Pro oder contra Tempolimit?
Umweltbundesamt versus Verkehrsminister

Eine Studie des Umweltbundesamtes ergab, dass sich der CO2-Ausstoß durch ein Tempolimit wesentlich mehr verringert als bisher angenommen.
Dementsprechend verwundert es, dass unser Verkehrsminister, Herr Wissing, an einer "freien Fahrt für freie Bürger" festhält. Das Auto ist ein Symbol der Freiheit, und Einschränkungen wird es mit ihm nicht geben, sagt er. Statt dessen will er möglichst schnell weitere Autobahnen und Straßen bauen. ( Sollte man nicht erstmal die bestehenden sanieren? ) Zum Schutz des Klimas setzt er auf Elektromobilität. Dabei ist noch gar nicht mal so sicher, wie klimafreundlich Elektroautos wirklich sind: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/e-autos-mobilitaet-klimaschutz-co2-planet-e-100.html
Auch aus folgendem Grund wäre die Bezeichnung "Autominister" wohl passender: Herrn Wissing wird vorgeworfen, die Einführung des Deutschlandtickets für Bus und Bahn zu verzögern. Dabei könnte dies ein wichtiger Schritt in Richtung klimaneutraler Mobilität sein, denn was viele Menschen bisher von der Nutzung von Bus und Bahn abhält, ist nicht allein der Preis, sondern ein kaum zu durchdringender Tarifwirrwarr. Mit dem 49-Euro-Ticket wäre alles so schön einfach. Allerdings sollte man dabei auch die Mitnahmeregeln bundesweit vereinheitlichen. Denn wenn überall etwas anderes gilt, wenn man ein Kind, einen Hund oder ein Fahrrad mitnehmen will, wird die Sache wieder unnötig verkompliziert.
Um dies noch einmal klarzustellen: Mir geht es gar nicht darum, Autos zu verteufeln. Es gibt auch Strecken, da macht ein Auto je nach Erreichbarkeit des Zielortes und dem, was man mitnehmen möchte, durchaus Sinn. Aber oft ziehe ich auch Bus und Bahn vor. Wozu soll ich mir den Parkplatzsuchstreß in der Innenstadt antun? Und es gibt auch Strecken, die sind super mit dem Fahrrad, da sie durch verkehrsarme, aber landschaftlich schöne Gebiete führen.
Was ich aber sagen möchte, ist, dass unsere Städte, ja unsere gesamte Republik, nicht immer mehr Verkehr verkraftet. Das sieht man heute schon, wenn es sich ständig auf den Autobahnen staut und wenn man eine Stunde braucht, um überhaupt mal aus einer Stadt wie Köln herauszukommen. Irgendwann wird dieses System kollabieren. Daher sollte man lieber früher als später damit anfangen, dem Auto nicht einseitig den Vorrang zu geben, sondern alle Verkehrsmittel gleichberechtigt nebeneinander gelten zu lassen.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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