St. Barbara Röttgersbach gerettet

ie Gemeinde hatte nichts unversucht gelassen, um die Kirche St. Barbara zu retten. Zahlreiche Protestaktionen, Demonstrationen und Veranstaltungen zur Unterstützung des neugegründeten Fördervereins wurden ins Leben gerufen. Archivfoto: privat
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Die Pfarrei St. Johann in Hamborn beschreitet neue Wege bei der Gestaltung des Gemeindelebens vor Ort. Die Kirche St. Barbara im Ortsteil Röttgersbach bleibt geöffnet und wird zum Standort eines Pilotprojektes zur Erprobung eines neuen Konzeptes von Gemeindeorganisation. Das ist das Ergebnis von mehreren Gesprächen zwischen dem Bistum Essen und Vertretern der Gemeinde St. Barbara.

Ein entsprechender Brief von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck wurde am vergangenen Wochenende nach den Gottesdiensten und auf dem Oktoberfest der Gemeinde verlesen.

Der von der Gemeinde vorgelegte Entwurf sieht vor, dass ein Großteil der pastoralen Aufgaben von Laien ehrenamtlich und eigenverantwortlich übernommen wird. Ein Priester wird am Standort St. Barbara nicht mehr dauerhaft präsent sein. Dadurch bleibt mehr Raum für die originären priesterlichen Aufgaben in der Pfarrei, wie die Feier der Eucharistie, die Spendung der Sakramente und die Verkündigung des Evangeliums. Für das Projekt wird das Bistum keine zusätzlichen Kirchensteuermittel bereitstellen. Die Beschaffung der nötigen Mittel für den Unterhalt des Kirchbaus und die finanzielle Ausstattung der Gemeinde übernimmt der im Jahr 2013 gegründete Förderverein. Dieser verwaltet Kirche und Gemeinderäume und ersetzt die fehlenden Kirchensteuermittel durch die Erwirtschaftung von Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Sponsorengeldern und Einnahmen aus der Vermietung von Räumen.

Ziel ist es, das traditionsreiche und vielseitige katholische Leben im Stadtteil Röttgersbach zu erhalten. Das Projekt ist zunächst auf die Dauer von drei Jahren angelegt und wird vom Bistum Essen inhaltlich eng begleitet. Vorbild für das „Fünf-Säulen-Konzept“ von St. Barbara ist die Gemeindereform des Bistums Poitier in Frankreich.

Mit dem Projekt trägt das Bistum Essen den sich ändernden Rahmenbedingungen für die katholische Kirche Rechnung: Schrumpfende Gemeinden, sinkende Kirchensteuerzahlen und ein zunehmender Mangel an Priesternachwuchs, machen ein Festhalten an den bisherigen Strukturen unmöglich. Mit der Installation des Projektes an St. Barbara beschreiten die Katholiken im Duisburger Norden nun neue Wege, um ihren Glauben vor Ort lebendig zu halten.

Lesen Sie hierzu auch den KommentarHilf dir selbst, dann hilft dir Gott

Hintergrund:

Die jetzige Gemeinde St. Barbara ist Teil der Pfarrei St. Norbert im Stadtbezirk Hamborn. Im Jahr 2015 sollen die beiden Duisburger Nord-Pfarreien St. Norbert und St. Johann fusionieren. Im Zuge dieser Fusion hätte der Standort St. Barbara ursprünglich aufgegeben werden sollen. Dagegen haben die Gemeindemitglieder nun fast drei Jahre gekämpft – mit Erfolg.

Autor:

Claudia Brück aus Düsseldorf

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