Das ist doch wohl die Höhe!

Wer sich in lokalen Netzwerken oder anderen Onlineportalen tummelt, stößt mitunter auf Erstaunliches. „Entlassener Sexualstraftäter in Recklinghausen auf Wohnungssuche“ postet da jemand. Und daneben findet der erstaunte Leser den Hinweis: „16 Usern gefällt das.“

Ja, liebe User, was gefällt euch denn nun genau? Findet es euren Beifall, dass der Ex-Knacki auf Wohnungssuche ist? Oder dass er das in einer anderen Stadt als der euren tut? Oder freut ihr euch einfach nur mit ihm, dass er wieder auf freiem Fuß ist? Jede Menge hochgereckter Daumen generieren auch Nachrichten wie „Schützenfest fiel ins Wasser“ oder „Scheintote Katze sorgt für Irritationen“. Kaum eine Nachricht, die nicht auf Beifall stößt – neudeutsch also „geliket“ wird – obwohl ihr Inhalt eher nachdenklich als euphorisch begeistert stimmen sollte.

Man muss sich das mal im richtigen Leben vorstellen. Da wankt beispielsweise ein blutüberströmtes Unfallopfer in eine Polizeiwache, um eine Fahrerflucht anzuzeigen – und die Beamten strahlen angesichts des Vorfalls, recken ihre Daumen in die Höhe und skandieren: „I like!“

Da möchte man doch spontan auch 'nen Finger heben – und den Gefallsüchtigen mal 'nen Vogel zeigen.

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Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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