteigt, ist ein Autofahrer weniger. In der Folge werden die Straßen leerer und man steht seltener im Stau. Das wirkt sich dann auch auf das allgemeine Wohlbefinden aus, denn dadurch, dass die Straßen nicht mehr so voll sind, sind Autofahrer weniger gestresst. ( Und dass sie gestresst, genervt und teilweise aggressiv sind, kann jeder beobachten, der mit offenen Augen durch eine deutsche Großstadt geht. Am besten finde ich immer die, welche meinen, mit einer Hupe könne man einen Stau auflösen. )

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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