Im Garten der Rhodes an der Ardelhütte ist viermal im Jahr Erntezeit
Ausgefeilte Logistik für Kohlrabi, Melde und Riesentomaten

Tobias Rhode erntet in seinem Garten in Schönebeck viermal im Jahr Alte Gemüsesorten aus dem eigenen Anbau kommen bei den Rhodes regelmäßig auf den Tisch. Melde gibt es gleich in drei Farben: in grün, rot und violett.  | Foto: cHER
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  • Tobias Rhode erntet in seinem Garten in Schönebeck viermal im Jahr Alte Gemüsesorten aus dem eigenen Anbau kommen bei den Rhodes regelmäßig auf den Tisch. Melde gibt es gleich in drei Farben: in grün, rot und violett.
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Rasenmähen im elterlichen Garten. Das war so gar nicht das Ding von Tobias Rhode. Stück für Stück hat der 49-Jährige das Grundstück hinter dem Haus an der Ardelhütte verändert. In den Gemüsebeeten sprießen die Bohnen, daneben wachsen Gurken, Salat und Kohlrabi. Und auch für Mama Ursulas Blumenpracht ist weiterhin genug Platz.

von Christa Herlinger

Es ist ein kleines Paradies, das der Schönebecker inmitten der Bergbausiedlung geschaffen hat. In vielen Arbeitsstunden und mit großem Wissen, das er sich angelesen hat. Auf dem großen Tisch im offenen Wintergarten liegt jede Menge Fachliteratur, auf den Flächen dahinter warten vorgezogene Setzlinge auf einen Platz im Freilandbeet. Geerntet wird bei den Rhodes bis in den Dezember. Blumenkohl und Brokkoli. Im Frühjahr geht es los mit Mangold und Spinat.

Alte Obst- und Gemüsesorten

In Sachen Garten gibt es bei Tobias Rhode keine halben Sachen. Der Schönebecker stapelweise Bücher gewälzt. Vor allem die alten Gemüse- und Obstsorten haben es ihm angetan. Melde, ein heute vielfach vergessenes Blattgemüse, kommt bei den Rhodes gleich in drei Farben auf den Tisch: in rot, grün und violett. Auch bei den Obstbäumen - neben Äpfeln, Birnen und Pfirsichen setzt das Mitglied im Pomologen-Verband seit jüngstem auch auf Mirabellen - sind es die alten Sorten, für die das Herz des Schönebeckers schlägt.

Jauche aus Farn, Brennnessel oder Schachtelhalm

Wer jetzt glaubt, für Knoblauch, Zwiebeln, Erbsen und Co würden hunderte Quadratmeter Gartenfläche genutzt, sieht sich getäuscht. "Ich baue auf vier kleinen Flächen an", verrät der Gartenfreund. Die werden allerdings viermal im Jahr genutzt. Damit die Köstlichkeiten aus eigenem Anbau auch prächtig gedeihen, setzt Tobias Rhode auf selbstgemachte Jauche aus Farn, Brennnessel oder Schachtelhalm. Den Blattläusen in den Dicke Bohnen rückt er mit Marienkäfern zu Leibe. "Die kann man sich als Larven schicken lassen". Und per Anti-Schneckenabo kommen Fadenwürmer nach Schönebeck, die in den Beeten und Töpfen gegen die ungeliebten Weichtiere vorgehen.

Was nicht funktioniert, kommt nicht mehr ins Beet

Derzeit sind es vor allem die Tomaten, die das Herz des Hobbygärtners höher schlagen lassen. 13 verschiedene Sorten gibt es aktuell im Garten der Rhodes. "In diesem Jahr", schränkt der 49-Jährige ein. Denn was nicht gut funktioniert, kommt Tobis Rhode im nächsten Frühjahr gar nicht mehr erst ins Beet. "Tomatenkönig" wird er inzwischen augenzwinkernd von Mutter Ursula genannt. Kein Wunder, denn die Ananas Tomaten des Sohnemanns bringen mehr als 550 Gramm auf die Waage. Pro Stück, versteht sich.

Mama Ursula führt Buch über tägliche Ernte

Die 78-Jährige fasst mit an, wo es geht. Sie friert überschüssiges Gemüse für den Winter ein, kocht Holunder-Gelee, kümmert sich um die fünf Hühner. "Und ich führe Buch, was geerntet wird." Die Listen erstellt der zweite Sohn. "Auch die Pläne, wo was genau wächst", erklärt Tobias Rhode, der dankbar für das Engagement des Bruders ist. Laminiert liegen die Gartenpläne auf dem Tisch. "So kann ich nie den Überblick verlieren", verrät der "Tomatenkönig".

Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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