Kinder schützen
aber ohne Elterntaxi

Vor kurzem gab es Vorfälle vor mehreren Duisburger Schulen, dass Kinder von Unbekannten angesprochen und aufgefordert wurden, in ein Auto einzusteigen. Die Lokalzeit berichtete. Zum Glück ist nichts passiert, da die Kinder gut reagierten.
Dass die Eltern sich jetzt Sorgen machen, ist verständlich; dennoch ist das "Elterntaxi" nicht die beste Lösung, denn auch wenn es vielleicht vor dieser speziellen Gefahr schützt, birgt es wiederum andere Gefahren in sich, denn unübersichtliche Verkehrssituationen, die durch Elterntaxis vor Schulen entstehen, führen leicht zu Unfällen.
Besser ist es, dem Kind immer wieder einzuschärfen, sich von Fremden nicht ansprechen zu lassen und unter keinen Umständen mitzugehen.
Gut ist es auch, wenn das Kind den Schulweg gemeinsam mit anderen Kindern bestreitet.
Man kann natürlich sein Kind auch ein Stück begleiten, dann aber nicht mit dem Auto, sondern zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Und für alle, bei denen das zeitlich nicht geht oder deren Kinder keine in der Nähe wohnenden Mitschüler haben, habe ich jetzt noch eine Idee: Wie wäre es, wenn es ehrenamtliche "Schulwegsbegleiter" gibt? Das können rüstige Rentner sein, Studenten, Arbeitslose, Geflüchtete, die noch nicht arbeiten dürfen, aber etwas Sinnvolles tun möchten, und, wenn es einen Plan gibt, in den man sich eintragen kann, so dass man nicht jeden Tag gehen muss, auch Teilzeitbeschäftigte zu den Terminen, an denen sie nicht arbeiten. In den weiterführenden Schulen könnten die Schüler der oberen Klassen die der unteren Klassen begleiten.
Das könnte dann so ablaufen, dass der Schulwegsbegleiter zunächst bei dem am weitesten entfernt wohnenden Kind klingelt. Das ist dann idealerweise schon fertig bzw. muss sich nur noch Mantel und Schuhe anziehen, denn für's morgendliche "Antreiben" ist der Schulwegsbegleiter nicht zuständig. Dann gesellen sich im Laufe der Strecke immer mehr Kinder dazu und am Nachmittag, also auf dem Rückweg von der Schule, geht das ganze Spiel umgekehrt. Je nach Anzahl der Kinder müssten ggf. auch mehrere Begleiter unterwegs sein.
Koordiniert werden könnte das Ganze von bereits bestehenden sozialen Organisationen oder man gründet einen neuen Verein. Ersteres würde ich allerdings bevorzugen, da diese schon Erfahrung mit der Koordination von Ehrenamtlichen haben. Diese würden dann ein Vorgespräch mit den Interessenten führen, ihnen die Kosten für ein erweitertes Führungszeugnis erstatten ( ein solches sollte Pflicht sein ) und in ihren Räumen könnte auch die erste Begegnung mit den Eltern stattfinden. Auch sollten die Schulwegsbegleiter den jeweiligen Klassenlehrern bekannt sein.
Was bringt es? Für die Kinder, dass jemand auf sie aufpasst. Für die Allgemeinheit, dass weniger "Elterntaxis" unterwegs sind. Und für die Begleiter, eine sinnvolle Aufgabe und ein strukturierter Tagesrhythmus - insbesondere, wenn man aus welchen Gründen auch immer gar nicht ( mehr ) arbeitet, ist es wichtig, weiterhin eine Aufgabe zu haben.

Autor:

Astrid Günther aus Duisburg

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