Gedenken an Nazi-Opfer: In Altenessen werden vier neue "Stolpersteine" verlegt

Damit die von Nationalsozialisten Verfolgten und Ermordeten nicht in Vergessenheit geraten, verlegt der Künstler Gunter Demnig in vielen Städten „Stolpersteine“. | Foto: Schmitz/ lokalkompass.de/dortmund-city
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Der Künstler Gunter Demnig kommt am Freitag, 28. Februar, nach Essen, um sieben neue „Stolpersteine“ zu verlegen. 244 gibt es bereits in unserer Stadt, nun kommen auch in Altenessen weitere ins Pflaster verlegte Gedenktafeln hinzu.

Demnig beginnt allerdings im Südviertel, wo an der Stein-/ Brunnenstraße unter Anwesenheit von Oberbürgermeister Reinhard Paß, einem Vertreter des Vereins Aidshilfe sowie Organisator Andreas Koerner (Historischer Verein Essen) die erste Verlegeaktion stattfindet, eine weitere dann an der Isenbergstraße.

Von der Rahm- bis zur Großenbruchstraße

Im Anschluss fährt Gunter Demnig nach Altenessen-Süd, wo gleich vier Stolpersteine verlegt werden sollen. Die Bezirksvertretung V hatte sich dafür ausgesprochen. Körner: „An der Rahmstraße 141 wird ein Stolperstein für Julius Warmann verlegt.“ Im Juli 1932 von der SA erstochen, wurde die Mordtat von der Polizei nicht untersucht, die Täter wurden nicht ermittelt. Und das, wohlgemerkt, noch bevor die Nationalsozialisten an die Macht kamen.
An der Vogelheimer Straße 50 wiederum wohnte Peter Balnus. Andreas Körner berichtet: „Als Soldat kam er 1943 wegen kritischer Äußerungen vor ein Feldgericht.“ Nach seiner Verurteilung musste er ins Gefängnis, dann in eine Strafkompanie. Ohne Waffen wurden die Männer, allesamt Soldaten, zwischen den feindlichen Linien zu Stellungsbauarbeiten eingesetzt. Balnus starb dabei am 13. Februar 1945. Pate dieses Stolpersteins ist Norbert Köring aus Altenessen-Süd.

Gegen das Vergesser

Weiter geht es am Feldmannhof 2, wo Franz Kraus wohnte, dem man 1941 Wehrdienstsabotage vorwarf. Er starb 1942 im Konzentrationslager Natzweiler im Alter von nur 23 Jahren.
Letzte Essener Station ist für Gunter Demnig am Freitag die Großenbruchstraße 30. Dort wohnte Hermann Hammacher, Essener Chefredakteur der SPD-Zeitung „Volkswacht“ und Essener Führer des Reichsbanners, einem überwiegend sozialdemokratischen Bündnis zur Verteidigung der demokratischen Ziele der Weimarer Republik. 1933 in „Schutzhaft“ genommen, floh er später in die Niederlande. Als die Deutschen 1940 einmarschierten, setzte er seinem Leben ein Ende, um nicht in die Hände der Nazis zu fallen.

Autor:

Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord

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