Freiwilige Arbeitsaufnahme erleichtern
Grüne Essen: Kritik an Debatte um die Arbeitspflicht für Geflüchtete

Flüchtlinge kommen in den allermeisten Fällen nach Deutschland, weil in so vielen Länder jenseits deutscher Grenzen Krieg und/ oder politsche Verfolgung herrscht. Wenn sie es geschafft haben, hier ein Asylverfahren zu beantragen, wollen sie im Normalfall auch hier arbeiten. Die jetzt favorisierte Abschreckungmaßnahme, sie zu 0,8 € - Jobs heranzuziehen, wird daran nichts ändern. Diese populistische Linie  führt jedoch in eine falsche nicht humane Richtung. ( Foto einer Kundgebung im März 2020 noch vor den andauernden Umbauten des Willy-Brand-Platzes)  | Foto: Walter Wandtke
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  • Flüchtlinge kommen in den allermeisten Fällen nach Deutschland, weil in so vielen Länder jenseits deutscher Grenzen Krieg und/ oder politsche Verfolgung herrscht. Wenn sie es geschafft haben, hier ein Asylverfahren zu beantragen, wollen sie im Normalfall auch hier arbeiten. Die jetzt favorisierte Abschreckungmaßnahme, sie zu 0,8 € - Jobs heranzuziehen, wird daran nichts ändern. Diese populistische Linie führt jedoch in eine falsche nicht humane Richtung. ( Foto einer Kundgebung im März 2020 noch vor den andauernden Umbauten des Willy-Brand-Platzes)
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Zugang zum regulären Arbeitsmarkt verbessern

„Statt über Arbeitspflicht sollten wir über einen niederschwelligen Zugang zum regulären Arbeitsmarkt für Geflüchtete sprechen“, so der Vorstandssprecher von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN in Essen, Markus Spitzer-Pachel.
„Wir haben in unserer Bundesrepublik genug zu kritisierende Hürden, die Geflüchteten und anderen eingewanderten arbeitswilligen Menschen den Eintritt in den Arbeitsmarkt verwehren. In einer Zeit, in der der Arbeitskräftemangel den Wirtschaftsstandort Deutschland bedroht, brauchen wir nicht nur in unserem Land, sondern auch in unserer Stadt einen vermehrten Ausbau von Sprachkursen, Qualifizierungsangeboten sowie schnellere Zugänge zum Arbeitsmarkt. Zeitraubende und destruktiv-anheizende Debatten über sogenannte ‚Arbeitspflichten‘ brauchen wir im Gegensatz dazu nicht.

Markus Spitzer-Pachel und Inga Sponheuer, Vorsitzende des grünen Kreisverbands Essen, glauben nicht daran, das Geduldete und Asylbewerber zum Arbeiten erst durch eine Arbeitspflicht gezwungen werden müssen . Stattdessen suchen diese Menschen ernsthaft Chancen , sich hier in den Arbeitsmarkt einzufügen. | Foto: Walter Wandtke
  • Markus Spitzer-Pachel und Inga Sponheuer, Vorsitzende des grünen Kreisverbands Essen, glauben nicht daran, das Geduldete und Asylbewerber zum Arbeiten erst durch eine Arbeitspflicht gezwungen werden müssen . Stattdessen suchen diese Menschen ernsthaft Chancen , sich hier in den Arbeitsmarkt einzufügen.
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„Mir fehlt jedes Verständnis für Debatten wie diese, wenn Arbeitskräfte in diesem Land aufgrund chronischer Unterbesetzungen tagtäglich am Limit arbeiten“, teilt die Vorstandssprecherin von BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN in Essen, Inga Sponheuer mit.
„Ob in der Pflege, im Handwerk oder anderen kritischen Bereichen: Menschen werden überall gebraucht. Statt Abschreckungsdebatten zu führen, sind Handlungen notwendig, die auf Integration und somit Qualifikation setzen“ fügt Inga Sponheuer hinzu. Die Integration in den regulären Arbeitsmarkt muss im Vordergrund stehen, statt das gesellschaftliche Klima unnötig aufzuwiegeln.

Gesellschaftliches Klima nicht fahrlässig verschärfen

Zur Debatte um das Thema Arbeitspflicht betont die integrationspolitische Sprecherin Gönül Eğlence der Grünen Landtagsfraktion:
„Die Integration in den regulären Arbeitsmarkt muss im Vordergrund stehen, statt das gesellschaftliche Klima unnötig aufzuwiegeln. Ich freue mich, dass die Ausländerbehörde Essen die Wartezeiten für die Terminvergabe auf wenige Wochen reduzieren konnte. Nach jahrelangen Versuchen zur Besserung dieser Lage, sind das gute Neuigkeiten. Im Zuge des Fach- und Arbeitskräftemangels in allen Branchen und auf allen Ebenen ist das ein wichtiger Schritt. Unternehmerinnen und Unternehmer suchen händeringend nach Personal.

Gönül Eğlence, grüne NRW Landtagsabgeordnete aus Essen, ist überzeugt davon, dass die allermeisten Flüchtlinge in Deutschland, wie auch in der Stadt Essen in regulären Arbeitsstellen arbeiten wollen. Zwangsmaßnahmen, wie Arbeitsstellen mit 0,8 € Stundenlohn für Geduldete, weisen in die falsche Richtung. Stattdessen darf deren Arbeitsaufnahme nicht weiter wie bisher bürokratisch behindert werden. 
(Foto während eines CSD Ruhr auf dem Kennedyplatz ) | Foto: Walter Wandtke
  • Gönül Eğlence, grüne NRW Landtagsabgeordnete aus Essen, ist überzeugt davon, dass die allermeisten Flüchtlinge in Deutschland, wie auch in der Stadt Essen in regulären Arbeitsstellen arbeiten wollen. Zwangsmaßnahmen, wie Arbeitsstellen mit 0,8 € Stundenlohn für Geduldete, weisen in die falsche Richtung. Stattdessen darf deren Arbeitsaufnahme nicht weiter wie bisher bürokratisch behindert werden.
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Nicht selten ist das Problem bei der Beschäftigung von Geflüchteten ein ungeklärter ausländerrechtlicher Aufenthaltsstatus. Dazu gehört auch, dass die Ausländerbehörde Essen offenbar ein Umdenken und Umlenken in der Frage der Intervalle bei der Vergabe z.B. von Duldungen vollzogen hat.
Wenn die Ausländerbehörde hier nun endlich Abhilfe schafft, können wir die Menschen in den regulären Arbeitsmarkt integrieren, wo sie nicht nur ihren eigenen Lebensunterhalt bestreiten können, sondern auch zur Entlastung unserer wirtschaftlichen Lage beitragen können, was von der Wirtschaft und den unterschiedlichen Kammern massiv eingefordert wird.
Die aufgeworfene Debatte von Sozialdezernent Renzel ist hingegen nicht nur wenig hilfreich, sondern kontraproduktiv. Auch er sollte das Interesse haben, Menschen vorrangig in den regulären Arbeitsmarkt zu vermitteln, statt das gesellschaftliche Klima unnötig aufzuheizen.“

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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