Rosmarin und Klimawandel

Ab 1. März ist Frühling - meteorologisch gesehen. Auch im Garten kann man klar erkennen, dass das wärmere Halbjahr beginnt, allen Thermometern zum Trotz. Die erste Zwergfledermaus flog eine Viertelstunde nach Sonnenuntergang über den Balkon. Wenn die sich mal nicht geirrt hat! Mückenschwärme sind durchaus da, aber so viel zu essen gibt es für den Insektenjäger doch noch nicht.
Kraniche ziehen nach Norden, die ersten toten Igel liegen auf den Straßen, und der Rosmarin ist weitgehend hinüber. Letzteres ist leider auch ein Zeichen für Frühling - für den Frühling nach einem harten Winter. Eigentlich müsste die Pflanze nämlich Knospen zeigen. Stattdessen zeigen trockene Nadeln, dass auch die wärmende Schneedecke das Mittelmeerkraut nicht wirklich gerettet hat.
So ist halt der Klimawandel. Viele Jahre wuchs ein Rosmarin in meinem Garten, erreichte stattliche Höhe und dicke Äste, die skulpturenartig verwachsen waren. Dann kam der Winter 2008/09, und die Hälfte der Pflanze konnte ich kappen. 2009/10 gab ihr den Rest. Der im letzten Sommer gesetzte Nachfolger hat größtenteils nicht einmal seinen ersten Winter gepackt. Was das mit Klimawandel zu tun hat? Forscher wissen jetzt, dass dazu Winter gehören, die wesentlich kälter sind als jene der letzten Jahrzehnte. Die ändern leider an der zu hohen Jahresdurchschnittstemperatur nichts, aber dem Rosmarin sind sie zu frostig.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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